Um wegweisende Entdeckungen zu machen und damit berufliche Erfolge zu feiern, müssen Frauen jedoch nicht zwingend in die unendlichen Weiten des Weltraums reisen. Auch hier auf Erden, lässt es sich nach den Sternen greifen – insbesondere in MINT-Berufen. © Adobe Stock/Sergey Nivens
Obwohl Mädchen mathematisch gleich begabt sind wie Burschen und MINT-Fachkräfte händeringend gesucht und gut bezahlt werden, fassen nach wie vor zu wenige junge Frauen ...
... eine technische Karriere ins Auge. Doch es gibt überzeugende Initiativen, in welchen man diesem hartnäckigen Trend hierzulande entgegensteuern will.
Beim Thema MINT-Ausbildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) besteht in Österreich nach wie vor Aufholbedarf – generell und in Bezug auf MINT und Mädchen ganz besonders. Zwar gibt es seit 2022 „Digitale Grundbildung“ als eigenständiges Unterrichtsfach, die Umsetzung ist jedoch noch nicht überall ideal.
Laut einer Umfrage der Johannes-Kepler-Universität (JKU) Linz vom Juli 2023 schätzen 55,8 Prozent der Lehrkräfte, die das Fach „Digitale Grundbildung“ unterrichten, ihr Wissen in diesem Bereich als „Befriedigend“ bis „Nicht genügend“ ein. Das zeichnet ein getrübtes Bild vom Stand der heimischen digitalen Bildung. Dabei ist eine möglichst frühe hochwertige Förderung und Begeisterung der Kinder für MINT-Fächer essenziell für die spätere Ausbildungs- und Berufswahl und damit auch für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit.
„Laut dem UNESCO Institute for Statistics haben Malaysien, Indien, Tunesien sowie Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate die meisten Absolventen aus den MINT-Bereichen. Hier werden die Kinder früher und mehr gefördert, da diesen Ländern die Wichtigkeit nicht nur für die Arbeitswelt, sondern auch zur Lösung der Herausforderungen unserer Zeit bewusster ist“, so Catrin Meyringer, Geschäftsführerin von RoboManiac.
„Wir haben RoboManiac 2017 gegründet, damit unsere Kinder dieselben Chancen und Möglichkeiten haben.“ In den MINT-Robotik-Programmier-Feriencamps, Semesterkursen und Workshops von RoboManiac erlernen Kinder und Jugendliche spielerisch programmieren und fächerübergreifend Probleme zu lösen.
Confidence Gap: Geringeres Selbstbewusstsein von Frauen in Bezug auf MINT aufgrund geschlechtsspezifischer Stereotype
Aktuell können sich rund die Hälfte der Schülerinnen eine Ausbildung im MINT-Bereich kaum oder gar nicht vorstellen. Das ist das Ergebnis einer im Mai 2023 präsentierten Studie der Fachhochschule Oberösterreich. Die Conclusio der Studienautor:innen deckt sich mit der Empfehlung von Catrin Meyringer: Es braucht Bewusstseinsbildung für die gesellschaftliche Bedeutung von MINT und es sollten früh positive Assoziationen hergestellt werden. Denn der Confidence Gap – das geringere Selbstbewusstsein von Frauen in Bezug auf MINT – wird größer, je älter die Kinder werden.
„Bei uns sammeln Mädchen und Burschen ab fünf Jahren ihre ersten Programmiererfahrungen. Dafür müssen sie noch nicht einmal lesen können, nur überlegen, welche Richtungspfeile sie in welcher Kombination drücken müssen, damit sich der lustige kleine Lernroboter so bewegt, wie sie es möchten.“ Außerdem müsse bewusst gemacht werden, dass in den MINT-Berufen viel Kreativität und zwischenmenschliche Fähigkeiten gefragt sind.
