Was die „neuen“ Aussteller mitbringen und was sie sich von der Messe erwarten. © Jack Moreh/Freerange Stock
Die Welt der Automatisierung wagt den Schritt in die Fertigungstechnik. Dank des neuen Messekonzepts der Intertool kommen im Mai auch zahlreiche Automatisierer mit ihren Neuheiten nach Wels ...
... Ein Stimmungsbild.
Zahlreiche Automatisierer sind heuer auf der Intertool zu finden. Warum? Zum einem war es in den beiden letzen Jahren nicht leicht, sich live zu präsentieren. Verschiebungen, Absagen, digitale Versionen und Covid-Präventionskonzepte haben das Eventgeschehen geprägt. Daher nützen die Hersteller die Möglichkeit, sich von 10. bis 13. Mai in Wels zu zeigen, und erwarten dort interessiertes Publikum.
Zum anderen hat der Veranstalter RX sein Messe-Konzept überarbeitet. Das bietet jetzt auch Platz für Additive Fertigung, Automatisierungstechnik und Digitalisierung. Die Erweiterung der Ausrichtung soll sich in deutlich vielfältigeren Produktgruppen niederschlagen – bis hin zu aktuellen Trends wie Pay-per-Use, flexibler Kleinserienfertigung, künstlicher Intelligenz, biologischer Transformation oder Glokalisierung, so der Veranstalter. Was die „neuen“ Aussteller mitbringen und was sie sich von der Messe erwarten, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Positive Einstellung
„Die Intertool hat im Gegensatz zu den letzten Veranstaltungen, wo sie noch gemeinsam mit der Smart Automation in Wien veranstaltet wurde, einen eigenen Digitalisierungs- und Automatisierungsbereich. Da die Bereiche Maschine/Anlage und IT-Systeme immer mehr zusammenwachsen, sind auch das Bewusstsein und die Anforderungen der Besucher andere geworden. Somit glauben wir, dass wir hier sehr gut aufgehoben sind und mit unseren Themen viele Neuigkeiten für unsere Kunden und Interessenten dabei haben. Außerdem freuen wir uns schon sehr darauf, wieder persönlich mit Mitarbeitern von Unternehmen im Zuge einer Messe zusammentreffen zu können“, fasst Martin Berger, Geschäftsführer der Eplan Software & Service GmbH, seine Motivation für die Teilnahme an der Intertool zusammen. Und grundsätzlich wäre alles, was neu ist, auch gleichzeitig immer interessant. „Somit gehen wir positiv in die Intertool in Wels“, sagt Berger.
Schwerpunkt des Eplan-Messeauftritts wird das Thema „Ökosystem der industriellen Automatisierung“ sein. Da geht es darum, wie man mit der Eplan Plattform und den ergänzenden Cloud-Lösungen ein optimales Zusammenspiel bei der Zusammenarbeit von Engineering-Teams schaffen kann. Gemeinsam mit der Schwesterfirma Rittal zeigt Eplan den optimalen Weg vom CAE-System, dem digitalen Zwilling, bis hin zur Fertigungsmaschine. „Hier haben wir bereits etablierte und sehr effiziente Methoden und Lösungen entwickelt, damit die Fertigung im Schaltschrankbau optimiert werden kann“, schließt Martin Berger.
Hoffnung auf mehr Besucher
„Wir freuen uns auf den neuen Standort in der Messe Wels und erwarten eine Stärkung der Messe in Österreich durch diesen Wechsel. Dass die Intertool in diesem Jahr wieder stattfinden kann, gibt dem Messebetrieb endlich wieder eine gewisse Regelmäßigkeit, was auch für uns als Aussteller wichtig ist. Aktuelle Produktneuheiten können wir so einem breiteren Publikum vorstellen“, freut sich Wolfgang Pesta, Geschäftsführer der Elesa+Ganter Austria GmbH.
Gespannt sei er, wie das neue Konzept von den Besuchern angenommen wird. „Wir sind aber sicher, dass gerade die neu gewählten Schwerpunkte – angepasst an die aktuellen Marktgegebenheiten – mehr Besucher ansprechen werden“, so Pesta.
