Cloud-Region Österreich

NEW BUSINESS Innovations - NR. 01, JÄNNER 2024
V. l.: Martin Hörmann (Government Affairs Director bei Microsoft Österreich), Hermann Erlach (General Manager bei Microsoft Österreich), Leonore Gewessler (BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie), Bernd Konnerth (Public Sector Lead bei Microsoft Österreich) und Florian Slezak (Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich) © Microsoft Österreich/APA-Fotoservice/Schedl

Microsoft investiert in den Standort Österreich und errichtet momentan eine Cloud-Region aus mehreren Rechenzentren im Land.

Bundesministerin Gewessler besuchte das derzeit in Bau befindliche Rechenzentrum in der Nähe Wiens.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) sind entscheidend für Österreichs Zukunftsfähigkeit, Wohlstand und Innovationskraft. Mit lokalen Rechenzentren macht Microsoft einen wegweisenden Schritt und investiert in den Standort. Die Cloud-Region spielt eine zentrale Rolle in der Förderung von Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Land. Dabei steht Microsoft Österreich in engem Austausch mit der österreichischen Politik und unterstützt die Entwicklung der digitalen kritischen Infrastruktur Österreichs.

Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, besuchte das im Aufbau befindliche Microsoft-Rechenzentrum in der Nähe Wiens im Rahmen eines exklusiven Rundgangs, um sich ein Bild vom aktuellen Fortschritt zu machen.

Im Rahmen einer anschließenden Diskussionsrunde im Microsoft-Büro in Wien sprachen Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich, Martin Hörmann, Director Government Affairs bei Microsoft Österreich, und Florian Slezak, Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich, gemeinsam mit Bundesministerin Gewessler über die Etablierung der österreichischen Cloud-Region und die Chancen, die lokale Rechenzentren für die heimische Wirtschaft und Umwelt schaffen.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zu den Chancen von Digitalisierung für den Klimaschutz: „Im Kampf gegen die Klimakrise sind die nächsten Jahre des entschlossenen Handelns entscheidend. Wir müssen alle Hebel nutzen, damit uns dieser Kampf gelingt. Dabei müssen wir Digitalisierung und Klimaschutz zusammendenken. Denn digitale Lösungen sollen zum Klimaschutz beitragen und auch die klimafreundliche Ausrichtung der Wirtschaft unterstützen.

Dazu braucht es die entsprechende digitale Infrastruktur, wo Klimaschutz bereits mitgedacht ist und der Betrieb erneuerbar sowie energieeffizient erfolgt. Es freut mich, dass Microsoft Österreich mit seinem neuen Rechenzentrum auf Innovation und Nachhaltigkeit setzt. Es zeigt: Gemeinsam – Wirtschaft und Politik – können wir den aktuellen Herausforderungen begegnen.“

Eine lokale Cloud-Region als „öffentlicher Nahverkehr“ für IT und Digitalisierung
Die Cloud-Region stellt eine zentrale Plattform zur Digitalisierung für das Land dar und bietet Unternehmen und Organisationen aller Größen einen sicheren Zugang zu Technologien wie künstlicher Intelligenz, Machine Learning, IoT (Internet der Dinge) und fortschrittlichen Datenbankdiensten. Damit fördert sie die Ausrollung von Innovation und ermöglicht es KMUs, großen Unternehmen auf Augenhöhe zu begegnen.

Besonders in ländlichen oder strukturschwachen Regionen eröffnen sich effiziente Nutzungsmöglichkeiten ohne Eintrittsbarrieren. So schafft Microsoft mit der Errichtung lokaler Rechenzentren eine „heimische Säule“ für Unternehmen, ihre digitalen Projekte sicher, effizient und nachhaltig zu verwirklichen. Darüber hinaus hilft eine lokale Cloud-Region österreichischen Unternehmen bei der Einhaltung von EU- und nationalen Compliance-Vorschriften, wie zum Beispiel der EU-Richtlinie für Netz- und Informationssicherheit (NIS2).

Wachsender Bedarf an modernen Rechen­zentren aufgrund steigender Nachfrage nach Cloud- und KI-Technologien
Heimische Unternehmen stehen heute vor der Frage, nicht nur wie, sondern in welcher Geschwindigkeit sie die neuesten KI-Technologien implementieren können, um aktuelle Herausforderungen zu bewältigen. Viele Unternehmen in Österreich setzen bereits erfolgreich Cloud- und KI-Technologien ein, um einen Mehrwert zu schaffen und nachhaltige Effekte in der realen Welt zu erzielen:

Spar nutzt Microsoft Azure, um mithilfe von künstlicher Intelligenz präzise Vorhersagen zum optimalen Warenbedarf in den Filialen zu treffen und somit Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. TietoEvry hat ein System entwickelt, das Winzer:innen und Landwirt:innen detaillierte 48-Stunden-Vorhersagen über Spätfrost bietet, um Ernten effizient zu schützen. Für Woom Bikes ist die Cloud der Schlüssel zu einem agilen IT-System, das ihre Transformation vom Start-up zu einem internationalen Unternehmen auf dem Weg zur Marktführerschaft unterstützt.

„Das Tempo der Entwicklungen im Technologiebereich stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, aber auch Chancen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie österreichische KMUs, Start-ups und Großunternehmen diese Technologien nutzen, um echte Veränderungen und nachhaltige Auswirkungen zu erzielen. Als Microsoft Österreich erkennen wir die Nachfrage und wollen mit unserer Investition in eine lokale Cloud-­Region eine hochsichere IT-Infrastruktur für Unternehmen bieten, um Innovation und Nachhaltigkeit in Österreich durch Digitalisierung möglich zu machen“, sagt Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich.

