2020 soll laut Verbund-CEO und AMP-Mitbegründer Wolfgang Anzengruber das Jahrzehnt der Elektromobilität einläuten. © Verbund
Das Jahrzehnt der E-Mobilität wurde mit einem Neustart eingeläutet: Der Verein AMP wird zehn Jahre nach seiner Gründung auch für den Gesamtmarkt geöffnet.
Die vor zehn Jahren gegründete E-Mobilitäts-Branchenallianz Austrian Mobile Power (AMP) lud Mitte Jänner zum Neujahrsbrunch, um eine Bombe platzen zu lassen: AMP wurde als Verein per Anfang 2020 geschlossen! Aber kein Grund zur Sorge, das Ende der E-Mobility wurde damit nicht eingeläutet – im Gegenteil: das Know-how, die erfolgreichen Dienstleistungen und Veranstaltungen werden ab sofort in der neu gegründeten „Smart Mobility Power GmbH“ für Marktakteure geöffnet.
Vom Verein zur GmbH
AMP wurde 2009 von den Gründungsmitgliedern AIT, AVL, KTM, MAGNA, SIEMENS und VERBUND ins Leben gerufen, um Österreich ins Zeitalter der E-Mobilität zu führen, gemeinsam Aktivitäten voranzutreiben und notwendige Awareness für das Thema zu schaffen. Über die letzten zehn Jahre hat AMP diese Aufgaben zielstrebig und erfolgreich erfüllt und sich zur Nummer-1-Plattform der E-Mobilität in Österreich entwickelt. Zuletzt haben 46 Top-Unternehmen und Organisationen unter dem Dach der Allianz ihre Kräfte gebündelt, um sich von den AMP-Experten in einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit begleiten zu lassen.
Diese strategischen und operativen Dienstleistungen erbringt ab sofort die Smart Mobility Power, die nun in der Gesellschaftsform einer GmbH alle Interessenten am weltweiten Markt bedienen kann. Das hochqualifizierte Expertenteam, wie bisher unter der Leitung von Geschäftsführer Heimo Aichmaier, bietet strategische und fachliche Begleitung für Geschäftsentwicklung, Projektkonzeption und -abwicklung, Qualifizierung sowie die Initiierung und Organisation von Großevents im Mobilitätsbereich.
Wirtschaftsfaktor Elektromobilität
„Elektromobilität ist für Österreich nicht nur ein wichtiges Feld für Forschung und Entwicklung, sondern bereits ein ernst zu nehmendes Wirtschaftsthema“, sagt Arnulf Wolfram, Präsident von Austrian Mobile Power. „Komponenten, Baugruppen, Werkzeuge, Produkte und Dienstleistungen für Fahrzeuge, Ladetechnik, Speicher, Steuer- und Regeltechnik sowie Zugangs- und Zahlungssysteme werden für die Elektrifizierung der Mobilität von morgen in Österreich entwickelt, produziert und zum Einsatz gebracht. Das schafft neben den positiven Umweltaspekten auch neue Exportchancen, sichert Arbeitsplätze und auch den Standort Österreich.“ Wolfgang Anzengruber, CEO von Verbund und einer der AMP-Gründer, blickt stolz auf die letzten zehn Jahre des Vereins: „Wir haben mit Austrian Mobile Power eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Über die letzten zehn Jahre hinweg hat unsere Allianz Bewusstsein für E-Mobilität geschaffen und wichtige Koordinationsaufgaben übernommen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um das nächste Kapitel aufzuschlagen. Mit 2020 bricht ein Jahrzehnt an, in dem neue Generationen an E-Autos, modernste Ladetechnik und Energiespeicher-Lösungen geballt auf die Straßen und in die Gebäude kommen. E-Mobilität hat sich zum echten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Transformation ist eingeleitet, jetzt ist smarte und kraftvolle Umsetzung gefragt. Hier kann die neue ‚Smart Mobility Power‘ allen Marktakteuren den Mehrwert von langjähriger, internationaler Industrie-Expertise bieten.“
Massenmarkt bringt Herausforderungen für Österreich
Ab 2020 muss der Einsatz von Elektrofahrzeugen massiv gesteigert werden, wenn Länder und Automobilhersteller hohe CO2-Strafzahlungen vermeiden möchten. In Österreich müssten rund 160.000 Autos mit alternativem Antrieb pro Jahr auf die Straßen kommen, ansonsten wären Strafzahlungen in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro bis 2030 fällig, zeigen Berechnungen der Smart Mobility Power-Experten. „Aktuell sind E-Autos und Lade-Wallboxen in Gebäuden eine Randerscheinung, aber der Massenmarkt rollt auf die Immobilienwelt, den Fahrzeughandel und die E-Technikbranche ungebremst zu. Hier fehlt es oftmals noch an praktischem Umsetzungswissen in dieser komplexen Materie“, sagt Smart-Mobility-Power-Geschäftsführer Heimo Aichmaier. „Passgenaue technische Lösungen spezifizieren, relevante Vorschriften aufzeigen und Kalkulationen bereitstellen können wir für unsere Kunden künftig auf Knopfdruck und damit Planung, Errichtung und Betrieb vereinfachen. Das ist aber nur einer der zentralen Bausteine unserer Leistungen. Wir beraten, planen, analysieren, organisieren und qualifizieren mit langjähriger Kompetenz und Erfahrung zu allen Themen im e-mobilen Bereich.“
Erfahrbare Mobilität
Die Zahlen des letzten Jahrzehnts sprechen für sich: Die Experten haben in dieser Zeit 163 Arbeitsgruppen und Roundtable-Sitzungen durchgeführt, sechs umfangreiche Studien und zehn Positionspapiere verfasst, in acht F&E-Projekten mitgewirkt und zahlreiche Positionen erfolgreich in die Wege geleitet. Erst im Herbst 2019 waren sie Veranstalter des weltweit größten elektrischen Testfahrevents im Rahmen der Krone E-Mobility PlayDays mit rund 6.300 Testfahrten an drei Tagen. Diese Erfolgsgeschichte soll auch 2020 fortgesetzt werden. (VM)