Unter dem Strich blieben den Banken über 10 Mrd. Euro © APA - Austria Presse Agentur

Die heimischen Banken stehen in Summe gut da. 2022 stieg der aggregierte Jahresgewinn von 6,1 auf 10,2 Mrd. Euro, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Mittwoch bekanntgab. Damit übersteige das Periodenergebnis der Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute "das bereits sehr gute Ergebnis" aus dem Jahr davor um 66,9 Prozent. Die Banken hätten "in einem angespannten Umfeld ein Rekordjahresergebnis" erzielt.

Die dafür maßgeblichen Zuwächse beim Zinsergebnis und beim Provisionsergebnis seien im Kontext einer eingetrübten Konjunktur, einer hohen Inflation und einer entsprechend restriktiven Geldpolitik zu sehen, strich die Nationalbank hervor. Das Zinsergebnis verbesserte sich den Angaben zufolge um 23,3 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro, das Provisionsergebnis um 25,6 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro.

Der außergewöhnlich hohe Anstieg des Periodengewinns um 4,1 Mrd. Euro relativiere sich zudem, da als Folge der russischen Invasion die Realisierbarkeit der Gewinne von Tochterbanken in Belarus und Russland aktuell eingeschränkt sei.

Für die positive Entwicklung des Jahresgewinns nach Minderheitenanteilen und Steuern sei - neben den gestiegenen Betriebserträgen - der Anstieg beim Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern um 1 Mrd. Euro hauptverantwortlich. Darüber hinaus trage der Zuwachs beim Gewinn aus nicht voll- oder quotenkonsolidierten Tochterunternehmen um 811 Mio. Euro wesentlich zur Verbesserung bei.

Die Verdoppelung bei den Wertminderungen und Rückstellungen für das Kreditrisiko um 1,1 Mrd. Euro auf 2,2 Mrd. Euro drückte allerdings auf das Jahresergebnis.

Die Betriebserträge der heimischen Banken legten im abgelaufenen Geschäftsjahr um 22,5 Prozent (5,8 Mrd. Euro) auf 31,6 Mrd. Euro zu. Positiv auf die Betriebserträge habe sich der Anstieg beim Zinsergebnis sowie beim Provisionsergebnis ausgewirkt. "Die gute Entwicklung beim Zinsergebnis ist dabei vorrangig auf das veränderte Zinsumfeld und auf ein gestiegenes Forderungsvolumen zurückzuführen", strich die OeNB hervor.

Das Betriebsergebnis erhöhte sich im Jahresabstand um 42,6 Prozent (3,8 Mrd. Euro) auf rund 12,9 Mrd. Euro. Dazu trugen laut OeNB in erster Linie die deutlich gestiegenen Betriebserträge bei. Negativ auf das operative Ergebnis ausgewirkt habe sich der Anstieg bei den Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Beteiligungen um 1,3 Mrd. auf 3,4 Mrd. Euro (plus 63,8 Prozent).