INNOVATIVE INDUSTRIE
8 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | OKTOBER 2021
Foto: RNF
setzen. Schonend für Kunden und Gemeinden, ohne größere
Grabungsarbeiten oder neue Verkabelungen“, so Libovsky.
Der aktuelle Rekord wurde unter dem Standard DOCSIS 3.1
(Data Over Cable Service Interface Speci cation; Spezi kation
für Schnittstellen von Kabelmodems und dazugehörigen
Peripheriegeräten) erreicht, der theoretisch bis zu 10 Gbit/s
Down und 1 Gbit/s Up erlaubt. Die Nachfolgespezi kation
DOCSIS 4.0 soll bei gleicher Downloadrate dann sogar bis zu
6 Gbit/s Upload ermöglichen. Doch bereits jetzt ist der Flaschenhals
nicht die Spezi kation. „Wir sind an der Grenze
der Technologie, in einem realen Setting“, sagte Libovsky.
So sind heute noch Komponenten, etwa Router und Netzwerkkarten,
die ohne „Tricks“ mit mehr als einem Gbit/s
überhaupt umgehen können, selten. Und auch wenn Gigabit
draufsteht, ist nicht immer ein ganzes Gigabit „drin“. Teilweise
tröpfelt beispielsweise beim Computer nur ein Bruchteil
dessen durch die Ethernet-Schnittstelle, was die Spezi kation
eigentlich verspricht.
KUPFER ODER GLAS?
Überhaupt bestehe heute und bis zum Erreichen des 10-Gbit/s-
Meilensteins kein signi kanter Unterschied zwischen Fiber
to the home (FTTH, Glasfaser bis in die Wohnung) und einem
Koaxialnetz. „Entscheidend ist, wie viel Bandbreite beim Kunden
ankommt. Hierbei ist Magenta heute schon mit seinem
Gigabit-Netz führend in Österreich. Selbst das Umwandeln
von Koaxialstrecken zu Glasfaser bis in die Wohnung wäre
für Magenta in Zukunft schnell möglich. Unsere Glasfaserinfrastruktur
liegt bereits vor und wird in Kombination mit
Koaxialtechnologie betrieben. Mit 10-Gigabit-Anwendungen
ist jedoch erst nach 2030 zu rechnen.“
Während es also noch einige Jahre dauern wird, bis Otto
Normaluser in seinem Wohnzimmer einen höchstau ösenden
48K-Virtual-Reality-Streifen über seine 10-Gbit-Leitung
und den Streaminganbieter seines Vertrauens genießen kann,
kommen die Upgrades, die Magenta seinem Glasfaser-Kabelnetz
im Hintergrund spendiert, den Kunden schon deutlich
früher zugute – beispielsweise durch mehr Bandbreite während
der Spitzenzeiten am Abend, wenn sich halb Österreich
zum „bingen“ im heimischen Wohnzimmer versammelt. RNF
INFO-BOX
Der Datenhunger steigt
Die Regulierungsbehörde RTR veröffentlichte kürzlich eine
österreichweite Auswertung der Internetnutzung. Insgesamt
wurden im Jahr 2020 7.162 Petabyte (7.162.000 Terabyte)
konsumiert, um 26 Prozent mehr als 2019.