Beschmierte Signa-Logos durch Stumpf-Abplanungen ersetzt © APA - Austria Presse Agentur
Sehr langsam, aber doch, scheint sich beim Kaufhaus Lamarr etwas zu tun. Beim derzeit als Rohbau in der Wiener Mariahilfer Straße in Wien thronenden Gebäude sind nun die Signa-Logos von den Bauabsperrungen verschwunden und durch den Schriftzug des neuen Investors Stumpf ersetzt worden. Eine Tochterfirma der Stumpf Gruppe des Wiener Investors Georg Stumpf kaufte das unfertige Lamarr aus den Insolvenzresten der gescheiterten Signa-Gruppe von Rene Benko im Oktober.
Zu den weiteren Plänen hält sich Stumpf aber bedeckt. Der Geschäftsführer der zuständigen Stumpf Development GmbH, Stefan Zöser, gab sich auf Anfrage am Dienstag zurückhaltend. "Wir befassen uns gerade mit den Überlegungen zum künftigen Nutzungskonzept", so Zöser gegenüber der APA. Es werde informiert, wenn diese Überlegungen abgeschlossen seien.
Das Projekt ist von hohem öffentlichen Interesse, liegt es doch als riesiger Rohbau und noch als Möchtegernkaufhaus mit Hotel in einer der wichtigsten Einkaufsstraßen Österreichs, wo die Stimmung angesichts der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten auch schon einmal besser war. Zudem muss laut bisherigen Angaben auf dem Dach ein großer öffentlicher Park errichtet werden.
Angeblich etwa 200 Mio. Euro für Fertigbau nötig
Als Stumpf im Herbst um 100,5 Mio. Euro zugriff - die Baustelle ist darüber hinaus mit Pfandrechten in der Höhe von 390 Mio. Euro belastet - teilte die Firma mit, dass der "gute Standort, die etablierte Lage in der Mariahilfer Straße sowie die Nähe zur Innenstadt wesentliche Entscheidungsgründe für den Ankauf" gewesen seien. "Das zukünftige Nutzungskonzept soll in Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk (Neubau, Anm.) in den kommenden Monaten entwickelt werden."
Nach den Plänen des zusammengebrochenen Firmenkonglomerats des insolventen Signa-Gründers Benko sollte im Neubau ein Hotel und Premium-Warenhaus samt öffentlichem Park auf der Dachterrasse entstehen. Auf den öffentlichen Park bestand die Bezirkspolitik zuletzt weiterhin.
"Der Rohbau ist fertiggestellt, Vormontagen der haustechnischen Anlagen und Fördertechniken sind erfolgt", hatte es vom Insolvenzverwalter zum Start des Verkaufsprozesses geheißen. Interessenten soll es viele gegeben haben. In der Branche war die Rede von mehr als 30 Bietern. Angeblich sollen mehr als 200 Mio. Euro für den Fertigbau notwendig sein.