Boris Recsey, Geschäftsführer der CRIF GmbH © RNF
Boris Recsey ist aus tiefster Überzeugung Teamplayer und hat einen Blick für das Wesentliche: Die Essenz der Dinge.
Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist bekanntlich besser – gerade im Geschäftsleben. Dieses Vertrauen stützt sich im Optimalfall auf valide Informationen, wie sie zum Beispiel CRIF liefert. Das weltweit tätige Unternehmen hat sich auf Unternehmensinformationen, Outsourcing und Services zur Datenverarbeitung sowie auf Kreditlösungen spezialisiert. In Österreich ist die CRIF GmbH führender Anbieter von Kreditrisikomanagement-Lösungen, Fraud Prevention und Entscheidungsmanagement entlang des gesamten Kundenlebenszyklus. An der Spitze des Unternehmens steht hierzulande seit 2007 Boris Recsey, ein ausgesprochen sympathischer Wiener mit einem herzlichen Lachen – wovon sich NEW BUSINESS beim Besuch in den neuen Räumlichkeiten im zweiten Bezirk in persona überzeugen konnte.
Zur freundlichen Art des 1968 in der Bundeshauptstadt geborenen Recsey passt gut, dass er nicht „den Chef heraushängen“ lässt. Er sieht sich als Teamplayer, der gemeinsam mit den Mitarbeitern und Kunden Lösungen erarbeitet. In seinen eigenen Worten: „Ich arbeite gerne mit smarten Leuten, die engagiert sind. Es ist wichtig, dass man die Kollegen arbeiten lässt und dass sie nach einer gemeinsamen Abstimmung ihre Themen in Eigenverantwortung weitertreiben.“
Vor seinem Einstieg ins Berufsleben machte Boris Recsey, nach erfolgreicher HAK-Matura, seinen Magister in Betriebswirtschaftslehre an der WU Wien. Anschließend war der begeisterte Fliegenfischer drei Jahre lang in Steuerberatungskanzleien tätig. Bis zum ersten großen Wendepunkt seiner Karriere. „Ich wollte immer in den Finanzbereich. Dann bin ich draufgekommen, dass mich Unternehmensführung und Sales eigentlich viel mehr interessieren“, erzählt er. So trat er 1999 als Finanzchef bei RDB ein, einer zentralen Rechtsdatenbank, die sehr früh auf das Internet als Medium setzte und damit bis heute erfolgreich am Markt agiert. Innerhalb von weniger als einem Jahr erhielt er dort die Prokura und nach knapp zwei Jahren war er schon Geschäftsführer. „Ich habe meine Karriere nicht auf dem Reißbrett geplant. Wenn man mit Herzblut und Verantwortung an die Sachen herangeht und mit strategischem Approach, dann wird das auch wahrgenommen.“ Dies führte dazu, dass Recsey zusätzlich zu seinem Chefposten bei RDB auch mit der kaufmännischen Leitung des Mutterunternehmens, der MANZ‘schen Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH, betraut wurde.
2007 folgte der nächste große Wendepunkt: „Ich war zuerst in sehr familienorientierten Betrieben tätig. Dann kam ich zu Deltavista, das 2011 von CRIF akquiriert wurde. Das war ein Wechsel von einem sehr familiären in ein viel größeres Umfeld. Wir sind ein globales Unternehmen geworden und von mehreren lokalen Gesellschaften zu einem vernetzten, globalen Konzern.“
Im Privaten kann man wohl die Geburten seiner beiden Söhne in den Jahren 2001 und 2003 als Wendepunkte im Leben des seit 20 Jahren glücklich verheirateten Boris Recsey nennen. Trotz seiner vielfältigen Aufgaben – außer für den österreichischen Markt ist er seit rund drei Jahren für Polen und darüber hinaus mittlerweile auch für einen Teil des deutschen Geschäftes im E-Commerce-Umfeld verantwortlich – nimmt er sich auch Zeit für seine Familie. Mit seinem älteren Sohn nimmt er zum Beispiel regelmäßig an der „Kellergassen Classic“ teil, einer Oldtimer-Rallye. „Er ist Beifahrer und macht die Navigation, ich darf fahren. Gerade hat er seinen 19. Geburtstag gefeiert und irgendwann werden wir die Rollen im Auto sicher auch tauschen. Das Schöne ist, dass wir etwas haben, das wir gemeinsam machen können, das uns gemeinsam Spaß macht.“