Speziell für die Mädchen ist das wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine soziologische Studie der Universität Zürich (UZH) vom Frühjahr 2023, in der man 1.500 Gymnasiast:innen fiktive Studienfächer präsentierte. Die männlichen Schüler ließen sich bei der Auswahl ausschließlich von ihren Vorlieben für Mathematik und Werte wie Lohn und Prestige leiten. Die jungen Frauen fühlten sich zwar genauso von hohem Gehalt und Ansehen angezogen, zeigten aber eine Aversion gegen Fächer, die analytisches statt kreatives Denken voraussetzen und im Berufsalltag wenig soziale und emotionale Fähigkeiten erfordern. Sie bevorzugten außerdem weniger kompetitive Berufsfelder mit Möglichkeit zur Teilzeitarbeit.
Geschlechtsspezifische Stereotype spielen also noch immer eine große Rolle bei der Studienwahl. Auch hier müsse man ansetzen, sagt Meyringer: „In unseren Kursen erfahren die Kinder unabhängig vom Geschlecht, dass sie mathematisch und analytisch denken können. Sie erleben, dass die besten Lösungen in einem kreativen Prozess entstehen und dass man dabei gut zusammenarbeiten muss.“
Spannende Mitmachstationen, erfolgreiche weibliche Role Models und sogar ein Bundesminister
Die mittlerweile siebente Ausgabe von Girls! TECH UP, einer Initiative von OVE Fem, dem Frauen-Netzwerk im Österreichischen Verband für Elektrotechnik, war für Hunderte Schülerinnen wieder ein Erlebnis, im wahrsten Sinne des Wortes. Rund 700 Mädchen tauchten vergangenen Herbst in die vielfältige Welt der Elektro- und Informationstechnik ein und informierten sich über die Berufe der Zukunft. Sogar Bundesminister Martin Kocher mischte sich unter die Besucherinnen.
Mittels VR-Brille ein Dorf mit Strom versorgen, einen Roboter programmieren, Dioden zum Leuchten bringen oder einen Solarkäfer bauen: Bei den vielen Mitmachstationen konnten die Mädchen der Unter- und Oberstufe nicht nur ihr eigenes technisches Geschick testen, sondern auch weibliche Vorbilder kennenlernen und sich Karrieretipps aus erster Hand holen. „Angreifen, ausprobieren, Fragen stellen – bei Girls! TECH UP ist es uns besonders wichtig, dass die Mädchen mit der Technik tatsächlich in Berührung kommen. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welcher Begeisterung sich die Schülerinnen einbringen“, so Initiatorin Michaela Leonhardt.
Im Rahmen der Nachwuchsinitiative sind junge Technikerinnen außerdem aufgerufen, ihre Begeisterung für ihren Beruf zu teilen. Diesem Aufruf folgte auch die 21-jährige Hüzüme Erkaptan von Toyota Material Handling Austria. Mit ihrem überzeugenden Auftritt im einzusendenden Kurzvideo konnte sie sowohl das Online-Voting als auch die Jurybewertung für sich entscheiden und wurde zum Girls! TECH UP Role Model 2023 gekürt. Hüzüme Erkaptan absolvierte die HTL und studiert berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Logistik an der FH Technikum Wien.
Im Video gewährt sie mit großer Begeisterung Einblick in ihren Arbeitsalltag als Ingenieurin der Logistics Solutions Abteilung beim Intralogistik-Gesamtlösungsanbieter Toyota. Zu ihren aktuellen Aufgaben zählen die Planung von Regalsystemen, um eine optimale Platznutzung und einen effizienten Materialfluss im Lager zu gewährleisten. Ebenso wie die Unterstützung von Kunden bei der Nutzung des I_Site-Flottenmanagementsystems. Der leidenschaftliche Appell des frischgebackenen Role Models an junge Frauen lautete: „Die Technik braucht Euch! Wenn ihr motiviert seid und Interesse habt, zögert nicht!“
Der Role Model Award wurde vergangenes Jahr übrigens bereits zum dritten Mal in Folge verliehen. 2021 ging er an Raphaela Bortoli, technische Ausbilderin bei der Siemens AG Österreich. 2022 machte Nina Greilberger, Elektrotechnik-Lehrling bei der KNG Kärnten Netz GmbH, das Rennen.
