Michael Gerbavsits, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland © Energie Burgenland
Die Energie Burgenland manifestiert ihre Vorreiterrolle in der Produktion und Versorgung mit Ökostrom und hält trotz aktuell schwierigem Wirtschaftsumfeld weiterhin an Investitionen fest.
Die Energie Burgenland ist nicht nur der führende Energiedienstleister im Bundesland, sondern erfüllt auch seine Rolle als Leitbetrieb und wirtschaftlicher Motor für das Burgenland. Als solcher bleibt sie auch in schwierigen Zeiten dem gesetzten Investitionsziel treu. „Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig zu investieren. Und es ist auch wichtig, die Energiewende erfolgreich zu meistern, um den Klimawandel zu bremsen“, sagt Michael Gerbavsits, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland. Bis 2025 investiert die Energie Burgenland allein 420 Millionen Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien und einen dreistelligen Millionenbetrag in Fotovoltaik.
Mit dem erneuten Bekenntnis zu den geplanten Investitionen in die Infrastruktur und nachhaltige Energie für den Klimaschutz trägt die Energie Burgenland dazu bei, das Bundesland zukunftsfit zu machen und in der aktuellen Situation die heimischen Betriebe auch langfristig zu unterstützen. Bis 2025 wird die Energie Burgenland unter anderem in das Strom- und des Erdgasnetzes investieren, aber auch in Fotovoltaik, Windenergie und Fernwärme.
Regionale Wertschöpfung
Die Energie Burgenland ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor über das Burgenland hinaus. Eine IHS-Studie aus dem Jahr 2016 hat berechnet, dass die Geschäftstätigkeit und die Aufträge des burgenländischen Energiekonzerns bereits im Jahr 2016 mehr als 3.500 Arbeitsplätze österreichweit – und davon rund 1.500 im Burgenland – gesichert haben. Heute sind das noch mehr. „Das zeigt, dass die Energie Burgenland wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Landes beiträgt. Wir sind stolz auf diese Leistung, fühlen uns dieser Verantwortung aber auch verpflichtet“, betont Gerbavsits.
Pionierleistungen am nachhaltigen Energiesektor
Die Energie Burgenland hat frühzeitig ihren österreich- und europaweit einzigartigen Weg eingeschlagen und sich vom Energieimporteur zum Energieproduzenten entwickelt – bei gleichzeitiger Festlegung auf die Produktion von Ökostrom. Dabei setzt der Energiedienstleister unter anderem auf die Kraft des Windes. Seit 1997 wurde rund eine Milliarde Euro in Ökostrom investiert. 225 Windkraftanlagen liefern heute etwa 522 MW Leistung. Das entspricht dem Energiebedarf von rund 240.000 Haushalten. Im Burgenland wird seit 2013 mehr Ökostrom hergestellt, als Strom verbraucht wird. Die Ökobilanz der Investition ist hervorragend: Mit allen burgenländischen Windkraftanlagen werden pro Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
„Bis 2025 werden wir rund 233 Millionen Euro zusätzlich in die Hand nehmen und unsere Windstromproduktion auf gut 620 Megawatt installierte Leistung steigern“, erklärt Michael Gerbavsits. Der burgenländische Energiedienstleister setzt dabei zukünftig auf Repowering. Dabei werden ältere Bestandsanlagen durch leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Trotz der Verringerung um zehn Anlagen kann dadurch die Ökostromproduktion aus den Windparks der Energie Burgenland Windkraft um über 25 Prozent steigen. Das ist auf den technologischen Fortschritt zurückzuführen. Energie Burgenland Windkraft ist Österreichs größter Windstromproduzent und ein Erfolgsbeispiel dafür, wie Windenergienutzung in einer bestimmten Region funktionieren kann.
