Post-Chef Oblin eröffnete am Dienstag eine neue SB-Filiale in Wien © APA - Austria Presse Agentur
Die Österreichische Post AG errichtet 2025 in Wien rund 25 neue SB-Filialen, zehn neue große Poststationen und rund 3.000 Post-Empfangsboxen. Den Auftakt hat am Dienstag die Eröffnung der neuesten SB-Filiale im fünften Wiener Gemeindebezirk Margareten gemacht. 2024 wurden in der Bundeshauptstadt fast neun Millionen Pakete über die 24/7-Selbstbedienungsstationen abgewickelt, Tendenz steigend.
Mit der Kundenoffensive komme die Post nicht nur den Menschen näher, sondern belebe auch Sockelzonen und Geschäftslokale, erklärte Post-Generaldirektor Walter Oblin bei der Eröffnung der SB-Filiale in Wien Margareten. In der neuen Self-Service-Zone auf ca. 130 Quadratmetern befinden sich fast 700 Abholfächer, zwei Versandstationen sowie ein Bankomat. "Rund 8.000 Haushalte in unmittelbarer Umgebung können ihre Pakete damit rund um die Uhr abholen oder auch als Retouren zurücksenden", rechnete dazu Oblin vor.
In Wien betreibt die Post aktuell ein Netz aus 86 Postfilialen und 25 Post Partnern. Dazu kommen 24 SB-Filialen, fast 460 Poststationen mit mehr als 62.000 Abholfächen, rund 210 Versandstationen sowie mehr als 55.000 Post Empfangsboxen.
KI-Aufholbedarf
Doch nicht nur handwerklich will die teilstaatliche, börsennotierte Post AG punkten, auch digital hat sich der neue Postchef Oblin viel vorgenommen. Und da gibt es hierzulande viel zu tun, wie eine Post-Umfrage unter 400 Unternehmern zeigt. Demnach ist die KI-Nutzung noch "erschreckend gering", 60 Prozent der Firmen nutzen Künstliche Intelligenz noch nicht.
Was besonders hervorsticht: Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie noch nicht so weit sind, wie bisher angenommen. Demnach hat ein Drittel der Befragten enormen Aufholbedarf. Größter Unsicherheitsfaktor ist die Datensicherheit. Die Post investiere hier Millionenbeträge um das "Sperrfeuer" an kriminellen Attacken auf die eigene IT abzuwenden, so Oblin vor Journalisten. An die Politik richtete er den Wunsch, auf KI nicht mit noch mehr Bürokratie zu reagieren.
Die Post sei jedenfalls ein eifriger Nutzer der Künstlichen Intelligenz, als Praxisbeispiel nannte Oblin die Schadensmeldungen bei Pkw-Unfällen von Briefzustellerinnen und Briefzustellern. Diese würden Fotos vom Schaden anfertigen, die genaue Schadenserfassung bis hin zu einer Kostenabschätzung liefere dann die KI.
Noch mehr IT
Der Post-Chef rührte die Werbetrommel für die eigene Abteilung Business Solutions, die derzeit rund 500 Kunden habe. Das Unternehmen beschäftige 1.000 IT-Experten plus 70 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Griechenland. Dies sei dem massiven Fachkräftemangel in dem Bereich geschuldet. Zu den Kunden zählten unter anderem sämtliche Versicherungen, für die die Post nach der Schadensmeldung die strukturierte Datenerfassung für die weitere Bearbeitung übernimmt. Der Jahresumsatz der Business Solutions liege bei 50 Mio. Euro im Jahr.