MINTality Stiftung will Fachkräftepotenzial fördern und Frauenkarrieren in technischen Berufen stärken
Das nach wie vor zu geringe Interesse vieler Mädchen und Frauen an technischen Ausbildungen und Berufen hat auch zahlreiche österreichische Unternehmen und Interessensvertretungen dazu bewogen, sich in der MINTality Stiftung zusammenzuschließen. Gegründet wurde sie im Jahr 2022 auf Initiative von Therese Niss. Als Vorständin der Mitterbauer Beteiligungs-AG ist ihr die Förderung von Frauen nicht nur in der Miba-Gruppe ein Anliegen:
„Wir wollen in der MINTality Stiftung mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren konkrete Projekte, Maßnahmen und Karriereplanungen für Frauen in technischen Berufen umsetzen. Mit einem Stiftungsvolumen von mehr als 1,2 Millionen Euro jährlich bin ich überzeugt, dass wir viel erreichen werden können.“
Neben der Miba sind viele weitere bekannte Unternehmen und Organisationen Gründungsmitglieder der Stiftung: Fronius, Knapp AG, Magna International Europe Group, Oberbank, Greiner, TGW Logistics Group, Umdasch Group Foundation, A1 Telekom Austria AG, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer Österreich und die Innovationsstiftung für Bildung.
Auch Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, CEO der Fronius International GmbH, ist Unterstützerin der ersten Stunde und von der Relevanz der Initiative überzeugt: „Traditionelle Rollenbilder sorgen dafür, dass Mädchen und junge Frauen in den Naturwissenschaften viel zu wenig gefördert werden. Wirtschaftlich gesehen ein Desaster, stellen sie doch die Hälfte der Bevölkerung dar. Viele Einzelmaßnahmen sind bereits gesetzt, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Die MINTality-Stiftung will Maßnahmen nun zusätzlich bündeln und ein fokussiertes Vorgehen ermöglichen. So ebnen wir Frauen den Weg in besser bezahlte Berufe.“
MINT-Regionen Qualitätslabel erstmals verliehen
Es zeigt sich: Der Bedarf an MINT-Expertise ist so hoch wie nie und wird auch am Arbeitsmarkt laufend größer. So wurde in der FTI-Strategie des Bundes festgehalten, dass die Zahl der MINT-Graduierten um 20 Prozent und der Frauenanteil in diesem Bereich um fünf Prozent erhöht werden sollen. Um bestehende Akteur:innen stärker zu vernetzen und ihnen Sichtbarkeit und einen hochqualitativen Austausch zu ermöglichen, wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) die Initiative „MINT-Regionen“ gestartet.
Dabei werden regionale MINT-Netzwerke mit einem Qualitätslabel vor den Vorhang geholt. Als Voraussetzung für das Label wurde gemeinsam mit den Partnern, dem Austria Wirtschaftsservice (aws), der Industriellenvereinigung, der MINTality Stiftung, Österreichs Bildungsagentur OeAD sowie einem Steering Committee und den Bildungsdirektionen ein Kriterienkatalog erarbeitet. Für den Erhalt braucht es etwa ein Netzwerk an unterschiedlichen Akteur:innen, ein MINT-Leitbild oder auch entsprechende Zukunftsprojekte sowie einen MINT-Gender-Fokus.
