Gerald Sebastian Eder, Head of Business Development E-Commerce, CRIF Österreich © CRIF
Gestohlene Identitäten, fiktive Zahlungsdaten und verleugnete Zustellungen. Der Betrug im Onlinehandel ist weiter auf dem Vormarsch und wird dabei immer professioneller ...
... Dies bestätigt auch eine aktuelle Umfrage von CRIF Österreich.
Die Befragung zum Thema „Betrug im Online-Handel“ wurde von CRIF im gesamten DACH-Raum durchgeführt. Befragt wurden rund 120 Online- und Versandhändler. Das Ergebnis: Während in Österreich (54 %) und in Deutschland (73 %) die Mehrheit der Befragten findet, dass der Betrug im Onlinehandel im Jahr 2018 gestiegen ist, sehen nur 46 % der Schweizer einen Anstieg.
Gebot der Stunde: Prävention!
Konkret waren den Umfrageergebnissen zufolge 87 % der österreichischen Onlineshop-Betreiber schon einmal mit einem Betrugsfall oder einem Betrugsversuch konfrontiert. Das sind um rund acht Prozentpunkte mehr als noch im Jahr zuvor. In Deutschland und der Schweiz war das – ähnlich wie im Vorjahr – bei 97 % respektive 92 % der Befragten der Fall. „Es gibt mittlerweile kaum noch Onlinehändler, die nicht schon finanzielle Einbußen durch organisierten Betrug hinnehmen mussten. Die Methoden der Betrüger werden dabei immer professioneller und schwerer zu durchschauen. Gerade deshalb sollten auf jeden Fall Präventionsmaßnahmen gesetzt werden“, empfiehlt Gerald Sebastian Eder, Head of Business Development E-Commerce von CRIF Österreich.
Identitätsbetrug und Zahlungsunfähigkeit als häufigste Betrugsform
Laut den befragten österreichischen Online- und Versandhändlern waren alle von der Angabe verfälschter Namens- oder Adressdaten (100 %) betroffen. Auch die deutschen Händler haben mehrheitlich diese Erfahrung gemacht (97 %). An zweiter Stelle folgt der Identitätsdiebstahl: So waren 85 % der österreichischen Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine komplett andere reale Person ausgegeben hatte (Deutschland: 91 %, Schweiz: 67 %). Auch die Zahlungsunfähigkeit der Kunden – nämlich das Bestellen einer Ware, mit dem Wissen, die Rechnung nicht bezahlen zu können– stellt für viele Händler ein großes Problem dar: In Österreich nannten 77 % der Befragten diese Betrugsform, in Deutschland waren es 85 % und in der Schweiz sogar 89 %. Während in Österreich 38 % der Onlineshop-Betreiber angaben, mit Betrug durch fiktive Zahlungsdaten konfrontiert gewesen zu sein, waren es in Deutschland und der Schweiz nur jeweils 6 %.
Schaden von über 10.000 Euro bei 46 % der österreichischen Onlinehändler
Wirft man einen Blick auf die gesamte Schadenssumme, die in den letzten zwölf Monaten entstanden ist, so haben 46 % der heimischen Onlinehändler einen Gesamtverlust zwischen 10.000 und 50.000 Euro erlitten (Deutschland: 31 %, Schweiz: 8 %). Bei 71 % der Schweizer Onlinehändler betrug der Gesamtverlust in den letzten zwölf Monaten weniger als 5.000 Franken.
Dilemma manuelle Prüfung zur Betrugsvermeidung
87 % der befragten Online- und Versandhändler im DACH-Raum führen manuelle Maßnahmen zur Betrugserkennung durch. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter verdächtige Bestellungen manuell überprüfen. In Österreich setzen 86 % der Onlineshop-Betreiber auf diese Maßnahme. Gleichzeitig stellt aber die Frage, wie der manuelle Prüfungsaufwand vermieden werden kann, für 60 % der heimischen Befragten eine große Herausforderung dar.
„Hier ist eindeutig ein Dilemma erkennbar. Die manuelle Überprüfung ist mit hohem zeitlichen und personellen Einsatz verbunden, weshalb es notwendig ist, auf automatisierte Prozesse umzustellen. CRIF versteht sich hier als Lösungsanbieter und hilft der E-Commerce Branche dabei, Kunden zu identifizieren und Betrugsversuche zu vermeiden. Dabei überprüfen wir die Bestellungen automatisiert auf Betrugsmuster, anhand definierter Fraud Features, wie etwa dem verwendeten Endgerät“, so Eder. (BO)
INTERVIEW
Im Gespräch mit Gerald Sebastian Eder, Head of Business Development E-Commerce, CRIF Österreich
Herr Eder, Identitätsbetrug und Zahlungsunfähigkeit gelten als die häufigsten Betrugsformen bei Online- und Versandhändlern. Die manuelle Prüfung zur Betrugsvermeidung ist mit hohem zeitlichem und personellem Einsatz verbunden. Wie können sich Händler am besten schützen?
Die beste Vorsorge ist der Einsatz von effizienten Risk- und Fraud-Tools, wie dem CRIF Fraud Prevention Kit. Mit diesem Tool können Bestellungen in Echtzeit, vollautomatisiert auf bekannte Betrugsmuster hin geprüft und analysiert werden: Neben dem Verification Score und der Fraud-Kategorie erhält der E-Commerce Händler Informationen zur Lieferadresse und dem genutzten Endgerät (Device Fingerprint). Das System erkennt in Echtzeit, wenn bei der Bestellung Namens- oder Adressdaten verfälscht oder gar die Identität erfunden wurde. Mit unserer Lösung kann sich der Onlinehändler besser vor Betrug schützen, als es mit einer manuellen Prüfung jemals möglich wäre.
Das betrifft nicht nur den hohen zeitlichen, sondern auch den personellen Aufwand. Durch den Einsatz modernster Technologien können durch die Vernetzung und den Abgleich von Informationen Betrüger entlarvt werden, die das menschliche Auge nie erkennen würde. Und mit steigendem Wachstum des E-Commerce-Handels steigt die betrügerische Aktivität, die nur durch automatisierte Fraud-Prevention-Prozesse verhindert werden können.
Welche E-Commerce-Händler sind von Betrugsfällen betroffen? Trifft es nur die großen Player?
Wenn wir von den Ergebnissen unserer Studie ausgehen, dass neun von zehn Onlineshop-Betreibern im DACH-Raum schon einmal von Betrug oder Betrugsversuchen betroffen waren, ist potenziell jeder Onlinehändler gefährdet. Nur ein proaktives Fraud-Prevention-Management mit höchstem technologischem Standard kann Betrug verhindern. Aus der Erfahrung mit unseren Kunden sehen wir durch diese Risikominimierung auch ein großes Conversion-Potenzial. Onlineshops, die auf unsere Lösungen vertrauen, können somit auch die Zahlungsart „Kauf auf Rechnung“ mit wenig Risiko anbieten, da bereits im Vorfeld die Information mehr Sicherheit bringt.
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