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vl. Claus Zeppelzauer, ecoplus Prokurist, Christian Rupp, ALPLA Industrial Austria GmbH, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Otmar Ruhaltinger, Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H. © NLK Pfeiffer

Ein Kooperationsprojekt aus NÖ sorgt dafür, dass die Farben im Topf länger hält.

Damit Lacke auf Wasserbasis im Farbtopf möglichst lange haltbar sind, werden aktuell Biozide – also Chemikalien, die Schadorganismen bekämpfen – zugesetzt. Diese Biozide sind aber selbst nicht unumstritten. Im überbetrieblichen Kooperationsprojekt "InCanPres" des ecoplus Kunststoff-Cluster arbeiteten Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gemeinsam mit Forschungseinrichtungen an nachhaltigen Alternativen.

Gesetzliche Vorgaben und das steigende Bewusstsein der Menschen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit verändert auch die Gestaltung und Zusammensetzung vieler Alltagsprodukte wie etwa Lacke, Holzbeschichtungen oder Wandfarben. "Niederösterreichische Unternehmen haben national wie international gesehen bereits Pionierarbeit bei der Entwicklung von Lacken und Farben auf Wasserbasis geleistet. Jetzt arbeiten sie daran, gemeinsam die nächste Stufe auf der Innovationsleiter zu erklimmen. Das Projekt ‚InCanPres‘ ist damit ein Best-Practice-Beispiel für das große Innovationspotenzial und die enorme Lösungskompetenz, die in unseren heimischen Betrieben vorhanden ist", erläutert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Projekt InCanPres
In der Branche gibt es bereits verschiedene Ansätze, die im überbetrieblichen Kooperationsprojekt InCanPres in Richtung praxistauglicher Lösungen weiterentwickelt wurden. Dabei wurde an den verschiedensten Gliedern der Wertstoffkette angesetzt. Insgesamt 13 Industriepartner und Vereinigungen aus der Lack- und Verpackungsbranche waren an dem kürzlich abgeschlossenen Projekt beteiligt und profitierten direkt von den neu gewonnenen Erkenntnissen zur sogenannten "Topfkonservierung" von Farben und Lacken.  

"Gerade wenn man bei einem komplexen Thema noch relativ am Anfang steht, ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen extrem hilfreich. Es ergeben sich neue Ansätze, die auch gleich wissenschaftliche überprüft werden. Gerade im Bereich der Topfkonservierung sind wir auf einem sehr guten Weg zu innovativen und praxistauglichen Lösungen", sind sich Christian Rupp, Quality Manager bei der ALPLA Industrial Austria GmbH, und Otmar Ruhaltinger, Corporate Business Development & Innovation Manager bei der Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H., einig.

Projektpartner
Projektpartner beim überbetrieblichen Forschungsprojekt "InCanPres" waren Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG, ALPLA Industrial Austria GmbH, Aspanger Bergbau und Mineralwerk GmbH & Co KG, BASF SE, euroMinerals, Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H., Helios TVLUS d.o.o., Jokey Gummersbach SE, Kansai Helios Austria, Lanxess Deutschland GmbH, MUREXIN GmbH, Packforce, Synthesa Chemie GmbH sowie die Wirtschaftskammer Österreich. 

Als Forschungspartner fungierten das Österreichische Institut für Chemie und Technik OFI sowie das Management Center Innsbruck MCI. Das Projekt wurde als Branchenprojekt im Rahmen des Collective Research von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt, das Projektmanagement lag beim ecoplus Kunststoff-Cluster. 

Claus Zeppelzauer, ecoplus Prokurist und Bereichsleiter Unternehmen & Technologie: "Die Herausforderungen an die Unternehmen werden immer komplexer, vielen Problemstellungen lassen sich nicht innerhalb von wenigen Jahren Forschungsarbeit lösen. Gerade hier haben sich die überbetrieblichen Kooperationsprojekte bewährt, wie wir sie in den ecoplus Clustern bereits seit mehr als 20 Jahren forcieren. Sie ermöglichen es, in aufeinander aufbauenden Projekten Erkenntnisse und Entwicklungen weiterzuverfolgen und bis zur Marktreife zu bringen. Auch zum Projekt ‚InCanPres‘ laufen bereits Gespräche für ein Folgeprojekt."

Der ecoplus Kunststoff-Cluster wird über das Projekt "NÖ Innovationsökosystem", das von ecoplus umgesetzt wird, von der Europäischen Union kofinanziert. (red.)

www.ecoplus.at