Am 11. Dezember 2023 war es dann so weit: Die ersten Netzwerke, die die Ausschreibungskriterien für das Qualitätslabel erfüllt haben, durften ihre Auszeichnung entgegennehmen. „Mit der Auszeichnung der ersten 14 Netzwerke mit dem MINT-Regionen Qualitätslabel wird ein Zeichen gesetzt, um die Bemühungen der einzelnen Regionen zu stärken und diesen eine entsprechende Bühne zu geben. MINT-Regionen sind regionale Netzwerke, bestehend aus unterschiedlichen Akteur:innen, die sich in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik engagieren und MINT aus unterschiedlichen Perspektiven erfahrbar machen. Das Ziel ist, ein durchgängiges MINT-Angebot entlang der Bildungskette zu schaffen. Als Unterstützung für diese regionalen Akteur:innen freuen wir uns sehr, dass wir diese so wichtige Initiative als MINT-Regionen-Service-Hub federführend begleiten dürfen “, so aws-Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger.
Das sind die ausgezeichneten MINT-Netzwerke
In diesen 14 MINT-Regionen engagieren sich rund 380 Partnerinnen und Partner, die sich aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen, privaten Unternehmen, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen zusammensetzen:
BURGENLAND
• MINT-Region Mittelburgenland
Die MINT-Region Mittelburgenland erstreckt sich über sechs Gemeinden im Bezirk Oberpullendorf und hat sich zum Ziel gesetzt, Begeisterung für Robotik und Automatisierung nachhaltig zu verankern. Dadurch sollen die Schülerinnen und Schüler auf die Technikwelt von morgen vorbereitet werden und eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in den MINT-Berufen erhalten. Mittelburgenlands Vision ist, Vorreiter in den Bereichen Robotik und Automatisierung zu werden. Übernommen wird die Koordination der MINT-Region durch das burgenländische Schulungszentrum Neutal.
KÄRNTEN
• MINT-Region Zentralraum Kärnten
Die MINT-Region Zentralraum Kärnten erstreckt sich im Süden Österreichs (Alpe-Adria-Raum) geografisch über das zentrale Gebiet des Bundeslandes Kärnten bzw. über die Bezirke Klagenfurt (Stadt, Land), Villach (Stadt, Land) und Feldkirchen. Die Vision der MINT-Region Zentralraum Kärnten lautet „sustainable MINT“, eine Region, die eine lebendige und inspirierende Umgebung für Menschen aller Altersgruppen schafft, die MINT entdecken, erfahren und entwickeln wollen. Die beiden Vereine Zentralraum Kärnten+ und Educational Lab übernehmen die Koordination der Aktivitäten der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
• MINT-Region Lavanttal
Die MINT-Region Lavanttal umfasst den Bezirk Wolfsberg mit neun Gemeinden und positioniert sich als die Zukunftsregion Kärntens zwischen den Ballungsräumen Graz und Klagenfurt. Das langfristige Ziel ist es, die demografische Trendumkehr zu schaffen und zu einem der attraktivsten Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsräume im Alpe-Adria-Raum zu werden. Jedes Kind im Lavanttal wird im Zuge von Bildung und Ausbildung aktiv für MINT sensibilisiert. Die Koordination der MINT-Region übernimmt die RML Regionalmanagement Lavanttal GmbH.
NIEDERÖSTERREICH
• MINT-Region Mostviertel
Die Region umfasst derzeit die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs, St. Pölten und Waidhofen. Das Mostviertel zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs, wodurch ein besonders breites Spektrum an MINT-Berufen entsteht, was wiederum einen idealen Ausgangs- und Ansatzpunkt für vielfältige MINT-Fördermaßnahmen für Kinder und Jugendliche darstellt. Schulen, Unternehmen und Vereine bieten schon heute verschiedene MINT-Angebote an, die allerdings noch besser miteinander abgestimmt werden könnten. Eine Verbindung dieser Angebote soll künftig einen ganzheitlichen und vielfältigen Zugang schaffen. Koordiniert wird die MINT-Region von der net for future GmbH.
