Christoph Zawadil, Head of Relationship Manager von A.C.I.C. © A.C.I.C./Ricarda Jost
A.C.I.C., das Austrian Credit Insurance Counsel, ist die erste österreichische Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen, die Schutz vor Verlust infolge von Kundeninsolvenz bietet.
Neben der Beratung von Unternehmen zu der perfekten, an das Geschäftsmodell angepassten Kreditversicherungslösung und Beratungsleistungen „Rund um den Debitor“ stellt A.C.I.C. mit dem Sector Grade eine Analyse von Risikobewertungen bereit. Wieso diese Art der Analyse wichtig ist und was man aus aktuellen Branchenentwicklungen mitnehmen kann, erzählt Christoph Zawadil, Head of Relationship Manager von A.C.I.C.
A.C.I.C. analysiert mit dem Sector Grade viermal jährlich die Risikobewertungen von Branchen weltweit. Inwiefern sind solche Datenerhebungen signifikant?
Bei den Beurteilungen von Branchenrisiken haben wir differierende Sichtweisen von Versicherern festgestellt, welche darauf zurückzuführen sind, dass die Beurteilungen auf unterschiedlichen Kriterien beruhen können. Das komplementieren wir mit unserem Sector Grade, indem wir eine objektivere Sicht auf Branchenrisiken schaffen. Letztendlich hilft es uns, unsere Kunden zielgenauer beraten zu können sowie mit den Kreditversicherern selbst über deren Einschätzungen diskutieren zu können.
Zu welchen Ergebnissen kam der Sector Grade für das erste Quartal 2025?
Als wir 2021 begonnen haben, den Sector Grade herauszugeben, haben wir von Quartal zu Quartal Abweichungen in den Branchenbeurteilungen und signifikante Abweichungen in den Einschätzungen gesehen. Seit 2024 sehen wir allerdings sich kaum ändernde Beurteilungen. Es gibt zwar Branchen, die sich punktuell verschlechtern oder verbessern, aber hierbei handelt es sich um graduelle minimale Veränderungen. Eine Schlussfolgerung, die sich daraus ziehen lässt ist, dass die allgemeine Lage von einer rezessiven Stimmung geprägt ist. Auch wenn diese nicht in allen Märkten tatsächlich besteht, macht sich flächendeckend eine Verunsicherung breit.

Lassen sich anhand von Risikoanalysen Prognosen bzw. Trends für das eigene Unternehmen ablesen?
Jein, natürlich können anhand der Prognosen mittelfristige Trends abgelesen werden, jedoch stellt sich die Frage, was ist überhaupt ein Trend, und wie lange hält er an? Am Ende ist jedes Unternehmen selbst darin gefordert, sein eigenes Umfeld stetig zu beobachten, zu analysieren und daraus Rückschlüsse auf die eigene Strategieentwicklung zu ziehen. Was wir hier anbieten können, ist eine zusätzliche Sichtweise Externer, die sich vor allem mit Zahlungsausfallrisiken auseinandersetzen – sprich Kreditversicherern. Hier ist aber auch die Rückmeldung der eigenen Kunden wichtig und diese in die Sichtweisen der verschiedenen Organisationseinheiten einfließen zu lassen.
Was haben Sie aus Ihrem eigenen Kundenkontakt über die Jahre hinweg gelernt?
Wenn man sich ansieht, wie Menschen grundsätzlich funktionieren, und da sind wir uns alle ähnlich, dann zeigt sich, dass eine negative Grundhaltung solche Einschätzungen wie Risikoanalysen auch verzerrt. Stimmungen und Einstellungen prägen uns, unsere Entscheidungen, unser Konsumverhalten oder auch unsere Freizeitgestaltung, und das hat natürlich automatisch Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Umgebung. Im Folgeschluss heißt das: Mit einer positiven Grundstimmung können wir die wirtschaftliche Entwicklung verbessern, es ist alles eine Frage des Mindsets.
Von einer positiven Grundeinstellung abgesehen: Worauf sollen Unternehmen aktuell ihren Fokus legen?
Ein klarer Fokus sollte in allen krisenhaften Situationen – sei es eine Finanzmarktkrise, eine Pandemie oder die aktuelle Lage – auf der Liquidität des Unternehmens liegen: „Cash is King“. Weiters sollte die Aufmerksamkeit auf einer Reduzierung von Zahlungszielen liegen, Lagerbestände sollten sinnhaft hinterfragt werden, und auch die Beziehung zu Lieferanten im Sinne der Cash-Optimierung sollten neu verhandelt werden. Am Ende des Tages ist es wichtig, nicht alles als Risiko anzusehen. Geschäfte gehören gemacht, dabei sollte man sich nicht von der Einzelmeinung eines Versicherers beeinflussen lassen, sondern auch Zweitmeinungen einholen. (red./PR)
INFO-BOX
A.C.I.C. Sector Grade:
Mit dem A.C.I.C. Sector Grade werden Risikobewertungen dreier Kreditversicherer zu 18 Branchen/Gruppen in 27 Ländern analysiert und übersichtlich aufbereitet.
Der A.C.I.C. Sector Grade steht kostenlos zum Download zur Verfügung: https://acic.at/risikobewertungen/risikobewertungen.html