Nachhaltige Infrastruktur und effizienter Betrieb der lokalen Cloud-Region
Für eine umweltfreundliche Gestaltung der digitalen Zukunft ist die Wahl der richtigen Technologie von entscheidender Bedeutung. Die österreichische Cloud-Region setzt auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Microsoft-Rechenzentren in Österreich werden zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie aus Österreich betrieben werden und zeichnen sich durch einen im internationalen Vergleich besonders niedrigen Power-Usage-Effectiveness(PUE)-Wert von 1,12 aus und unterschreiten damit das von der EU formulierte Ziel von 1.3 (in kühlen Regionen) für neue Rechenzentren ab 2025 schon jetzt bei Weitem.

Der weltweite PUE-Durchschnitt für Rechenzentren wird aktuell zwischen 1,5 und 1,6 geschätzt. Ein PUE-Wert von 1,0 würde bedeuten, dass 100 Prozent der dem Rechenzentrum zugeführten Energie direkt für den Betrieb der IT-Ausrüstung verwendet wird, ohne Verluste für Kühlung, Beleuchtung oder andere Nicht-IT-bezogene Systeme.

Microsoft plant, bis 2030 klimapositiv zu werden, indem es mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernt, als es selbst ausstößt. Zudem werden die neuen Rechenzentren nach den strengen LEED-Richtlinien für umweltfreundliche Gebäude errichtet und nach dem Gold-Standard zertifiziert. Bis 2030 strebt Microsoft das Ziel der Abfallneutralität an und plant, 90 Prozent des operativen Abfalls seiner Rechenzentren aufzubereiten. Global gesehen verwenden Rechenzentren von Microsoft 78 Prozent ihrer Altgeräte und -komponenten wieder und recyceln die restlichen 22 Prozent.

Florian Slezak, Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich: „Die Sicherheit und die Effizienz stehen bei der Errichtung unserer lokalen Rechenzentren im Vordergrund. Damit bieten wir Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung im Land eine sichere und nachhaltige Cloud-Region. Unseren Kunden bieten wir damit die Möglichkeit, ihre Daten souverän in unserer Cloud zu schützen und zu verwalten, während sie gleichzeitig von der globalen Innovation und Skalierung von Microsoft profitieren“.

Investition in die Zukunft: Hand in Hand mit der Politik
Eine lokale Cloud-Region ist weit mehr als eine infrastrukturelle Maßnahme. Sie symbolisiert die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik für die Zukunftsfähigkeit Österreichs. Die Investition in lokale Rechenzentren ist die Antwort von Microsoft Österreich auf die steigende Nachfrage nach IT-Innovation im Land.

Die Politik steht dabei vor der Aufgabe, gleichzeitig die Voraussetzungen für die Digitalisierung in Österreich zu schaffen und die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben, im Sinne einer „Twin Transition“. Cloud-Technologie ermöglicht, dass Digital- und Klimapolitik Hand in Hand gehen. Sie ermöglicht innovative Geschäfts­modelle, reduziert den ökologischen Fußabdruck durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und bietet Unternehmen Werkzeuge für die Erfassung und das Management ihrer CO2-Emissionen und die ESG-Berichterstattung.

Mit der Errichtung der lokalen Cloud-Region investiert Microsoft Österreich auch in Weiterbildungsinitiativen für viele Öster­reicher:innen. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass die lokale Cloud-Region Österreichs Wachstumspotenzial deutlich steigern kann. Schon eine Erhöhung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit um nur 1 Prozent könnte bis 2030 das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um 0,16 Prozent anheben, was einer kumulativen Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung von 100 Milliarden Euro entspricht. Rund zwei Drittel dieser Summe können auf die vermehrte Nutzung von Cloud-Services zurückgeführt werden.

Microsoft Österreich positioniert sich als engagierter Partner der Politik, um die digitale und ökologische Transformation Österreichs unter Beachtung von Datensouveränität und gesetzlichen Vorgaben zu unterstützen.

Hermann Erlach über die Bedeutung des Engagements: „Wir als Microsoft Österreich stehen der Politik als Partner für die digitale und ökologische Transformation des Landes zur Seite. Der Besuch von Frau Bundesministerin Gewessler unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft bei dieser Transformation. Die Cloud-Technologie steht hierbei im Zentrum unserer Anstrengungen, indem sie sowohl die Digitalisierung vorantreibt als auch zur Dekarbonisierung der Wirtschaft beiträgt.“

Martin Hörmann, Director Government Affairs bei Microsoft Österreich: „Bei Microsoft Österreich beschäftigen wir uns mit den gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit und verstehen, dass Technologie ein geeignetes Werkzeug ist, um diese Herausforderungen anzugehen. Durch verantwortungsvolle Innovation tragen wir dazu bei, Lösungen für Themen wie Nachhaltigkeit, Bildungszugang, Datenschutz und Cybersicherheit zu schaffen. Unser Engagement für Verantwortlichkeit und Vertrauen in Technologie spiegelt unser Verständnis wider, dass Technologie nicht nur eine Antwort auf diese Fragen sein kann, sondern eine treibende Kraft für positive Veränderungen in unserer Gesellschaft darstellt.“

Für ein vollständiges Ausschöpfen dieser Potenziale sind gezielte politische Maßnahmen notwendig. Eine klare Vision für Österreichs Zukunft und eine zielgerichtete Politik, die Digitalisierung mit neuester Technologie priorisiert, sind hierbei essenziell. Dazu zählt nicht nur die Optimierung von Verwaltungsprozessen, sondern auch die Stärkung von Weiterbildungsprogrammen und eine innovationsfreundliche Regulierungspolitik. (BO)