LiDAR-Systeme senden Laserpulse aus und werten dann das von verschiedenen Objekten reflektierte Licht aus. © ams AG
ams und Ibeo haben Fortschritte bei der Markteinführung der Solid-State-LiDAR-Technologie für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme erzielt. Prototypen kommen bald auf den Markt.
Autonome Autos haben einen festen Platz in unseren Fantasien über die Zukunft. Doch um die Fahrzeuge fit für die Straße zu machen, braucht es noch Geduld. Der steirische Sensorhersteller ams und der deutsche Experte für LiDAR-Sensorik Ibeo Automotive Systems sorgen aber gemeinsam dafür, dass wir in großen Schritten in die richtige Richtung gehen. Das zeigen etwa die wichtigen Fortschritte, die die beiden Unternehmen in Bezug auf die Einführung einer Solid-State-LiDAR-Technologie für autonomes Fahren gemacht haben. ams und Ibeo begannen 2018 mit der gemeinsamen LiDAR-Entwicklung zum ibeoNext Solid State LiDAR. Ihr Ziel ist es, eine Solid-State-LiDAR-Technologie für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) für Fahrzeuge anbieten zu können und auf die Einführung eines Systems zur Unterstützung des autonomen Fahrens hinzuarbeiten. Derzeit entwickeln die Unternehmen erfolgreich den branchenweit ersten echten Solid-State-LiDAR-Sensor. Im Oktober 2020 wird Ibeo mit der Lieferung von Prototypen an Kunden in aller Welt beginnen. Damit sind die Unternehmen auf dem besten Weg, im Jahr 2022 die Best-in-Class-Performance für die LiDAR-Massenproduktion zu erreichen. Dies wird den massiven Einsatz der Solid-State-LiDAR-Technologie in der Automobilbranche ermöglichen.
Erster Prototyp für den globalen Markt
„Unsere führenden Produkte werden von Automobilunternehmen in Europa und weltweit eingesetzt. Wir freuen uns, ankündigen zu können, dass unsere Zusammenarbeit mit ams zu den ersten Prototypen geführt hat, die wir nun dem globalen Markt zur Verfügung stellen können. Ibeo und ams werden weiterhin bei der LiDAR-Schlüsseltechnologie für den Automobilmarkt zusammenarbeiten mit dem Ziel, eine breite Marktverfügbarkeit für das Produkt im Jahr 2022 sicherzustellen“, sagte Ulrich Lages, CEO von Ibeo Automotive Systems.
„Durch unseren Fokus auf eine Technologie, die den Unterschied ausmacht, zielt die Partnerschaft zwischen ams und Ibeo darauf ab, den Kunden auch weiterhin fortschrittliche Lösungen anzubieten, die den Zuverlässigkeits- und Sicherheitsstandards der Automobilindustrie entsprechen und den Weg für die breite Marktverfügbarkeit in den nächsten Jahren ebnen“, so Pascal Philippon, Senior Vice President EMEA Sales und Marketing, ams.
Smartes 3D-Modell erkennt Objekte in der Umgebung
LiDAR-Systeme senden Laserpulse aus und werten dann das von verschiedenen Objekten reflektierte Licht aus. Ausgehend von der so genannten Time-of-Flight, also der Zeit, die der reflektierte Laserpuls benötigt, um zum Sensor zurückzugelangen, errechnet die Software die Entfernung zu den umgebenden Objekten. Moderne LiDAR-Systeme können viele Laserpulse parallel verarbeiten: Das Ergebnis ist ein 3D-Modell der Umgebung, das sowohl Leitplanken und Fahrbahnmarkierungen als auch andere Autos, Radfahrer und Fußgänger, deren Position und Bewegung erkennt. In Kombination mit einer großen Reichweite und einer hohen räumlichen Auflösung ist diese Präzision einer der wesentlichen Vorteile der LiDAR-Technologie. Im Gegensatz zu anderen LiDAR-Systemen gibt es bei der Solid-State-Lösung keinen beweglichen Strahlenlenkmechanismus wie z. B. mechanische oder MEMS-Spiegel. Dies bringt erhebliche Vorteile in Bezug auf Zuverlässigkeit und Komplexität.
Meilenstein auf dem Weg zum vollautomatisierten Fahren
ams ist führend in der Entwicklung und Bereitstellung der fortschrittlichen VCSEL-Technologie mit der höchsten Leistungsdichte am Markt. Die Vorteile der Hochleistungs-VCSEL des Unternehmens bestehen in den Scan- und Flash-Anwendungen, da sie weniger empfindlich auf einzelne Emitterausfälle reagieren, stabiler in Temperaturbereichen und einfach zu integrieren sind. Die VCSEL-Technologie von ams ist in der Lage, Emitter-Arrays zu bilden, wodurch sie einfacher skalierbar ist. Die ams-Technologie ermöglicht auch die Adressierbarkeit von Reihen oder einzelnen Zonen der Emitter-Matrix.
Dies ermöglicht eine echte Solid-State-Topologie. Die F&E-Arbeit von ams sorgt für Verbesserungen in Bezug auf integrierte Funktions- und Augensicherheitsstandards, die zu einer äußerst sicheren und robusten Technologie führen. Mit dem Flaggschiff ibeoNEXT baut Ibeo seine Technologieführerschaft in der LiDAR-Sensortechnologie weiter aus. Die ibeoNEXT Solid-State-LiDAR-Technologie bietet den best-in-class umfassenden Detektionsbereich, eine hohe Auflösung und einen großen vertikalen Winkel. Durch die Kopplung des Fachwissens von Ibeo in den Bereichen Software und Technologie ist der Ibeo Solid-State-LiDAR-Sensor ein Meilenstein auf dem Weg zum vollautomatischen Fahren. (VM)