Der Sonnenstrom-Ausbau stockt © APA - Austria Presse Agentur
Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) zieht eine neuerlich ernüchternde Bilanz des Ausbaus in diesem Bereich. Die für PV-Projekte ausgewiesenen Zonen in Niederösterreich und der Steiermark könnten auch nach mittlerweile zwei Jahren kaum zur Sonnenstromproduktion genutzt werden, hieß es am Sonntag in einer Aussendung. Größtenteils fehle es an Einspeisemöglichkeiten oder der Widmung durch die Gemeinden.
PV Austria forderte deshalb eine einheitliche, bundesweite Antwort durch das "überfällige" Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG). "Der neuerliche Fakten-Check zeigt, dass offensichtlich die Bundesländer alleine nicht fähig sind, die dringend notwendige und eigentlich von allen geforderte heimische Stromproduktion voranzutreiben und durch ihre Säumigkeit sogar blockieren", erklärte Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria: "Statt neun - unterschiedliche und zum Teil nicht vorhandene - Landeslösungen braucht es eine bundesweit verbindliche Energieraumplanung. Der Bund muss jetzt Verantwortung übernehmen und die Energiewende in die Hand nehmen."
Seitens Niederösterreich wurde die Kritik zurückgewiesen. "Wenn eine Gemeinde und ihre Bürger keine riesigen Freiflächen mit Photovoltaik zupflastern will, dann werden wir sie auch sicher nicht dazu zwingen", so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) schriftlich zur APA. Der Vorrang liegt für ihn auf der Nutzung von Dachflächen, Hallen und bereits versiegelten Flächen, bevor Freiflächen und wertvolle Äcker in Anspruch genommen würden. In den vergangenen beiden Jahren habe das Land einen regelrechten PV-Boom erlebt, die Leistung habe sich binnen zwei Jahren verdreifacht.