Wer sich nicht mit dem Thema KI beschäftigt, wird besonders in der Berufswelt demnächst überholt. © Freepik
Im Fokus des KI-Events "Powercouple KI & Arbeitswelt" stand der Appell, zu handeln und nicht auf eine detaillierte Rechtsprechung zu warten. Sonst könnte es zu spät sein.
Am Donnerstag den 5. Juni fand in der ARS Akademie in Wien & online das KI-Event "Powercouple KI & Arbeitswelt" statt. Im Fokus stand, neben der Technologie selbst, der Appell jetzt zu handeln und nicht auf eine detaillierte Rechtsprechung zu warten.
Der grundlegende Succus des Tages wurde spätestens beim Experten-Duell klar: Wer sich nicht mit dem Thema KI beschäftigt, wird besonders in der Berufswelt demnächst überholt. Denn die Systeme entwickeln sich derart schnell, dass manche der Vortragenden ihre Inhalte noch wenige Tage vor der Veranstaltung überarbeiten mussten. Die drei Key-Take-Aways des Tages waren: Handeln, auch wenn die rechtliche Sicherheit noch nicht besteht, schulen und weiterbilden, sich selbst sowie die eigenen Mitarbeiter:innen, und nicht entmutigen lassen von der Revolution, in der wir uns gerade befinden.
Nicht warten, sondern handeln
Eines wurde an dem Tag deutlich: Wer darauf wartet, dass alles rechtssicher umgesetzt werden kann, der befindet sich noch lange Zeit im Stillstand. Wie Dr. Lukas Feiler von Baker McKenzie in seinem Vortrag deutlich machte, kann die Legislative gar nicht schnell genug hinter der rasenden Entwicklung der KI-Systeme hinterherkommen. Demzufolge ist ein gutes Risikomanagement wichtig, um innerbetrieblich genauestens zu überlegen, welche Systeme und welche Strategien die richtigen für das eigene Unternehmen sind. Wer sich auf komplette Rechtssicherheit verlassen will, der riskiert damit die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
Wissen als Motor
Wie MMag. Waltraud Jelinek-Krickl in ihrem Vortrag deutlich machte, gibt es aktuell drei Personengruppen: Jene, die KI nutzen und sich damit auskennen, jene, die die Technologie nutzen, sich aber damit nicht auskennen, und jene, welche die KI weder nutzen noch sich damit auskennen. Die für Organisationen "gefährlichsten" Personen sind hier jene, die die Technologie nutzen, ohne sich damit tatsächlich gut auszukennen. Daher kommt kein Unternehmen, egal ob EPU, KMU oder Konzern umhin, seine Mitarbeitenden für das Thema zu sensibilisieren. Dabei geht es, so waren sich die Expert:innen einig, nicht darum eine Reihe an KI-Spezialist:innen im eigenen Unternehmen zu haben. Vielmehr geht es darum, ein einheitliches innerbetriebliches Mindset zu entwickeln, wie man mit dieser Technologie verfahren will. Wie alle Vortragenden auch deutlich betonten: Wir können der Herausforderung KI nicht davonlaufen, sie holt uns sonst irgendwann ein.
Nächste Schritte
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein inspirierender Vortrag der Philosophin Dr. Lisz Hirn. Da durch das Aufkommen der Sprachmodelle und dem bald erwarteten Auftreten der KI-Agenten die Sorge um die eigene Relevanz bei manchen Menschen in den Vordergrund geriet, kam die positive Botschaft ihres Vortrages gerade richtig. Denn wie sie richtig bemerkte, gibt es keine menschenunabhängige Technik – wir sind immer symbiotisch. Jede Technologie hat ein unendliches Potenzial an Veränderungen, die sowohl dystopisch als auch utopisch sein können. Mut, Neugierde und die Bereitschaft zu lernen haben bei solchen Veränderungen auch in der Vergangenheit bereits geholfen und werden es auch bei dieser Revolution tun. (red.)
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