Als fahrbarer Untersatz dafür dient ein Triumph Spitfire, der eine eigene Geschichte hat und ebenfalls schon fast so etwas wie ein Familienmitglied ist. „Mein Vater hat ihn damals gekauft, um 3.000 oder 4.000 Schilling. Mehr Geld war für dieses Thema nicht da, ich wollte es aber unbedingt. Er hat mich bei der Renovierung von dem Auto unterstützt“, erzählt der CRIF-Chef. Das war in seinem Matura-Jahr. Er hat den Klassiker gemeinsam mit seinem Vater bis auf die letzte Schraube zerlegt und abgeschliffen. Und auch heute noch verbindet diese Schönheit der Automobilgeschichte die Generationen der Familie Recsey: „Mein Sohn Max fährt auch wahnsinnig gerne mit diesem Auto. Ich habe mir geschworen, er darf immer mit diesem Auto fahren, wenn er will.“
Egal ob im Privaten, bei der Restauration jedes noch so kleinen Schräubchens, oder im Beruflichen, beim Erstellen von Lösungen mit den Kunden: Boris Recsey behält das Wesentliche im Blick. „Es ist wichtig, die Essenz aus den Dingen herauszuholen – das, worum es wirklich geht – und sich nicht ablenken zu lassen. Es ist wichtig, dass man immer weiß, wo man hin will und dass man das nicht aus den Augen verliert. Man lässt sich von dem Rauschen und Vielerlei im Umfeld oft von der Richtung, in die man eigentlich möchte, ablenken.“
Wer diesen Rat beherzigt, fährt in allen Lebensbereichen gut damit. Auch – aber nicht nur – hinter dem Steuer eines Triumph Spitfire. (RNF)
www.crif.at
ZWÖLF FRAGEN AN BORIS RECSEY
Was wollten Sie als Kind werden?
Kapitän auf einem Dampfer.
Was bedeutet Glück für Sie?
Zufriedenheit im Einklang mit Familie und Beruf.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Narziss und Goldmund von Hermann Hesse.
Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Bill Gates – er hat selbst Großes und Visionäres geleistet.
Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Love it, change it or leave it.
Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Als passionierter Autofan würde ich gerne einen Tag als Spitzenfahrer erleben – getauscht mit Carlos Sainz oder Walter Röhrl.
Was war Ihr bisher größter Erfolg?
CRIF in zehn Jahren zum Marktführer in Österreich zu machen und dass meine Frau im Mai mit mir hoffentlich 20 Jahre verheiratet sein wird.
Was ist das Verrückteste, das Sie je in ihrem Leben getan haben?
Skifahren in Chamonix: beginnend mit einer kaminartigen 45-Grad-Steilrinne, die wir mit Skiern angeseilt bezwungen haben, weiter abenteuerlich die Felsbänder durchquert und dann zum Tiefschnee …
Gibt es etwas, das Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Nein.
Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Die Freude am Leben.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Erst gestern Abend bei einem Geburtstag eines Freundes – wir haben gemeinsam die letzten gemeinsamen 35 Jahre Revue passieren lassen.
Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und warum?
Ein Leopard, der in stiller Eleganz kraftvoll und klug ist.
ZUR PERSON
Teamplayer am Ruder
Boris Recsey, geboren 1968 in Wien, ist seit Dezember 2007 in der Geschäftsführung von CRIF Österreich, einem weltweit tätigen Unternehmen, das sich auf Bonitäts- und Unternehmensinformationen spezialisiert hat. Seit August 2016 trägt er darüber hinaus die Verantwortung für die Niederlassung in Polen. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien war er in der Wirtschaftsprüfung bei Arthur Andersen sowie als Geschäftsführer bei der RDB Rechtsdatenbank tätig. Bevor er seine Tätigkeit bei CRIF aufnahm, war Recsey außerdem kaufmännischer Leiter der MANZ‘schen Verlags- und Universitätsbuchhandlung. Seit 2011 leitet Boris Recsey weiters den Arbeitskreis Kreditauskunfteien der Wiener Finanzdienstleister. Er ist seit rund 20 Jahren verheiratet und Vater zweier Söhne.