Ein Dibit-Ingenieur scannt einen bestehenden Tunnel auf Oberflächenbeschädigungen wie beispielsweise Risse. © Dibit
Seit über einem Jahrzehnt entwickeln das Ingenieurbüro Dibit, das Wiener Forschungszentrum VRVis und die Grazer Joanneum Research gemeinsam neue Lösungen für die Vermessung ...
... und Qualitätssicherung von Tunneln.
Österreich, das Land der Berge, ist zugleich auch das Land der Tunnel. Hunderte Kilometer an Straßennetz führen durch große Felsmassive. Täglich fahren Menschen auf dem Weg in die Arbeit oder in den Urlaub durch heimische Tunnel, die europaweit zu den sichersten gehören. Dabei verlassen sich die Menschen auf die Beständigkeit der Bauwerke und ihre regelmäßige Überprüfung. Diese wichtige Arbeit wird mit modernsten Mitteln und österreichischem Know-how umgesetzt.
Drei Unternehmen treiben dabei seit vielen Jahren den Standard der Vermessung durch gemeinsame Forschung voran: der Tiroler Ingenieurschampion Dibit Messtechnik, die Wiener Technologieschmiede VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung sowie das Grazer Innovationszentrum Joanneum Research. Dibit ist ein langjähriger Partner des FFG-geförderten COMET-Kompetenzzentrums VRVis, an welchem seit 2020 auch das Land Tirol als Fördergeber beteiligt ist.
„In den COMET-Kompetenzzentren wird anwendungsorientierte Forschung der Spitzenklasse betrieben, gerade in für unsere Wirtschaft besonders wichtigen Bereichen wie der Mobilität. Neben den speziell auf die Tiroler Wirtschaft zugeschnittenen Tiroler Förderprogrammen beteiligt sich das Land Tirol daher auch an den COMET-Kompetenzzentren“, so Tirols Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. „Mit der in Innsbruck ansässigen dibit Messtechnik GmbH, die mit Filialen in den USA und Australien erfolgreich Vermessungsexpertise ins Ausland exportiert, ist im COMET-Zentrum VRVis Tiroler Know-how prominent vertreten.“
Visualisierung erleichtert Tunnelmonitoring
Teil des modernen Tunnelmonitorings sind hochauflösende Scans der Tunneloberfläche. Die Aufnahmen sind höchst exakt, mit einer Bildauflösung, die Strukturen wie Risse im Sub-Millimeter-Bereich sichtbar macht. Diese digitalen 3D-Aufnahmen erlauben es den Expertinnen und Experten, nicht nur kleinste Details zu untersuchen, sondern auch Veränderungen über den Lauf der Zeit zu beobachten. So können Schäden erkannt und rasch Entscheidungen getroffen werden, wann und wo Reparaturen notwendig sind oder sein werden (Predictive Maintenance). Hierfür forschen Dibit und VRVis seit Jahren an verschiedenen Komponenten, die in einer Softwarelösung namens Dibit8 von Dibit integriert werden.
Diese Software wird speziell zur visuellen Analyse eben dieser extrem hochauflösenden 3D-Tunnelmodelle eingesetzt. Interaktive Messwerkzeuge sind Teil des Softwaretools, wodurch die Vermessungsarbeit erleichtert wird. Das Ingenieursteam kann digital direkt auf der 3D-Geometrie arbeiten. Mit diesem Überwachungssystem können die 3D-Tunnelmodelle vom Schreibtisch aus exakt analysiert werden, wodurch langwierige und den Verkehr lahmlegende Tunnelbegehungen vor Ort minimiert werden. Dadurch sind keine großräumigen Sperrungen oder Umleitungen mehr notwendig. So können die Tausenden Tunnelkilometer effizient gewartet werden, ohne dass es die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer mitbekommen. (BO)