Winter is coming.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - SALZBURG 2017
Der Salzburger Wintertourismus startet in eine aussichtsreiche Saison. © SalzburgerLand Tourismus

Nach einer durchwachsenen Zeit im letzten Jahr rüsten sich Salzburgs Seilbahnunternehmen für die aktuelle Wintersaison und investieren 100 Millionen Euro in den Skitourismus.

Neue Anlagen, Komfortverbesserungen und effiziente Beschneiung: darüber können sich Salzburg-Touristen in der Wintersaison 2017/18 freuen. 100 Millionen Euro werden Salzburgs Seilbahn- und Liftunternehmen dafür insgesamt investieren, wie aus einer Umfrage der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Salzburg hervorgeht. „Die vergangene Wintersaison hatte einige Höhen und Tiefen für die Seilbahnwirtschaft. Die Feiertagslage an Weihnachten, der späte Ostertermin und die Wettersituation waren eine Herausforderung für die Branche.“ Dieses Resümee über den Winter 2016/17 zog der Obmann der Fachgruppe, KommR Ferdinand Eder, bei der Fachgruppentagung in St. Johann diesen Herbst. Jetzt stehe der nächste Winter vor der Tür und die Branche sei dafür gut gerüstet, ist Eder überzeugt.

Großskiräume wieder im Kommen
Zählt man die Investitionen der vergangenen zehn Jahre zusammen, ergeben sich mehr als 1,2 Milliarden Euro, die die Seilbahnwirtschaft für Modernisierungen und Verbesserungen aufgewendet hat. 2017/18 fließen 45 Millionen Euro in den Neubau und die Komfort­optimierung von Seilbahnen und Liftanlagen. In Zukunft gehe die Entwicklung laut Eder weiter in die Schaffung von Großskiräumen, dort, wo es topografisch Sinn ergibt, „weil es die Kunden wünschen. Der Wintergast entscheidet über den Ort seines Urlaubs sehr stark nach der Größe des Skigebiets, auch wenn er es dann möglicherweise gar nicht in Anspruch nimmt.“
Auf hohem Niveau bewegen sich daher auch die Investitionen für die technische Beschneiung. Sie liegen für die Saison 2017/18 bei 35 Millionen Euro. Der auf Salzburgs Pisten produzierte technische Schnee gehorcht dabei dem „Reinheitsgebot“, dem sich die Pistenbetreiber verpflichtet haben: Nur Wasser und Luft werden verwendet. Insgesamt werden 85 Prozent der rund 4.700 Hektar an Skipisten im Land Salzburg technisch beschneit. Weitere 20 Millionen fließen heuer in Parkplätze, Pistengeräte, Service- und Gastronomieeinrichtungen.

Sommerbetrieb sichert Umsätze
Das Konzept der „Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen“, einer Initiative der österreichischen Seilbahnbranche zur Belebung des Bergsommers, geht auf. 51 Betriebe haben sich österreichweit dazu entschlossen, den Seilbahnbetrieb im Sommer mit attraktiven Angeboten am Berg – vom Spielspaß für Familien bis zur Kultur – zu kombinieren. Qualitätschecks sichern das Niveau des Angebots. In Salzburg machen zehn Bergbahnen mit 13 Themenbergen und 14 Spezialisierungen mit.
„Wir verzeichnen bei den Sommer-Bergbahnen eine sehr gute Entwicklung“, berichtet Eder. Zwar ist das Winterangebot naturgemäß viel stärker, man habe aber in relativ kurzer Zeit einen Umsatzanteil von 15 Prozent im Sommer erreicht – mit Tendenz nach oben. „Das gleicht das Winterrisiko ein wenig aus“, erklärt Eder.

Moderat und mit Augenmaß
Zur jedes Jahr aufflammenden Diskussion über die Preise für Liftkarten sagte Eder, dass die Preise im kommenden Winter „sehr moderat und mit Augenmaß“ angepasst würden. Die durchschnittliche Preissteigerung soll zwischen 1,5 und 2,5 Prozent liegen.
„Die hohen Ansprüche der Gäste können nur von wirtschaftlich gesunden Unternehmen erfüllt werden, und der Preis ist letztlich Ausdruck der Qualität und Attraktivität eines Skigebietes“, stellte Eder fest. Er verwies aber auch darauf, dass Skifahren zu günstigen Preisen sehr wohl möglich ist. „Die Seilbahnen bieten z. B. Sonderangebote und spezielle Preise für Familien und Einheimische an, aber auch Kinder- und Jugendaktionen, wie den Juniors Weekend Discount oder Power of Zehn, sowie Sonderaktionen an bestimmten Tagen.“ Diese besonderen „Skizuckerl“ sind über www.superskicard.com abrufbar.

Unterstützung für kleine Skigebiete
Gemeinsam mit dem Land Salzburg unterstützt die Seilbahnwirtschaft auch 2017/18 wieder Kleinstliftbetreiber aus dem von den beiden Partnern eingerichteten Unterstützungsfonds. Die finanzielle Hilfe soll zum Erhalt kleiner Liftanlagen beitragen. Dadurch soll vor allem Kindern und Jugendlichen der Zugang zum Wintersport im Nahbereich ihres Wohnortes ermöglicht bzw. erleichtert werden. Der Zuschuss ist mit maximal 10.000 Euro je Skiliftunternehmen begrenzt, heuer werden insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Aktion ist auch für 2018 bereits wieder fixiert.

Karriere am Berg
Stolz ist man in der Salzburger Seilbahnwirtschaft auf die Berufsschule in Hallein, die sich als Ausbildungszentrum für angehende Seilbahntechniker im ganzen Alpenraum profilieren konnte. Mittlerweile werden auch Lehrlinge aus Südtirol und Bayern nach Hallein geschickt. „Wir können unsere Fachkräfte, die wir brauchen, selbst ausbilden und haben im Großen und Ganzen kein Nachwuchsproblem“, betont Eder. Heuer fangen 44 Lehrlinge die Lehre an, insgesamt sind derzeit 190 Seilbahntechniker in 75 Betrieben in Ausbildung. Der Lehrberuf Seilbahntechniker erhält eine zusätzliche Aufwertung durch die heurige Einführung der vierjährigen Doppellehre mit Elektrotechnik. (VM)