Immobilienpreise seit Mitte 2022 um 5 Prozent gesunken © APA - Austria Presse Agentur

Die eigenen vier Wände in Österreich sind in den vergangenen zwei Jahren billiger geworden - allerdings nur in kleinen Schritten. So sind die Preise seit Mitte 2022 - vom dritten Quartal 2022 bis zum Halbjahr 2024 - nur um 5 Prozent gesunken. Inflationsbereinigt sieht es ganz anders aus: Berücksichtigt man die Teuerungsrate, fielen die Preise in Österreich um 15 Prozent, für gebrauchte Wohnungen in Wien um 20 Prozent, geht aus einer Studie von Raiffeisen Research hervor.

Verschärfte Bedingungen für Hypothekarkredite - Stichwort KIM-Verordnung - und gestiegene Zinsen drückten nominal auf den Immobilienmarkt - allerdings nur geringfügig. Lediglich die Preise für Neubauwohnungen stiegen in den vergangenen zwei Jahren hierzulande im Schnitt um 2,9 Prozent. Wien verzeichnete aber auch hier ein kleines Minus von 0,1 Prozent.

Im ersten Halbjahr gingen die Preise für Wohnimmobilien weiter zurück, verwies "Die Presse" auf Daten der Oesterreichischen Nationalbank. Demnach waren sie im zweiten Quartal um 0,8 Prozent billiger als Ende 2023.

Inflationsbereinigt hat es hingegen eine "stille" Korrektur gegeben. Schließlich sind die Preise um 15 Prozent gesunken. Gebrauchte Wohnungen in Wien sind real um 20 Prozent billiger als vor zwei Jahren. "Die reale Korrektur in Österreich ist somit zwar noch nicht vorbei, der Großteil der notwendigen Anpassungen liegt jedoch bereits hinter uns", sagte Matthias Reith, Senior Ökonom bei Raiffeisen Research, laut einer Aussendung. "2025 dürften die Preise stagnieren, 2026 sollte Wohneigentum dann wieder teurer werden", ergänzte Reith.

Deutschland ist hier bereits einen Schritt weiter und verzeichnete im zweiten Quartal bei den Wohnungspreisen wieder einen Preisanstieg. Allerdings sind zuvor die Preise real um bis zu 22 Prozent eingebrochen. Die Korrektur hat bei unseren westlichen Nachbarn allerdings auch früher begonnen und ist damit weiter vorangeschritten als in Österreich, geht aus der Studie hervor.

Mittel- bis langfristig sollte der österreichische Wohnimmobilienmarkt wieder zulegen. Denn nach einer Stagnation im kommenden Jahr sollen die Preise wieder anziehen, geht aus der Studie hervor. Schließlich gab es zuletzt um 27 Prozent weniger Baugenehmigungen als 2022 - und damit werden heuer aber auch in den nächsten Jahren weniger Wohnungen fertiggestellt. Zwar sei nicht mit einer Wohnraumknappheit zu rechnen, allerdings mit einem steigenden regionalen Gefälle.

In regionalen Ballungszentren werden weniger Baugenehmigungen und eine wachsende Bevölkerung die Knappheit verstärken, so Reith. In Randgebieten wandern hingegen die Bewohner ab und sorgen damit für eine Entlastung am Immobilienmarkt.

Kam es in den vergangenen Jahren zu einer Anpassung der Preise innerhalb der Bundesländer, dürfte es daher in den nächsten Jahren wieder größere regionale Preisunterschiede geben.