Kritik am Ende des Reparaturbonus zu Beginn der Fahrradsaison © APA - Austria Presse Agentur

Das vorläufige Ende des Reparaturbonus mit Beginn dieser Woche hat für zahlreiche negative Reaktionen gesorgt. Der Sport- und Fahrradfachhandel zeigte sich am Freitag "irritiert" über das abrupte Auslaufen und fordert eine Übergangslösung. Er verweist unter anderem auf die gerade beginnende Radsaison. "Gerade bei Kinderfahrrädern und E-Bikes, die im Alltag stark beansprucht werden, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich", so Branchenvertreter Michael Nendwich.

Er rechnete am Freitag in einer Aussendung vor: "Die Fahrradbranche erwirtschaftet in Österreich mittlerweile einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro." Von Radhändler Tom Streicher hieß es bereits zur Wochenmitte, dass er viele enttäuschte Kunden hatte. "Nach der Ankündigung der Aussetzung standen bereits heute Vormittag zahlreiche Kundinnen und Kunden mit ihren Fahrrädern in den Werkstätten. Sie wollten den Reparaturbonus noch rasch für ihre Fahrrad- oder E-Bike-Reparatur nutzen - vergeblich", so der Händler.

"Massive Unruhe" unter Kundinnen und Kunden

Und auch der Elektrofachhandel hatte sich bereits mit der Forderung nach einer Übergangsfrist für den Reparaturbonus zu Wort gemeldet. Die Betriebe seien mit Stornierungen und verärgerten Kundinnen und Kunden konfrontiert. "Dass das Programm nun völlig unerwartet und ohne Vorwarnung gestoppt wurde, ist für den Handel kaum nachvollziehbar und führt zu massiver Unruhe", betonte Robert Pfarrwaller, Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel.

Auch die oberösterreichischen Grünen haben sich für ein "klares Bekenntnis zum Bonus in aktueller Form" ausgesprochen. "Diese Bundesregierung ist drauf und dran, mit dem Reparaturbonus das nächste Grüne Erfolgsprojekt abzuräumen", so der Grüne Landessprecher Stefan Kaineder.

Totschnig: Wiederaufnahme noch heuer

Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP) hatte am Montag betont, dass ein bereits ausgestellter Reparaturbonus weiterhin seine Gültigkeit behält und im Rahmen einer Frist von drei Wochen bei einem Partnerbetrieb eingelöst werden kann. Die Wiederaufnahme des Förderprogramms solle noch heuer erfolgen.

Für den Reparaturbonus standen seit 2022 rund 130 Mio. Euro aus dem EU-Aufbau- und Resilienzfonds zur Verfügung. Dazu kamen Mittel vom Bund. Seit dem Förderstart im Jahr 2022 wurden rund 1,7 Millionen Bons für eine Reparatur, ein Service oder die Wartung ihrer elektrischen und elektronischen Geräte und Fahrräder eingelöst. Besonders oft wurden Smartphones, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kaffeemaschinen von den rund 6.000 Partnerbetrieben repariert.