Die Frottierwaren von Vossen stabilisieren das Geschäft © APA - Austria Presse Agentur

Die Linz Textil, zu der auch die Firma Vossen gehört, hat im ersten Halbjahr 2024 trotz deutlich weniger Umsatz ein Gewinnplus erzielt, wie aus dem aktuellen Aktionärsbrief hervorgeht. Unter dem Strich blieb ein Periodenergebnis von rund 860.000 Euro - um etwa 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Verkaufserlöse brachen hingegen um fast ein Fünftel auf 33,5 Mio. Euro ein. Durch die Schließung der Spinnerei Landeck 2023 habe sich das Umsatzpotenzial spürbar verringert.

Der Rückgang sei hauptsächlich auf strukturelle Anpassungen zurückzuführen, heißt es in dem Bericht über das erste Halbjahr 2024, den das börsennotierte Textilunternehmen am Dienstag veröffentlichte. Durch die Schließung der Spinnerei Landeck mit Ende März 2023 habe sich das Umsatzpotenzial spürbar verringert. Darüber hinaus hätten angesichts des herausfordernden Marktumfeldes auch die restlichen Betriebsstätten in diesem Segment keine merklichen Umsatzsteigerungen verzeichnen können.

Die Steigerung des EBT ist laut Aktionärsbrief auf eine deutlich positive Entwicklung der Ertragslage im Segment "Immobilien" zurückzuführen. In den beiden textilen Segmenten sei angesichts eines herausfordernden Marktumfeldes die Ergebnissituation leicht rückläufig bzw. stabil verlaufen.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit war von rund 8,5 auf 4,9 massiv rückläufig. Eigenkapitalquote betrug den Unternehmensangaben zufolge zum 30. Juni 2024 rund 87 Prozent, das sei "ein weiterhin solider Wert". Die Linz Textil-Gruppe arbeite, als "stark diversifizierter Anbieter textiler Lösungen, mit soliden und nachhaltigen Geschäftsmodellen auf Basis einer starken Eigenkapitalausstattung". Aus diesem Grund rechne der Vorstand auch für das Geschäftsjahr 2024 mit einem "positiven Ergebnis" für die Linz Textil-Gruppe.

Der Personalstand der Linz Textil sank per Ende Juni gegenüber dem Vorjahresstichtag um 12 Personen auf 415 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Rückgang sei "im Wesentlichen auf erfolgte Anpassungen an eine verhaltene Kapazitätsauslastung zurückzuführen". Das wirtschaftliche Umfeld ist noch schwach.

Der aktuelle Abwärtszyklus halte die Branche nunmehr seit dem vierten Quartal 2022 in Atem. "Zwar hat das Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zu den Vorquartalen optimistisch gestartet, doch es wäre verfrüht, von einer echten Trendwende zu sprechen", heißt es im Aktionärsbrief. Positiv sei zu vermerken, dass der Lagerabbau entlang der gesamten textilen Kette, vom Retail bis zu den Faserlieferanten, weiter voranschreite. "Dies sollte zwangsläufig zu Nachdispositionen und neuen Aufträgen führen." Bisher seien jedoch die Einkaufsverantwortlichen noch zu rückhaltend.

Die Viskose-Spinnerei mit Standort Kroatien liege aber sowohl bei Auftragsstand als auch Menge deutlich über dem Vorjahr. Hier habe vor allem durch Marktnähe und Lieferflexibilität aber auch durch Innovation, insbesondere im Bereich der rezyklierten Fasern gepunktet werden können. Die technische Weberei ist den Angaben zufolge nach der Umstellung auf einen Drei-Schicht Betrieb mit Anfang des Jahres "solide beschäftigt". "Auch hier scheint zumindest die Talsohle vorerst erreicht."

Der Frottierwarenhersteller Vossen verzeichne zwar nach wie vor eine stabile Top-Line. "Die zuletzt signifikant hohen kollektivvertraglichen Abschlüsse der letzten Jahre stellen das textile Fertigfabrikat allerdings vor nicht unerhebliche Herausforderungen", hält das Management in dem Halbjahresbericht fest. Konsequent werde daher die Strategie der Ausweitung der Vertriebskanäle sowohl im stationären Handel als auch online verfolgt, um auf diese Weise dem Kostendruck entgegenzuwirken.

Für das zweite Halbjahr 2024 werde eine Stabilisierung der globalen Märkte einhergehend mit einer Belebung der Nachfrage erwartet. Trotz der unsicheren geopolitischen Lage und den anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in einigen Regionen, geht das Management von einem moderaten Wachstum im Textilsektor aus.