In Wien ist die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuletzt stärker gestiegen als in den übrigen Altersgruppen. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) waren es im August 2024 um 8,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und somit 24.111 Unter-24-Jährige, die arbeitslos oder in einer Schulung sind. Die Stadt Wien und die Sozialpartner wollen dieser Entwicklung mit Maßnahmen begegnen. "Wir haben ein Problem bei den Jungen", sagte Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).
Angesichts dessen werde ab Jänner 2025 die "Jugendstiftung Wien" starten, hieß es bei einer Pressekonferenz am Dienstag. In Kooperation mit dem AMS und dem Wiener Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerförderungsfonds (waff) soll 1.000 jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren eine Ausbildung ermöglicht werden. Anberaumt sei das Projekt für vier Jahre und mit mehr als 17 Millionen Euro budgetiert. Vor allem auf die Branchen Gesundheit, Soziales, IT sowie "green jobs" werde ein Fokus gesetzt. Weiters würden die Plätze bei der Initiative "Jugendcollege Wien" von 900 auf 5.000 aufgestockt, sagte Hanke.
In Anbetracht dessen sei es "schlichtweg inakzeptabel und falsch", hier den "Sparstift anzusetzen", sagte AK-Präsidentin Renate Anderl bezüglich AMS-Budgetkürzungen, die im Raum stehen. Bei höherer Arbeitslosigkeit brauche das AMS mehr Geld und mehr Ressourcen anstatt Kürzungen, argumentierten die Kammerpräsidentin und der Arbeitsstadtrat.
Geeint war der Appell der Wiener Sozialpartner an die kommende Regierung, die Projekte der Hauptstadt auf ganz Österreich zu übernehmen. Man habe in Wien den Weg gewählt, über unterschiedliche Ansichten "bei einem Kleinen Schwarzen und einem Mineralwasser" zu reden, so Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck über die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit mit der AK-Chefin in Wien trotz unterschiedlicher Weltanschauungen.
(APA)