Je besser sich das einzelne Produkt identifizieren und verfolgen lässt, desto höher die mögliche Effizienzsteigerung. © Pixabay
Produkte mit digitaler DNA ermöglichen es, Informationen bis hinunter auf die Verpackungs- beziehungsweise Stückebene zur Verfügung zu stellen. Dadurch lassen sich Betriebsabläufe optimieren, was Kost
Daten sind heute für viele Unternehmen wertvoller als Gold. Und Daten werden immer wichtiger, egal ob in der Dienstleistung, dem Handel oder auch der Industrie. Gerade im produzierenden Gewerbe können Verpackungen und Waren, die mit eigenen beziehungsweise smarten Informationen „ausgestattet“ sind, zahlreiche Effizienz- und Kostenvorteile bedeuten. Für die Anbieter entsprechender Lösungen daher ein vielversprechendes Segment.
So unterzeichnete beispielsweise der Zertifizierungsspezialist SGS kürzlich eine Vereinbarung über eine strategische Allianz mit Kezzler AS, einem Anbieter von Serialisierungstechnologie. Im Rahmen der strategischen Allianz soll eine globale Dienstlösung für Serialisierung, Tracking und Tracing gemeinsam vermarktet werden.
„Wir freuen uns sehr über die Übereinkunft mit SGS, weltweit anerkannt als Maßstab für Qualität und Integrität“, erklärt Kezzler-CEO Thomas Körmendi. „Ich bin der Überzeugung, dass die Kombination aus unserem technologischen Know-how und dem internationalen Ansehen sowie der globalen Reichweite unseres Partners dazu führt, dass wir Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt mit einer Technologielösung versorgen können, die einen Wandel bei den Geschäftspraktiken herbeiführt. Die Digitalisierung von Produkten ist auf dem Vormarsch, und wir gelten in der Branche als innovativer Lösungsanbieter, der die Marktanforderungen für Serialisierung im großen Maßstab erfüllen kann.“
Produkte mit smarten Informationen versehen
Die Vereinbarung sieht die gemeinsame Vermarktung und Bereitstellung von Dienstleistungen in Zusammenhang mit Serialisierung, Tracking und Tracing für Kunden in den Bereichen schnelllebige Konsumgüter, Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit, Pharmazeutika sowie Tabakprodukte, Alkohol und andere Getränke vor. „Gemeinsam mit Kezzler werden wir Dienstleistungen anbieten, die zu einhundert Prozent konform sind mit regulatorischen Anforderungen bezüglich der Lieferkettenkontrolle, die auf Branchenanforderungen reagieren und die die Bedürfnisse von Verbrauchern befriedigen“, erklärt Roger Kamgaing, Executive Vice President für Regierungen und Institutionen bei SGS.
Die Technologie mache es heute bereits möglich, Milliarden Produkte „mit ihrer ganz eigenen digitalen DNA“ zu versehen. Durch Zuweisung einer unverwechselbaren Identität könnten Markeninhaber ihre Betriebsabläufe optimieren, was zu Kosteneinsparungen führe. „So lassen sich beispielsweise durch Track-und-Trace-Technologie Engpässe und Ineffizienzen in der Lieferkette ermitteln, indem die Zeit gemessen wird, die ein Produkt im Lager und auf dem Transportweg verweilt.“ Für Hersteller habe eine unverwechselbare Produktidentität den Vorteil, dass sie die Identifizierung und Vorwegnahme potenzieller Probleme ermögliche. Beispielsweise ganz gezielte Produktrückrufe. Einzelkunden könnten überdies alarmiert werden, indem sie den Produktcode mit dem Handy einscannen. Öffentliche Behörden, die mit dem Kampf gegen den illegalen Handel beschäftigt sind, könnten wiederum den Warenverkehr entlang der Lieferkette vom Hersteller über die Logistik bis hin zum Endverbraucher überwachen und erfassen. Später können sie zudem Produkte zurückverfolgen, um den Punkt der Abzweigung dieser Produkte in die illegale Lieferkette zu ermitteln.
Mit Verbrauchern in Kontakt treten
Der Einsatz einer technologischen Lösung, die von Natur aus multifunktional sei und über verschiedene Geschäftsfunktionen hinweg einen Nutzenwert liefere, unterstütze nicht nur Funktionen in Zusammenhang mit Tracking, Tracing und Markenschutz. Sie versetze Unternehmen auch in die Lage, in Echtzeit mit Verbrauchern in Kontakt zu treten, Informationen auszutauschen und Forschungs- und Marketingaktivitäten durchzuführen, wie die Manager betonen.
Die Verpackung von morgen ist indes mehr als nur eine Hülle. Edle 3D-Label von Rathgeber sollen Packung nun aufwerten und das Markenzeichen auch haptisch erfahrbar machen. Darüber hinaus biete Rathgeber Digital mit „mylabel.one“ eine Gesamtlösung, die es dem Endkunden ermögliche, sein persönliches Label online selbst zu gestalten. Die Rathgeber-Tochter smart-TEC sorge wiederum dafür, dass das Etikett Mehrwert biete und sich – dank NFC-Technologie – intelligent vernetzt.
3D-Label und Schriftzüge aus Metall oder Kunststoff seien quasi das i-Tüpfelchen auf jeder Verpackung, denn sie würden das Markenzeichen kunstvoll in Szene setzen, wie Alexander Thoma, Geschäftsführer von Rathgeber Digital, erklärt. Mit einer Vielfalt von Materialkombinationen und Technologien der Oberflächenveredelung biete das Unternehmen Herstellern von Verpackungen und Glasbehältnissen ein weites Spielfeld für kreative Lösungen. Denn Personalisierung sei bisher großen Markenherstellern vorbehalten gewesen. Um auch kleineren und mittelständischen Unternehmen den Weg dorthin zu ebnen, habe Rathgeber Digital eine Gesamtlösung entwickelt, bei der die Verpackung nachträglich mit einem personalisierten Label in Stückzahl eins versehen werden kann. Das digitale Herzstück sei dabei eine Anwendung mit Editor, die in Webshops und Webseiten eingebunden werden kann. „Personalisierte Label ermöglichen ein Multi-Channel-Erlebnis“, unterstreicht Thoma. „Nebenbei helfen sie dabei, wertvolle Kundendaten zu erheben.“
Smart-TEC verfüge wiederum über 15 Jahre Erfahrung in der Identifikations- und Sicherheitstechnik. Die selbstklebenden NFC-Transponder des Unternehmens könnten Verpackungen mit wenig Aufwand und ohne zusätzliche Energieversorgung „smart machen“. Diese smarten Etiketten könnten dann nicht nur bei der Kontrolle des Warenflusses helfen, sie würden laut dem Geschäftsführer auch Originalität und Produktsicherheit garantieren. Darüber hinaus würden sie einen Mehrwert schaffen – zum Beispiel durch Kundenbindungsprogramme, Zusatzangebote und Cross-Selling. Entscheidend für den Erfolg sei dabei die Fertigung nach Maß. Als Experte für intelligente Label finde das Unternehmen Lösungen, die genau zu den Anforderungen passen würden – egal ob es sich um Aufdruck, Befestigung und Beständigkeit, Form, Farbe, Größe oder Material handle. Die Einsatzmöglichkeiten würden dabei von der „intelligenten Socke“ bis zum „sprechenden Glas“ reichen, so der Geschäftsführer. (TM)
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