NEOS-Sozialsprecher fordert Steuerreform © APA - Austria Presse Agentur

Österreicherinnen und Österreicher der Mittelschicht sind einer NEOS-Studie zufolge im internationalen Vergleich bei finanziellen Investitionen zurückhaltend. Die unteren 50 Prozent der Haushalte investieren im Schnitt bis zu 15.000 Euro weniger als vergleichbare Haushalte in Belgien oder in den Niederlanden, wie aus einer am Samstag veröffentlichten NEOS-Lab-Analyse von neuen Daten der Europäischen Zentralbank hervorgeht. Die NEOS fordern eine Steuerreform.

"Die Regierung nimmt in Österreich den hart arbeitenden Menschen mit rekordhohen Steuern die Möglichkeit auf Vermögensaufbau", kritisierte NEOS Wirtschafts- und Sozialsprecher Gerald Loacker laut Aussendung. "Daher pochen wir NEOS auf die Senkung der Steuer- und Abgabenquote auf 40 Prozent." Eine "klare Absage" erteilt Loacker erneut der SPÖ-Forderung nach einer Vermögenssteuer: "Der Staat hat ein Ausgabenproblem, kein Einnahmenproblem."

Nach der Studie hinkt Österreich besonders bei Investitionen in Wertpapiere und andere Vorsorgeprodukte im internationalen Vergleich deutlich hinterher. "Österreichische Haushalte (Bereich 30.000 bis 40.000 Euro Nettohaushaltseinkommen im Jahr) besitzen bis zu 40.000 Euro weniger an Aktien, Investmentfonds oder Lebensversicherungen als vergleichbare aus Deutschland oder aus Frankreich", heißt es in der Aussendung. Nach Ansicht Loackers müssen langfristige Kapitalanlagen von der Kapitalertragssteuer befreit und die Versicherungssteuer auf Altersvorsorgeprodukte von vier auf ein Prozent gesenkt werden.

Ähnlich verhält es sich laut der Analyse im Immobilienbereich. Immobilienvermögen der unteren Hälfte der heimischen Haushalte sind demnach nur in zwei Ländern der Eurozone noch niedriger als in Österreich. Zudem habe Österreich nach Deutschland insgesamt die geringste Wohneigentümerquote in ganz Europa. In diesem Zusammenhang fordert Loacker einen Freibetrag auf die Grunderwerbsteuer in Höhe von 400.000 Euro beim Kauf der ersten Wohnimmobilie.