Peter Hanke, Geschäftsführer Deutschland, NetApp im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 7, SEPTEMBER 2021
»Ich vertraue darauf, dass ein gutes Team mit der richtigen ­Vision und Mission seinen Weg gehen wird. Zum anderen bin ich bereit, stets Dinge neu zu lernen und sie auch umzusetzen.« © NetApp/Erich Reismann

Ein guter Fang: Peter Hanke stieg bei NetApp als Sales Manager für Österreich ein und ist heute Deutschland-Chef des Unternehmens.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass jemand erst vom Sales Manager zum Österreich-Chef einer Firma und schließ­lich sogar zum Geschäftsführer für Deutsch­land aufsteigt. Erst recht nicht bei etablierten, international erfolgreichen IT-Unternehmen. Peter Hanke – nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Politiker gleichen Namens – ist dieses Kunststück geglückt. Wobei, Kunststück trifft es vielleicht nicht ganz. Denn hinter der erfolgreichen Karriere stecken jahrzehntelange harte Arbeit und ein gutes Gespür für Technologien sowie nicht zuletzt Menschen.

Vom Sales Manager bei Unternehmen wie Informix Software und Sun Microsystems in den 1990er-Jahren über den Posten des Country Managers bei Citrix in den 2000ern sowie des „Director Small and Midmarket Solution and Partners“ bei Microsoft Austria bis 2015 und schließlich bis zu seinem Eintritt bei NetApp im Mai desselben Jahres als „Sales Manager Enterprise & Service Provider“ zeigte die Kurve stets nach oben. Das setzt sich bis heute fort: Net­App beförderte ihn zuerst zum ­Managing Director für Österreich, im Mai 2019 übernahm er dann interimsweise die Verantwortung für den gesamten DACH-Raum und im darauffolgenden Oktober wurde Peter Hanke schließlich zum ­Geschäftsführer Deutschland bei ­NetApp bestellt.

Der beste Job, den man sich wünschen kann
Letzterer Karrieresprung war auch der einschneidendste, zugleich aber auch das „i-Tüpfelchen“ – oder besser, ein sehr massiger „i-Punkt“ – auf dem bisherigen Werdegang. „Ich habe 25 Jahre lang auf dem österreichischen Markt gearbeitet, ich kannte ihn in- und auswendig. Mit knapp 50 wechselte ich dann in eine internationale Rolle. Es war definitiv ein Wendepunkt, meinen Heimatmarkt zu verlassen und ein ganz neues Umfeld kennenzulernen“, schildert Hanke. In seiner Rolle fühlt er sich ausgesprochen wohl und wird fast euphorisch, wenn er es mit eigenen Worten beschreibt: „Ich habe den besten Job, den man sich wünschen kann! Dazu kommt ein tolles Team.

Als Geschäftsführer von NetApp Deutschland kann ich mit meinen Mitarbeitern den Markt in unseren Bereichen weiterentwickeln. Und ich habe mit diesem Team die einmalige Chance, unsere Kunden und Partner in die hybride Cloud zu begleiten. Sie vertrauen uns, und das wissen wir zu schätzen.“
Man könnte es bereits vermuten: Trotz des eben erwähnten „i-Punktes“ seiner Karriere hat für Peter Hanke ein bekannter Wahlspruch ganz besondere Bedeutung: „There is no I in Team.“ Zusammenarbeit und persönliche Weiterentwicklung sind für ihn die beiden ­wesentlichen Zutaten seines Erfolgs­rezeptes. 

„Zum einen bin ich jemand, der seine Mitarbeiter in den Vordergrund stellt. Ich vertraue darauf, dass ein gutes Team mit der richtigen Vision und Mission seinen Weg gehen wird. Zum anderen bin ich bereit, stets Dinge neu zu lernen und sie auch umzusetzen. Das ist eine Herausforderung, die mich immer in Bewegung hält. Ich versuche, alle Veränderungen ziel- und kundenorientiert zu realisieren.“

Wie würdest du entscheiden?
Der Mensch steht für ihn generell im Mittelpunkt: „Ich versuche immer, als Vorbild aufzutreten und voranzugehen. Mir ist es aber auch wichtig, dass mein Team Verantwortung gegenüber unserer Firma, den Kunden und den Partnern übernimmt. Das klingt sehr simpel. In der Realität ist es aber trotzdem häufig ein Spagat.“ Orientierung verschafft ihm ein Leitsatz, den er auch gerne mit Kollegen und Mitarbeitenden teilt: Wie würdest du entscheiden, wenn es deine Firma wäre? Das sorgt im entscheidenden Moment oft für den notwendigen Perspektivwechsel.
Seine Handlungsmaxime beschränkt der NetApp-Chef nicht auf den Beruf, denn sie ist allgemein gültig: „Die entscheidenden Werte für mich sind sowohl in der Firma als auch sonst im Leben Vertrauen, Respekt und Empowerment – also anderen dabei helfen, zu wachsen und Dinge in die Tat umzusetzen.“

