Gerald Steger © café+co
Geschmackvolles Geschäft.
Mit dem Wechsel in die Kaffeebranche 1999 und der damit einhergehenden Gründung der café+co International Holding begann ein besonders genussvoller Lebensabschnitt des heutigen café+co-CEOs. Der begeisterte Judoka ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Der Einsatz für die Kaffeequalität am Arbeitsplatz wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2008 mit der Goldenen Kaffeebohne von Gault Millau für besondere Verdienste um die österreichische Kaffeekultur und 2011 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt Wien. „Mit Veranstaltungen wie der Kaffeegala und den Kaffeeverkostungs-Staatsmeisterschaften leistet Gerald Steger einen wesentlichen Beitrag, die Leistungen einer ganzen Branche zu würdigen und die heimische Kaffeetradition zu bewahren", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner damals. Steger ist auch Vorstandsmitglied des österreichischen Kaffee- und Teeverbands und Beirat des Wirtschaftsforums der Führungskräfte.
Genussfaktor Fairness
Ein fairer Umgang miteinander in der gesamten Wertschöpfungskette ist ein wesentlicher Teil der Unternehmenskultur. café+co wurde auch zum Fairtrade-Pionier bei Kaffee am Arbeitsplatz. „Bereits seit 2004 ist café+co Lizenzpartner von FAIRTRADE Österreich und ermöglichte so zahlreichen Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen FAIRTRADE am Arbeitsplatz. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen zahlreicher Kleinbauernfamilien in sogenannten Entwicklungsländern durch faire Bezahlung zu verbessern", so Mag. Hartwig Kirner von Fairtrade Österreich.
Zudem kooperiert die Unternehmensgruppe auch mit der Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance. Diese engagiert sich mit zahlreichen Maßnahmen für den Schutz und die nachhaltige Sicherung gemeinsamer Lebensräume von Mensch und Umwelt. Die damit verbindbare Qualitätskontrolle auf den Kaffeeplantagen und in den Röstereien ermöglicht durchgängig kontrollierte Kaffeequalität von der Pflanze bis zur Tasse.
Nachhaltige Begeisterung
„Kaffee ist für mich seit jeher ein faszinierendes Produkt, da es alle Sinne anspricht: Man sieht es, riecht es, kann es begreifen, hört die Maschine bei der Zubereitung und kann es schmecken", so Gerald Steger, der betont, dass das wichtigste Erfolgsgeheimnis die Begeisterung sei, die sich von den Mitarbeitern auf die Kunden überträgt und den Unternehmenserfolg ermöglicht. Das Unternehmen versucht den Mitarbeitern und Lieferanten langfristige Arbeitsplätze beziehungsweise Partnerschaften zu bieten, was auch zu einem langjährigen und sehr treuen Kundenstamm geführt hat: „Mehr als 50 Prozent der Neukunden kommen durch Weiterempfehlung unserer bestehenden Kunden zu café+co." Dies hängt laut Steger auch mit dem für den Kunden angenehmen Geschäftsmodell zusammen, da cafe+co sämtliche Investitionen übernimmt, dabei aber simultan im Kleingeldbereich tätig ist. Dementsprechend dauert es viele Jahre, bis man ein derartiges Geschäft in einer Region aufgebaut hat und es auch kostendeckend führen kann. Die nachhaltige Entwicklung
der café+co-Gruppe wurde auch von Bundesminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der Verleihung des Staatswappens im Oktober 2013 besonders hervorgehoben.
Mehr als 100 neue Arbeitsplätze in den Jahren 2012 und 2013
Die café+co International Holding konnte ihre Rolle als führender Kaffeedienstleister in zwölf Ländern Zentral- und Osteuropas auch im vergangenen Jahr ausbauen. Im zurückliegenden Wirtschaftsjahr steigerte die Unternehmensgruppe mit ihren 15 Tochtergesellschaften den Umsatz auf 156 Millionen Euro. Für 2013 wird mit einem Anstieg auf deutlich über 160 Millionen gerechnet. Maßgeblich für das Wachstum trotz des Abschwungs in der Eurozone, teilweise negativer Wechselkurseffekte sowie volatiler Rohstoffpreise sind die positive Entwicklung der Neuauftragslage sowie die erfolgreiche Einführung neuer Produktlinien. Im Oktober 2012 erlebte die café+co International Holding sogar den stärksten Neukundenzuwachs in der Unternehmensgeschichte. „Gerald Steger zeichnet sich durch innovativen, kundenorientierten Unternehmergeist aus. Er konnte die von ihm geleitete Unternehmensgruppe, welche Tochtergesellschaften in zwölf Ländern umfasst, zum führenden Kaffee- und Automatencaterer sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa ausbauen und hat dadurch auch im Inland zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen und wesentliche Teile der Wertschöpfung erzielt", erklärte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll 2012 anlässlich der Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich an café+co-International-Holding-CEO Gerald Steger in St. Pölten.
Zehn Fragen an Gerald Steger.
Was wollten Sie als Kind werden?
Flugzeugkapitän, weil ich von dem elterlichen Bergbauernhof aus nur einen kleinen Ausschnitt vom Himmel sehen konnte und von den weißen Kondensstreifen fasziniert war.
Was bedeutet Glück für Sie?
Das Glück meiner Familie und meiner Freunde und eine gut funktionierende Unternehmensorganisation. Dazu gehört auch, auf das Team stolz zu sein sowie darauf, für großartige Kunden arbeiten zu dürfen.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Zuletzt „Drive!" von Daniel Pink, davor „Great People Decisions" von Claudio Fernández-Aráoz. Seit meiner Zeit als Universitätslektor lese ich ein Buch pro Woche, fast immer mit beruflichem Bezug.
Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Viele. In diesem Augenblick würde ich sagen: Menschen, die interessante Fragen stellen.
Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Die Begeisterung macht den Unterschied!
Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit Richard Branson.
Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Das Jawort meiner Frau.
Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?
Es wäre unfair, nur eine Verrücktheit besonders hervorzuheben.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Über die Frage, welche Persönlichkeit mich inspiriert.
Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und warum?
Mein Sternzeichen, der Löwe. Ich denke, ich wäre ein glücklicher Löwe.
Zur Person
Der als Bergbauernsohn aufgewachsene „Familienmensch" studierte nach Abschluss der HBLA für Landwirtschaft Betriebswirtschaft und Informatik, begann nach einem Auslandspraktikum bei Bosch als Trainee bei PIKANO und war bereits in sehr jungen Jahren Direktor für Marketing, Produktion und Verkauf. In den folgenden herausfordernden Führungspositionen in Lebensmittelindustrie, Logistik und Handel war Steger acht Jahre mit Restrukturierungsprojekten in großen Unternehmen der Raiffeisengruppe befasst, und das in sehr kritischen Zeiten, zum Teil in Zusammenhang mit dem EU-Beitritt Österreichs. Außerdem war er auch zehn Jahre lang als Universitätslektor tätig. Gerald Steger leitet die café+co-Gruppe nun seit mittlerweile 14 Jahren und hat es in diesem Zeitraum mit seinem Team geschafft, den Betrieb von anfangs rund 200 auf heute mehr als 1.400 Mitarbeiter in zwölf Ländern zu vergrößern – dies zum Teil gegen den Markttrend.
(BO)