Der Experte Harald Luchs über die Bedrohung durch "Kidnap and Ransom" © Wilke
Die zunehmende Globalisierung der Industrie bringt neue Risiken mit sich. Kidnap and Ransom ist längst nicht mehr nur physisch – auch digitale Entführungen treffen Unternehmen mit voller Wucht.
Globale Produktionsnetzwerke, internationale Standorte und mobile Führungskräfte sind das Rückgrat der modernen Industrie. Doch mit dieser weltweiten Präsenz geht auch eine wachsende Verwundbarkeit einher. Kidnap and Ransom (K&R) – also Entführung und Lösegelderpressung – zählt mittlerweile zu den relevantesten Bedrohungen für Unternehmen mit globalem Footprint.
Was einst als Risiko für journalistische Einsätze in Krisengebieten galt, betrifft heute auch CFOs, Supply-Chain-Leiter oder Entwicklungsingenieure auf Geschäftsreise. Und das nicht nur in geopolitisch instabilen Regionen – auch in Europa nehmen digitale K&R-Angriffe zu: Deepfakes, gefälschte Entführungen und psychologische Erpressung sind erschreckend real geworden. Die Täter agieren hochprofessionell, nutzen öffentlich zugängliche Informationen für Targeting und setzen Unternehmen unter enormen Zeitdruck.
Dabei ist der eigentliche Schaden nicht nur finanziell: Produktionsstopps, Reputationsverlust und interne Krisenkommunikation kosten Zeit, Vertrauen und Marktanteile. Viele Unternehmen sind überrascht, wie gezielt sie ausgespäht werden – oft durch eigene Kommunikationsfehler oder fehlende Sensibilisierung im Team. Denn auch persönliche Social-Media-Profile oder vermeintlich harmlose Standortdaten können zur Schwachstelle werden.
Was hilft? Prävention, Risikoanalysen, Awareness-Schulungen und Notfallpläne sind die Basis. Hinzu kommen spezialisierte Lösungen, die Zugang zu international erfahrenen Verhandlern, psychologischer Unterstützung und professionellem Krisenmanagement bieten. Wir begleiten Sie dabei, Ihre Strukturen zu analysieren, Risiken realistisch zu bewerten und einen wirksamen Schutzschirm aufzubauen. Damit ein Ausnahmefall nicht zur existenziellen Bedrohung wird. (HL)
Harald Luchs ist Geschäftsführer Aon Österreich.
Nähere Informationen finden Sie unter www.aon-austria.at.