Thomas Lutzky, Geschäftsführer von Phoenix Contact Österreich, wünscht sich technologieoffene Forschung und Entwicklung in Österreich auf Basis stabiler legislativer Zielsetzungen. © Phoenix Contact/Peter Daniel Bader
Thomas Lutzky, Geschäftsführer von Phoenix Contact Österreich, im Interview über den Einfluss von künstlicher Intelligenz und die Fortschritte auf der Reise in Richtung der „All Electric Society“.
Verbinden, Verteilen oder Steuern von Strom- oder Datenflüssen – Produkte von Phoenix Contact werden überall eingesetzt, wo Prozesse automatisch ablaufen müssen. Damit steht das Unternehmen an einer Schlüsselposition der Energiewende.
NEW BUSINESS hat mit Thomas Lutzky, Geschäftsführer von Phoenix Contact Österreich, über die Zukunft der Energieversorgung und die Rolle des Unternehmens dabei gesprochen.
Herr Lutzky, der Klimawandel und die Energiewende stellen die Welt vor große Herausforderungen. Ein wichtiges Bestreben von Phoenix Contact ist daher die „All Electric Society“, wie Projekte wie der „All Electric Society Park“ unter Beweis stellen. Wie kommt Europa diesem Ziel näher, und was kann Phoenix Contact dafür tun?
Immer mehr Unternehmen der Branche arbeiten am Zielbild der „All Electric Society“, auch große Industrieverbände wie der ZVEI haben diesen Begriff in ihre Kommunikation mitaufgenommen. Sowohl die technische Entwicklung als auch die Realisierung von konkreten Projekten schreitet international zügig voran. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg! Auch unsere hausinternen Nachhaltigkeitsanstrengungen zeigen Wirkung und werden im Zuge externer Audits laufend bestätigt. So wurde Phoenix Contact gerade wieder vom EcoVadis Sustainability Rating mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
Welche Schlüsseltechnologien sehen Sie zukünftig als besonders wichtig für Ihr Tätigkeitsfeld?
Am Beispiel eines bei Phoenix Contact am Standort Blomberg umgesetzten Leitprojekts in Form eines neuen energiepositiven Produktions-/Technologiegebäudes zeigen wir technische Lösungen, um aus vorwiegend erneuerbaren Energiequellen erzeugte Elektrizität für Applikationen in Gebäude, Produktion und Elektromobilität sowie angrenzender Liegenschaft möglichst verlustfrei nutzbar zu machen. Der Fokus wird dort neben der Elektrifizierung des Sektors Wärme/Kälte sowie der bidirektionalen Anbindung von Ladeinfrastruktur insbesondere auf die Befähigung einer energieeffizienten Produktion durch den Einsatz von Gleichstromtechnik gelegt.
Inwieweit wird KI auch die Produkte und Dienstleistungen von Phoenix Contact beeinflussen, und wird dies Einfluss auf Ihre Kunden haben?
Alle blicken gebannt auf die KI-Entwicklungen. Auch bei uns arbeiten interdisziplinäre Teams an Projekten, KI in den eigenen Prozessen, der Produktion aber auch beim Automatisierungsangebot für Kunden nutzbar zu machen.
Automatisierungstechnik ist wesentlicher Bestandteil künftiger Energieversorgung. Ist Phoenix Contact Vorreiter für bestimmte Technologien?
Anlagen im Wasser- und Wind- und Photovoltaikbereich erfordern ein ganzheitliches Management, das nur mit entsprechender Automatisierungstechnik realisiert werden kann. Dazu zählen etwa Handlungsfelder wie das Einspeisemanagement, Zustandsüberwachungen oder die Sicherstellung der elektrischen Verfügbarkeit. Zudem muss für jede in Netzwerke eingebundene Anlage ein vollumfängliches Security-Konzept erarbeitet und realisiert werden. Nicht zuletzt gilt es, die gesetzlichen Vorgaben durch NIS 2 und den Cyber Resilience Act zu erfüllen.
Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen: welchen Wunsch hätten Sie?
Ich würde mir wünschen, dass Forschung und Entwicklung in Österreich technologieoffen und auf Basis stabiler legislativer Zielsetzungen betrieben werden können. So würden unterschiedliche Konzepte zueinander in den Wettbewerb treten, und die technologisch und kommerziell besten Lösungen werden sich durchsetzen. (red.)
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