• MINT-Region Mödling
Die MINT-Region Mödling konzentriert ihre Aktivitäten im Bezirk Mödling. Der Bezirk ist einer der wirtschaftsstärksten Bezirke Österreichs. Durch seine zahlreichen Bildungsinstitutionen zeichnet die Region eine besonders bildungsaffine Bevölkerung aus. Für die MINT-Region Mödling ist das gemeinsame Langzeitziel, MINT-Bildung vom Eintritt in die Bildungslaufbahn bis zum Eintritt ins Berufsleben als zukunftssichere Wahl anzubieten. Damit wird eine Kooperation zur Förderung der Bildungskarrieren unter Einbindung von Betrieben mit dem Ziel, neue Mitarbeitende in MINT heranzubilden, zu einer sich anbietenden Chance. Die Volksschule Brunn am Gebirge übernimmt für diese Region die Koordination der Aktivitäten der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
OBERÖSTERREICH
• MINT-Region Innviertel+
Die MINT-Region Innviertel+ umfasst drei Bezirke – Braunau, Ried, Schärding – sowie die Universität Passau. Das Innviertel zählt zu den dynamisch wachsenden Regionen in Österreich. Die Vision ist, das Angebot und die Qualität der Bildungsangebote zu verbessern, die MINT-Begeisterung zu fördern, das Netzwerk der Akteure zu stärken, die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und so die Region zukunftsfit zu gestalten, damit Leben und Arbeiten im Innviertel attraktiv ist. Die Koordination der MINT-Region wird durch die TGZ Technologie- und Gründerzentrum Schärding GmbH übernommen.
• MINT-Region Traunviertel
Die MINT-Region Traunviertel im Bezirk Kirchdorf an der Krems steht für MINT-Bildung und MINT-Innovation und setzt auf die enge Verbindung von Bildung und Wirtschaft, die sich auch durch die starke Industriepräsenz im Konsortium zeigt. Die Mission ist es, Bildung und Innovation in der Region Kirchdorf zu fördern, zu stärken und bestmöglich zu vernetzen. Dabei wird auf Zusammenarbeit, Engagement und Vielfalt gesetzt, um eine blühende MINT-Kultur zu schaffen. Die Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf GmbH koordiniert die Aktivitäten der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
SALZBURG
• MINT-Region Flachgau-Nord
Die MINT-Region Flachgau-Nord im Bezirk Salzburg-Umgebung umfasst neun Gemeinden und steht unter dem Motto: „Mit Innovation zum nördlichen Technologie-Hub Salzburgs“. Mit diesem Ansatz sollen künftig MINT-Angebote über alle Altersgruppen hinweg angeboten werden, wobei speziell Maßnahmen für Mädchen entwickelt werden und ein Fokus auf „Schule trifft Industrie“ gelegt wird. Langfristig soll ein ständiger und offener Zugang zu MINT und den regionalen Betrieben für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen werden. Koordiniert wird die MINT-Region von LEADER Flachgau-Nord.
• MINT-Region Pongau
Die MINT-Region Pongau umfasst sieben Gemeinden im Bezirk St. Johann in Salzburg. Sie steht für ein „Miteinander für MINT“ und setzt sich zum Ziel, eine sichere Zukunft und gleiche Chancen für alle Menschen im Sinne einer inklusiven MINT-Strategie zu ermöglichen. Mit der MINT-Region Pongau soll der Abwanderung (von vor allem jungen Frauen), dem Fachkräftemangel sowie der Altersarmut von Frauen entgegengewirkt und auf die Vorteile eines Berufes in einem der MINT-Fächer hingewiesen werden. Zusätzlich soll die Attraktivität der Region als Lebens- und Arbeitsort hervorgehoben werden. Die LEADER Region Lebens.Wert.Pongau-Tennengau und „Pep – Pongau entwickelt Potential“ übernehmen die Koordination der MINT-Region.
STEIERMARK
• MINT-Region Obersteiermark
Die MINT-Region Obersteiermark erstreckt sich über fünf Bezirke und hat sich das übergeordnete Ziel gesetzt, die Bedürfnisse der Auszubildenden zentral ins Blickfeld zu stellen. Dabei wurden drei Meilensteine für die nächsten drei Jahre definiert: Aufbau eines starken und nachhaltigen Netzwerks; Ergänzung, Bereicherung und Entlastung des schulischen MINT-Unterrichts durch außerschulische Initiativen sowie Schaffung gelungener Bildungsübergänge. Die Koordination der Aktivitäten der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner erfolgt durch die Montanuniversität Leoben.
