Exporte stiegen an © APA - Austria Presse Agentur
Lateinamerika erweist sich für Österreich zunehmend als interessanter Markt: Die Exporte Österreichs summierten sich im Vorjahr auf rund 3,72 Mrd. Euro, um 32 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und die Importe machten 2022 rund 1,96 Mrd. Euro aus. Die Märkte hätten durchaus Potenzial, erklärte Mariana Kühnel, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) laut einer Aussendung.
"Lateinamerika ist weit mehr als Copacabana und Salsa! Wir sprechen von einem Markt mit 660 Millionen Menschen, der viel Potenzial für österreichisches Know-how birgt – von Green Tech über Tourismus bis Infrastruktur gibt es gute Chancen für unsere Betriebe" sagte Kühnel, "Wenn der positive Trend anhält, könnte Österreichs Exportwirtschaft schon heuer an der 4 Mrd. Euro Export-Schallmauer kratzen. Das wäre eine sensationelle Leistung."
Bereits jetzt verfügen laut der WKÖ rund 370 österreichische Unternehmen über mehr als 660 Niederlassungen in Lateinamerika. Wobei Mexiko und Brasilien die zwei wichtigsten Exportmärkte seien. So stiegen 2022 die Exporte nach Mexiko um 30,7 Prozent auf 1,68 Mrd. Euro, die Ausfuhren nach Brasilien stiegen um 46,1 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro.
"Mexiko ist auch ein wichtiger Investitionsstandort", sagte Nella Hengstler, Wirtschaftsdelegierte in Mexiko, "Insgesamt sind 100 österreichische Unternehmen hier investiert, rund die Hälfte davon im produzierenden Bereich, viele davon in der Automobil-Zulieferindustrie". Und der Leiter des Außenwirtschaftsbüros der WKÖ in Rio de Janeiro, Christoph Robertson, sieht etwa im 320 Mrd. Euro schweren Wachstumsprogramm des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gute Chancen für österreichische Unternehmen - vor allem in den Bereichen Energie, Verkehrsinfrastruktur und Umweltschutz.
Die Außenwirtschaft Austria sieht Potenzial für verschiedene Branchen: von landwirtschaftlichen Maschinen bis High-Tech- und Innovationslösungen. Bei erneuerbaren Energien, Infrastruktur und Bauwirtschaft, Umwelttechnik, Wasserwirtschaft oder Medizintechnik gebe es etwa gute Geschäftschancen. Eine engere Zusammenarbeit mit Lateinamerika könne sich laut WKÖ auch in einem anderen Punkt lohnen: Bei Vorprodukten und Rohstoffen könne die Abhängigkeit von China reduziert werden.
Bei dem von der WKÖ veranstalteten Latin America Day, der am 18. September in Wien startet, werden mehr als 500 Teilnehmer aus Österreich und über 20 lateinamerikanischen Staaten erwartet.