Die vergangenen Monate haben seine Maxime auf die Probe gestellt. Doch sie hat den „Coronatest“ mit Bravour bestanden, wie Peter Hanke schildert: „Der März 2020 hat mein Leben sehr verändert. Ein Beispiel: Ich bin vorher in zehn Monaten 106-mal geflogen. Das hat sich bis zum Jahresende 2020 auf acht Flüge reduziert. Ich habe gelernt, dass das Arbeiten von zu Hause aus noch mehr Disziplin erfordert. Nach 14 Stunden Online-Meetings ist der Tag nicht mehr besonders produktiv. Ich hatte bereits gesagt, dass einer meiner wichtigsten Werte Vertrauen ist – das in die Mitarbeiter. Das hat sich während der Pandemie als Erfolgsrezept herausgestellt. Ohne Vertrauen ist das Managen von mehreren hundert Mitarbeitern aus der Ferne nicht möglich. Aus Unternehmenssicht kann ich sagen, dass ich sehr stolz bin. Denn das, was wir als NetApp anbieten, hat sich bei vielen unserer Kunden als großer Mehrwert in der digitalen Transformation herausgestellt.“

Auch im Privatleben gibt es Dinge, auf die der glücklich verheiratete Wiener stolz ist, wie zum Beispiel seine erwachsene Tochter. Den Großteil seiner Freizeit verbringt er mit seiner Familie. „Wir haben ein Haus direkt an der Donau, das ist ein Luxus für mich. Denn so kann ich trotz manchmal recht stressigem Job direkt an und aufs Wasser. Ich angle gern und fahre Motorboot, das ist der beste Ausgleich für mich“, plaudert Peter Hanke abschließend ein wenig aus dem Nähkästchen bzw. Angelkoffer. Bleibt uns nur noch, ihm „Petri Heil!“ zu wünschen – und NetApp zu dem guten Fang zu gratulieren. (RNF)

12 FRAGEN AN PETER HANKE
Mit Haien tauchen, als Adler die Welt aus der Vogelperspektive betrachten oder nach Kasachstan zum Fischen. Solange man sich selbst dabei nicht zu ernst nimmt, spricht nichts dagegen.

Was wollten Sie als Kind werden?
Arzt.
    
Was bedeutet Glück für Sie?
Gesundheit – und Zeit mit meiner Familie und mit Freunden zu verbringen.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Die Biografie von Steve Jobs, geschrieben von Walter Isaacson.

Welche Persönlichkeit inspiriert Sie?
Satya Nadella, der CEO von Microsoft. Er hat es geschafft, den größten Softwarekonzern der Welt zu transformieren und einen Kulturwandel anzustoßen. Damit hat sich Microsoft neu erfunden.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Ja: Alles ausprobieren. Wenn man das nicht macht, weiß man nicht, ob man Erfolg hat.

Mit wem würden Sie gern einen Tag lang tauschen?
Mit Elon Musk.

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Aus meiner Tochter einen richtig guten Menschen zu machen.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in ihrem Leben getan haben?
Nach Kasachstan zu fliegen, um dort fischen zu gehen.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Über mich! Ich lache oft über mich selbst.

Gibt es etwas, dass Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Ich würde sehr gern mal mit Haien tauchen – wenn ich mich traue.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Ganz ehrlich: mein Team. Ich habe die besten Mitarbeiter und Kollegen der Welt.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie und warum?
Ein Adler. Die Perspektive von dort oben muss einfach gigantisch sein.

ZUR PERSON
Vom Österreich- zum Deutschland-Chef
Peter Hanke ist seit 2019 Geschäftsführer Deutschland bei ­NetApp. Bei den Experten für Daten in der Cloud arbeitet der Wiener aber bereits seit 2015: Er leitete als Country Manager Austria und Geschäftsführer die Vertriebsaktivitäten in Österreich. Hanke kann auf über 30 Jahre Berufserfahrung in der IT-Branche zurückblicken. Bevor er zu NetApp gewechselt ist, war er etwa in Führungspositionen bei Microsoft Austria, Citrix ­Systems, Sun Microsystems und Informix Software tätig. Peter Hanke ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.