„power2heat“ mit Auszeichnung
Die Parndorfer Platte ist nicht nur eine der windstärksten Binnenregionen Europas, sie bietet in Neusiedl am See mit einem Biomasse-Heizwerk samt Fernwärmenetz auch optimale Voraussetzungen für die Kombination von Strom und Wärme für einen noch effizienteren Energieeinsatz. „Mit dem Bau einer ,power2heat‘-Anlage werden die beiden Energieträger durch eine Wärmepumpe intelligent gekoppelt und ermöglichen so den Ersatz von Gas- und Biomasse durch den Einsatz von Windenergie“, erklärt Alois Ecker, Vorstandsdirektor der Energie Burgenland. Für diese Innovation wurde die Energie Burgenland mit dem EPCON AWARD und dem AWARD bei der Mission Innovation Austria Week ausgezeichnet.
Bisher wurde Strom über mehrere Umspannwerke von den Windenergieanlagen abtransportiert und die Wärme vom Biomasse-Heizwerk über das Fernwärmenetz an die Haushalte geliefert. Teil des Projektes ist nun der Bau einer Direktleitung zwischen dem Umspannwerk und dem Heizwerk, mit der der Windstrom zu den Hochleistungswärmepumpen transportiert wird. Ein stationärer Batteriespeicher sorgt wiederum für eine durchgehende Stromversorgung der Wärmepumpen. Den innovativen Ansatz der „power2heat“-Anlage stellen die unterschiedlichen Betriebsarten dar: Mit dem Konzept „power2heat“ kann eine Windflaute ohne weiteres ausgeglichen werden, indem die Anlage auf die Pufferspeicher umschaltet. „In unserem Heizwerk wird zu dem bestehenden Pufferspeicher ein zweiter Speicher errichtet. Damit stehen dann rund 300 m³ Puffervolumen zur Verfügung. So kann die Stadt im Sommer noch für rund zehn Stunden mit Fernwärme versorgt werden“, so Alois Ecker. Im Winter ist dann der Biomassekessel in Betrieb.
Mit Wind zur Wasserstoff-Region
Die Energie Burgenland beschäftigt sich auch intensiv mit dem Thema Wasserstoff. Das Verkehrsunternehmen ÖBB-Postbus GmbH plant, in Kooperation mit dem Land Burgenland und der Energie Burgenland ab Herbst 2021, 15 Wasserstoffbusse im Bezirk Neusiedl sowie für die Verbindungslinie Neusiedl-Eisenstadt zum Einsatz zu bringen; derzeit werden auf diesen Linien Dieselbusse betrieben. Bis 2024 sollen dann weitere 14 Wasserstoff-Busse im Burgenland verkehren. Die Energie Burgenland beschäftigt sich mit dem Thema der Elektrolyse-Anlage und der Erzeugung von grünem Wasserstoff.
Damit wird die Energie Burgenland eine Vorreiterrolle einnehmen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und den CO2-Ausstoß verringern und lokal Arbeitsplätze schaffen. Schwerpunktmäßig werde der Einsatz von Wasserstoff im Industriebereich liegen und im Verkehrsbereich dort, wo batterieelektrische Fahrzeuge zu wenig Energiedichte haben, also Busse und LKW. Generell gelte der Grundsatz: „Vermeiden, Verlagern, Verbessern“, sagt Ecker.
Fotovoltaik und erneuerbare Wärme
Auch die Fotovoltaik und Fernwärme aus Biomasse tragen inzwischen zur positiven Ökobilanz bei. Fotovoltaik soll das zweite Ökostrom-Standbein werden, dafür ist eine ambitionierte Fotovoltaik-Offensive in Vorbereitung.
All diese Maßnahmen gehen Hand in Hand mit der Klima- und Energiestrategie des Landes Burgenland: Bis 2050 wird der gesamte Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen bezogen werden und die Treibhausgasemissionen sollen bis 2050 um 90 Prozent gesenkt werden. Zur Erreichung dieses ambitionierten Ziels spielen der Ausbau der Windstromerzeugung sowie die Fotovoltaik eine tragende Rolle. (BO)
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