Mehr Wertschöpfung
Das neue Konzept der Messe findet auch Marcus Schellerer, Geschäftsführer von Rittal Österreich, begrüßenswert und begründet die Messeteilnahme seines Unternehmens so: „Wir stellen auf der Intertool aus, weil wir kompetenter Lösungsanbieter für die Kernaussteller sind und weil wir selbst ein umfassendes Programm von Bearbeitungsmaschinen für Blech, Kupfer und Drähte haben.“
Zu diesem Programm gehört auch das Fräsbearbeitungscenter Perforex Milling Terminal MT. „Rittal und Eplan haben sich zum Ziel gesetzt, Steuerungs- und Schaltanlagenbauer in jedem einzelnen Schritt ihres Wertschöpfungsprozesses zu unterstützen“, verspricht Schellerer. „Mit der neuen Perforex MT und dem RiPanel Processing Center gehen wir mit unseren Kunden einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Schaltschrankbau 4.0.“
Über den Tellerrand schauen
Bei Beckhoff freut man sich ebenfalls auf den Messestart in Wels. „Wie uns die jüngste Vergangenheit gelehrt hat, sind nicht nur Themen wie Nachhaltigkeit, ökologische Produktion und demografischer Wandel zentrale Punkte für jedes Unternehmen. Unsere Kunden legen immer mehr Wert auf kurze Lieferketten, Produktion und Service sowie eine detaillierte technische Beratung vor Ort. All das bietet der Beckhoff-Standort Österreich. Messen spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Nach wie vor ist der persönliche Kontakt von Kunde und Lieferant ein Eckpfeiler für eine langjährige und verlässliche Partnerschaft. Die Intertool bietet eine solche Plattform. Insbesondere auch durch ihre Dualität von Automatisierungstechnik und produzierenden Unternehmen bietet sie eine sehr große Schnittmenge, aber auch die Möglichkeit für die Besucher, auf einfache Art über den gewohnten ‚Tellerrand‘ hinauszublicken“, erklärt Sebastian Engljähringer, Leiter Vertriebsbüro Salzburg, Beckhoff Österreich.
Für Beckhoff Automation sind Messeauftritte ein Garant für den Erfolg und daher wäre es selbstverständlich, als Aussteller mit einem über 200 m2 großen Messestand vertreten zu sein. „Wir zeigen unsere Stärken im Bereich der PC-basierten Steuerungstechnik und der damit verbundenen hohen Skalierbarkeit der Anlagen. Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich Motion – mit unseren Transportsystemen XTS und XPlanar, welche zusammen mit dem ultraschnellen Kommunikationssystem EtherCAT das Herzstück einer intelligenten und innovativen Produktionsanlage bilden können.“
Neue Entwicklungen
„Als eine der ersten Messen innerhalb einer auslaufenden Pandemie-Ära im deutschsprachigen Raum erwarten wir uns tatsächlich überdurchschnittliches Interesse an neuen Technologien und persönlichem Austausch“, formuliert es Christian Binder, Geschäftsleiter Schunk Österreich.
Und zu entdecken gibt es einiges auf seinem Messestand. „Wie viele andere haben auch wir die Zeit genützt, neue Entwicklungen auf den Markt zu bringen, unsere Portfolien zu erweitern und in zukunftssichere Branchen zu investieren. Denn eines ist sicher, die herausfordernden Zeiten sind gekommen, um zu bleiben.“
Für ihn ist die Intertool damit der richtige Ort, um lokale, verlässliche Partner für die Umsetzung notwendiger Investitionen in Automatisierung und Optimierung von Produktionsprozessen zu finden und sich mit energieeffizienten und ressourcenschonenden Abläufen auseinanderzusetzen. „Der neue Standort in Österreichs stärkster Region der produzierenden Industrie mobilisiert hoffentlich auch die vielen kleineren Betriebe mit eingeschränkten zeitlichen Möglichkeiten. Wir freuen uns jedenfalls – nach drei Jahren Pause – schon sehr auf die Intertool 2022.“
Fertige Automatisierungspakete
In die Riege der Aussteller reiht sich auch die TAT-Technom-Antriebstechnik aus Leonding ein und zeigt in Wels erstmalig seine standardisierten Automatisierungsangebote. Gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen IMA Ingenieurbüro für Maschinen- & Anlagenbau wurden Standard-Pufferlösungen für die automatisierte Zu- und Abführung von Teilen entwickelt.
„Mit der Fusion der Produktbereiche Systemtechnik und Robotic verstärken wir unseren Fokus auf Automatisierung und decken so die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser ab“, erklärt TAT-Geschäftsführer Matthias Mayer. Herzstück dieser Automatisierungslösungen bildet der kollaborierende Roboter TM5-900 von Techman Robot. Je nach Anforderung kommt dieser am Modultisch kombiniert mit übereinander- oder nebeneinanderliegender Fördertechnik zum Einsatz.
Wie Mitarbeiter:innen zukünftig bei der Manipulation von Kartons unterstützt und entlastet werden können, demonstriert eine Palettier- und Puffereinheit am TAT-Messestand. Der Leichtbauroboter TM12 ist hier in Form des TM Palletizing Operators mit unterschiedlichen Fördersystemen als automatisierte All-in-one-Lösung für anspruchsvolle Palettieraufgaben zu sehen.
„Wir bieten unseren Kunden nun nahezu fertige Automatisierungspakete, mit denen sich einzelne, stetig wiederkehrende Abläufe einfach, schnell, zuverlässig und vor allem kostengünstig automatisieren lassen. Wir freuen uns darauf, das den Messebesucher:innen live zu zeigen“, freut sich TAT-Robotic-Leiter Raimund Temmel bereits auf die Intertool. (BS)