Modernisiertes Aushängeschild

NEW BUSINESS Guides - FACILITY-MANAGEMENT-GUIDE 2018
Ab März 2020 soll das „Donausegel“ für neuen Zustrom auf dem Gelände des Austria Center Vienna sorgen. © IAKW-AG/begehungen.de

Austria Center Vienna erstrahlt in neuem Glanz

Das 1987 eröffnete Austria Center Vienna zählt längst zu den Top-Playern im ­internationalen Kongresswesen. Nun wurde das bisher größte Bauvorhaben in der rund 30-jährigen Erfolgsgeschichte vorgestellt.

Ein neues Zugangsgebäude mit einem Skywalk und drei weiteren Eingängen ermöglicht die gleichzeitige Nutzung der unterschied­lichen Ebenen. Außerdem erhält der Vorplatz mit dem „Donausegel“ eine attraktive Überdachung – bis 2022 entstehen hier ein neuer städtischer Begegnungsraum und 4.200 Quadratmeter an zusätzlicher Veranstaltungsfläche, die offen oder geschlossen genutzt werden kann.
Ein wichtiges Ziel war die bessere Erschließung des Hauses: Es gibt derzeit nur einen Eingang, was den Zugang der Gäste auf die vier Ebenen erschwert – vor allem, wenn mehrere Veranstaltungen gleichzeitig im Haus stattfinden. Ebenfalls gefordert wurde ein Konzept zur Vorplatzgestaltung, welches die Nutzung für das Kongress­geschäft mit einer Attraktivierung und Öffnung für Anrainer und Passanten verbindet. Eine Jury bestehend aus Architekten, Behördenvertretern, Kongress- und Tourismusexperten sowie Eigen­tümervertretern kürte aus den eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen die Einreichung der österreichischen ARGE Dietrich I Untertrifaller sowie Vasko und Partner zum Siegerprojekt.

Bessere Erschließung des Hauses und Aufwertung des Umfelds
Ein vorgesetztes Zugangsgebäude mit nunmehr vier Eingängen ermöglicht die separate Begehung von vier Ebenen und bietet gleichzeitig kurze Verbindungswege innerhalb des Hauses und in die Ausstellungshallen. Gerade für kleinere Veranstaltungen, wie etwa nationale kulturelle Veranstaltungen, ist die rasche Erreichbarkeit vom Vorplatz aus eine wesentliche Aufwertung. Eine moderne, verglaste Außengalerie sorgt für viel Lichteinfall, die bestehenden Terrassen, insbesondere auf den oberen Ebenen werden attraktiviert und erweitert. Teilbereiche des Dachs des Zugangsgebäudes werden außerdem extensiv begrünt.

Überdachung des Vorplatzes
Der Vorplatz erhält eine teilweise transparente Überdachung – das neue „Donausegel“. Dieses gibt dem bisher leeren und meist ungenutzten Platz eine Struktur – dieser wird dadurch zum Aufenthaltsort. An rund zwei Monaten im Jahr wird der Raum unter dem „Donausegel“ zu einer multifunktionalen Halle geschlossen, die für Veranstaltungen und Kongresse genutzt werden kann. Für das restliche Jahr bestehen zahlreiche Möglichkeiten zur Nutzung als Aufenthaltsort, Treffpunkt oder Kulturfläche. Das Kongress­zentrum möchte die Anrainer im Laufe des ­kommenden Jahres einladen, ihre Wünsche und Vorstellungen in Form eines Ideenwettbewerbs einzubringen.
Architekt Much Untertrifaller beschreibt die besondere Herausforderung an die Wettbewerbsteilnehmer: „Aufgabe war nicht nur die Konzeption eines multifunktionalen Veranstaltungsbereichs, sondern gleichzeitig auch, dem Platz „eine Adresse“ zu geben und letztlich eine städtebauliche Landmark zu schaffen. Das wellenförmige Segel bindet die unterschiedlichen Bereiche und öffentlichen Wegebeziehungen des Quartiers neu zusammen und definiert den Bruno-Kreisky-Platz als städtischen Begegnungsraum. Ein neuer, attraktiver Ort entsteht.“ Bei der Haus- und Elektrotechnik sind Vasko und Partner als örtliche Bauaufsicht wie auch als Baukoordinator und Planer beauftragt. Geschäftsführer Thomas Wetzstein zeigt sich von dem Projekt begeistert: „Ich freue mich, dass wir – auch in ökologischer Hinsicht – ein Vorzeigeprojekt begleiten dürfen.“ Die baulichen Maßnahmen finden teilweise bei laufendem Betrieb statt, hierbei wird das Austria Center Vienna besonderes Augenmerk auf die reibungslose Abstimmung zwischen Veranstaltungen und Bauphasen legen. Der Start des Umbaus ist für April 2019 geplant, das „Donausegel“ soll bereits im März 2020 stehen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist im Frühjahr 2022 vorge­sehen. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 32 Millionen Euro, davon werden 65 Prozent durch den Eigentümer, die Republik Österreich, und 35 Prozent von der Stadt Wien getragen.

Vision wird Realität
„In den vergangenen fünf Jahren, seit ich hier Vorständin bin, haben wir als Team für die Verwirklichung unserer Vision gekämpft – 2022 ist es so weit“, so Susanne Baumann-Söllner. „Wir sind dem Bund und der Stadt Wien sehr dankbar, dass sie dieses Projekt ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass wir damit auch weiterhin einen ganz wesentlichen Beitrag leisten, dass Wien Kongresskaiser bleibt. Jetzt setzen wir die Segel!“ (BO)