TIROL
• MINT-Region KUUSK
Die MINT-Region KUUSK umfasst zwölf Gemeinden nördlich des Wilden Kaisers in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel und ist – anders als der Rest von Tirol – weniger von Tourismus, sondern mehr von Gewerbe, Handwerk, Industrie und Handel geprägt. Daher wurden bereits in den letzten Jahren zahlreiche MINT-Aktivitäten gestartet. Das Credo lautet „Lerne in und aus der Praxis“. Die Vision ist, dass jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr und auf jeder Bildungsstufe und ebenso außerschulisch mit MINT in Kontakt gewesen sein soll. Außerdem soll MINT als Lösung für drängende gesellschaftliche Probleme wie z. B. den Klimawandel positioniert werden. Die Koordination wird durch das Regionalmanagement KUUSK übernommen.
• MINT-Region Osttirol
Die MINT-Region Osttirol – Bezirk der Technikerinnen und Techniker erstreckt sich über den Bezirk Lienz mit 33 Gemeinden. Mit dem bestehenden Netzwerk von Partnerinnen und Partnern können MINT-Initiativen in allen Gemeinden sowie in den Zentralorten Lienz, Sillian und Matrei umgesetzt werden. Ihre Vision lautet „Osttirol kraftvoll & besonders, selbstbewusst Impulse setzen“.
Damit möchte die MINT-Region bewusst talentierte junge Menschen fördern – nämlich entlang der gesamten Bildungskette. So haben sich im Bezirk Lienz 37 Netzwerkpartner (Vereine, Firmen, Interessensvertretungen, Schulen und öffentliche Einrichtungen) zusammengeschlossen. Die Innos GmbH übernimmt die Koordination der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
• MINT-Region Landeck
Die MINT-Region Landeck umfasst fünf Gemeinden und strebt den Aufbau eines lückenlosen MINT-Bildungsangebotes an. Sie wird insbesondere für Mädchen Angebote schaffen und dadurch die Region im Kampf gegen Facharbeiter:innen- und Lehrer:innenmangel, Wissenschaftsskepsis und eine hohe Abwanderungsrate unterstützen.
Der Verein klasse!forschung/MINT-Landeskoordination Tirol fördert die Teilnahme an verschiedenen Projekten, die das Interesse an Klimawandel(anpassung), Mobilität, erneuerbaren Energietechnologien, Robotik und Automatisierungstechnik wecken sollen. In den nächsten Jahren sollen immer mehr Schulen in möglichst vielen Gemeinden des Bezirkes von der MINT-Initiative erreicht werden und davon profitieren können. Koordiniert wird die MINT-Region vom Träger- und Förderverein MINT-Oberland.
VORARLBERG
• MINT-Region Walgau-Großwalsertal-Klostertal
Die MINT-Region erstreckt sich über die Bezirke Bludenz und Feldkirch und stützt sich auf MINT-Initiativen, die schon 2015 gestartet und im Zuge der Umsetzung der MINT-Strategie Vorarlberg weiter intensiviert wurden. Die MINT-Region umschließt die Regionen Walgau-Großes Walsertal-Klostertal und steht mit dem Slogan „entdecken-entwickeln-fördern“ für ein breites Angebot an MINT-Aktivitäten. Diese sollen noch weiter ausgebaut werden, um auch weiter entfernte Gemeinden und Regionen ebenso einbeziehen zu können. Wissensaustausch und überregionale Zusammenarbeit im Sinne einer Offenheit werden bewusst gelebt. Die Koordination der MINT-Region übernimmt die Wirtschaft im Walgau Gem. GmbH. (BO)