Bei One.ERP wurden zwei unabhängige SAP-ERP-Systeme zu einem konsolidierten und harmonisierten System zusammengeführt. © onlyyouqj/Freepik
Atos implementiert eines der größten europäischen S/4HANA-Projekte im Gesundheitswesen für den Wiener Gesundheitsverbund und optimiert damit die Arbeitsprozesse für Management und Mitarbeitende.
Atos verbindet mit One.ERP erfolgreich zwei SAP-ERP-Welten des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV). Ziel des 2016 gestarteten Megaprojekts, das als eines der größten europäischen SAP-Projekte im Gesundheitsbereich gilt, waren die Implementierung eines einheitlichen, standardisierten SAP-S/4HANA-Systems, die Optimierung von Prozessen und die Zusammenführung zahlreicher Umfeldsysteme der Wiener Kliniken (WKL) und des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH). Konkret wurden bei One.ERP zwei unterschiedliche und komplett unabhängige SAP-ERP-Systeme zu einem konsolidierten und harmonisierten System zusammengeführt.
Die betroffenen SAP-IS-H-Systeme sind dabei für die Kernprozesse der Krankenhäuser zuständig und mit zahlreichen weiteren Umgebungen verknüpft. Durch einen hohen standardisierten Automatisierungsgrad konnte nicht nur eine Kostenoptimierung und deutliche Verbesserung der Steuerungsfähigkeit erreicht werden, sondern durch das SAP FIORI-UI auf Mobilgeräten auch die Nutzer:innenfreundlichkeit erheblich gesteigert werden. Seit Jänner 2021 befindet sich das Gesamtsystem im Livebetrieb und nach nur sechs Monaten konnte auch die Hypercare-Phase erfolgreich abgeschlossen werden. Seitdem ist Atos für die laufende Instandhaltung und Adaptierung zuständig.
Zahlreiche SAP-Module involviert
Nach ersten Planungen und Ideen für das Projekt im Jahr 2016 wurde Atos mit dem strategischen Partner CGM (cgm.com) mit der Umsetzung des Projektes Ende 2017 beauftragt. Die Aufgaben von Atos umfassten den gesamten Lifecycle des Projekts: Von der Analyse über die Umsetzung und Inbetriebnahme bis hin zur Hypercare-Phase oblag dem Digitalisierungsexperten die gesamte Umstellung. Es waren alle SAP-Module bis hin zu Apothekenmanagement (APM) und Verpflegungsmanagement (VPM) involviert.
Mehr als 400 Mitarbeiter:innen sorgten für reibungslose Umsetzung
Insgesamt waren bei One.ERP, an dem 23 Dienststellen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen beteiligt waren, mehr als 400 Mitarbeiter:innen von Auftraggeber- und Auftragnehmerseite aus der ganzen Welt involviert. Das gesamte Vorhaben war in 13 Teilprojekte unterteilt. Die Komplexität des Projekts wurde durch die Berücksichtigung und Vereinheitlichung von über 100 Schnittstellen zu externen Anwendungen erhöht.
Durch die Implementierung einer innovativen Kostenträgerrechnung für Krankenhäuser hat der WiGeV nun ein hocheffektives und europaweit einzigartiges Kontrollinstrument in der Hand.
Seit Beendigung des Probebetriebs sorgt die hochperformante, moderne IT-Lösung nunmehr für eine hohe Effizienz durch mobile Logistikprozesse und erleichtert die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmensbereiche und Abteilungen. Neben der Standardisierung sorgen die vereinheitlichten Abläufe zur Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für Zukunftssicherheit und Entwicklungsfähigkeit. Auch in Hinkunft kümmert sich Atos um die Wartung und Neuerungen im System. So gelingt es, flexibel und rasch auf zukünftige Veränderungen zu reagieren.
„WiGeV, der acht Kliniken, neun Pflegehäuser und ein Therapiezentrum betreibt und rund 30.000 Mitarbeiter:innen beschäftigt, trat mit einer großen Herausforderung an uns heran: Es galt, zahlreiche Systeme zu harmonisieren und zu einem neuen großen Ganzen zu verbinden“, beschreibt Johann Martin Schachner, CEO Atos Österreich, den beeindruckenden Umfang des Projekts.
„Wir sind sehr erfreut, wie gut sich nunmehr alles zusammenfügt und alle Systeme harmonisch unter One.ERP zusammenarbeiten. Eine deutliche Arbeitserleichterung für das Management und die Mitarbeiter:innen“, fügt Schachner hinzu.
„Das Projekt stand aufgrund seiner hohen Komplexität in Kombination mit dem geplanten Einsatz der neuen Technologie S/4HANA und einer sehr ambitionierten Projektplanung unter beachtlichem Zeitdruck. Wir hatten eine aufwendige Prozessharmonisierung zwischen dem Wiener AKH und den WSK-Kliniken durchzuführen. Eine vorangehende, umfassende Analysephase, komplexe Stammdaten- und Belegmigration in iterativen Schritten sowie enorme Entwicklungs- und Qualitätssicherungsaufwände aufgrund vieler bereits vorhandener Z-Programmierungen forderten sowohl unsere interne SAP-Mannschaft wie auch unseren SAP-Implementierungspartner Atos gleichermaßen. Nur mit sehr erfahrenen und perfekt abgestimmten SAP-Consultants war diese Leistung erfolgreich umsetzbar“, freut sich auch Herwig Wetzlinger, stv. Generaldirektor, Wiener Gesundheitsverbund, über die erfolgreiche Implementierung von One.ERP. (BO)