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ISS-CEO Erich Steinreiber kommuniziert den Kurs © RNF

Facility Management ist ein Wachstumsmarkt in Österreich. ISS Austria reitet diese "Wachstumswelle" und bleibt auch in den nächsten Jahren am Ruder, wie CEO Erich Steinreiber kürzlich bekräftigte.

Wer im Facility-Management-Markt erfolgreich sein will, der muss weiterdenken. Die klassische Gebäudereinigung (neudeutsch Cleaning Services) hat am Gesamtmarkt immer noch einen Löwenanteil, aber andere Service-Sparten wie Technical, Support, Food oder Security gewinnen weiter an Bedeutung. Auch insgesamt ist der österreichische Facility‐Markt mit einem Volumen von 5,855 Mrd. Euro stark im Wachsen, stärker als die Gesamtwirtschaft – wobei ein klarer Outsourcing‐Trend zu erkennen ist. Es geht heute insofern um nicht weniger, als eine neue Generation des Gebäudemanagements. Die Stichworte dazu lauten unter anderem "individuelle Konzepte" und "Komplettlösungen".

ISS Facility Services ist als Österreichs führender Anbieter in diesem Bereich bereits erfolgreich mit seinem "integrierten Facility Services‐Modell" (IFS). Die heimische Landesorganisation des internationalen Konzerns ist innerhalb der "Familie" stark und dynamisch gewachsen. Das Unternehmen übernimmt als Gebäudemanager von Immobilien und Liegenschaften alle Dienstleistungen rund um das Gebäude, damit sich die Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. "IFS ist eine Lösungsstrategie und nicht nur ein Service bzw. ein Produkt. IFS ist mehr als eindimensionales Facility Management und bietet die Chance, Betriebsprozesse zu optimieren – also Synergien zu schaffen, Prozesse zu verschlanken und gleichzeitig die Qualität und das Betreuungsniveau zu steigern", beschrieb es CEO Erich Steinreiber kürzlich bei einer Veranstaltung.

Quo Vadis, ISS?
Erich Steinreiber trägt als "Kapitän" die Verantwortung dafür, dass ISS auf Erfolgskurs bleibt. Er präsentierte deswegen bei dieser Gelegenheit die Strategie für die kommenden Jahre – unter dem passenden Motto "Quo Vadis, ISS?".

Zur Orientierung kurz der bisher eingeschlagene Kurs: Das organische Wachstum von ISS Österreich betrug von 2017 auf 2018 plus 11,8 Prozent, 2018 lag der Umsatz bei fast 283 Mio. Euro. Zurückzuführen ist das dem Unternehmen zufolge vor allem auf den Fokus auf Key Accounts, den Start im Segment Food Service sowie auf den Rollout des Facility-Marktes.

Angesichts der aktuell stabilen wirtschaftlichen Lage wurde die Gelegenheit genutzt, sich auf den Prüfstand zu stellen. In einem Prozess der Selbstreflexion wurde betrachtet, wo die Schwerpunkte aktuell liegen, wo sie liegen sollten, wohin der Fokus in den nächsten Jahren wandert – und auch welche Bereiche aus dem Mittelpunkt rutschen könnten. "Wir werden künftig nicht mehr für alles Dienstleister sein wollen und können. Dort, wo wir sind, wollen wir aber der beste Dienstleister sein", brachte es CEO Steinreiber klar auf den Punkt.

Bestimmte Segmente in bestimmten Bundesländern werden dieser Strategie zufolge zurückgefahren bzw. eingestellt. Der ISS-Chef nannte zum Beispiel den Handel, der für ihn aus Gründen der Wirtschaftlichkeit aus dem Fokus rückt.

"In Zeiten wie diesen muss man den Gedanken einer Mitbewerbersituation aus dem Kopf streichen. Um erfolgreich zu sein, ist es erforderlich auch Allianzen mit klassischen Mitbewerbern einzugehen. Es werden andere Betriebsmodelle und Kooperationen notwendig sein. Unser Ansporn wird sein, nicht alles selbst zu machen, sondern bei dem, was wir machen, die Besten zu sein und Allianzen zu suchen", gab Steinreiber einen Ausblick.

Erfolgsrezept: Zufriedene Kunden & Mitarbeiter
ISS hat für sich die beiden wesentlichen Triebfedern von Erfolg und Wachstum identifiziert: zufriedene Kunden und zufriedene Mitarbeiter. Steinreiber: "Die Kunden sind unsere besten Werbeträger. Die zweiten Botschafter, die wir haben, sind unsere Mitarbeiter. 80 Prozent von ihnen sind sehr zufrieden mit dem Unternehmen." Die Mitarbeiter sind sowohl die Grundlage des Leistungsportfolios, als auch der Kontaktpunkt zu den Kunden – und das pro Jahr immerhin rund eine Million Mal.

Steinreiber – selbst seit 1983 beim Unternehmen, das damals noch ISS Marischka hieß – sieht daher den Bereich Employer Branding als wesentlich für die Zukunft an: "Wir glauben daran, dass man die Arbeit besser macht, wenn man versteht warum man sie macht und welcher Sinn dahinter steckt."

Zu dem eingeschlagenen Kurs passt auch eine bei ISS erstmalig durchgeführt Maßnahme: Alle Stellen wurden intern neu ausgeschrieben, jeder Mitarbeiter musste sich neu bewerben. "Aus diesem Talentepool haben vier Mitarbeiter die Chance bekommen, in eine Führungsposition aufzusteigen, und ein paar Seniors sind einen Schritt zurückgegangen", erzählte der ISS-Chef. Bei aktuell insgesamt rund 7.200 Mitarbeitern erstaunlich: Die Zustimmung zu dieser Aktion war außerordentlich hoch. Nur ein Mitarbeiter war den Informationen zufolge nicht damit einverstanden und hat für sich die Konsequenzen daraus gezogen.

Land in Sicht!
Jeder Kurs, jede Reise hat auch ein Ziel. ISS hat im Zuge der jüngsten Veranstaltung klar kommuniziert, welches Ufer das Unternehmen anpeilt: So will sich das Unternehmen bis 2023 als einer der "anerkannten nationalen Top Arbeitgeber" etablieren und sich als "DER Partner" für strategische Outsourcing Lösungen positionieren. Darüber hinaus will man einer der Top-3-Anbieter bei Technischen Services sowie unter den Top-5-Anbietern im Bereich Food Services sein.

Ab 2020 möchte sich das Unternehmen auf Großkunden aus den Bereichen Pharma und Gesundheitswesen, Industrie, Büroimmobilien sowie Gebäude der öffentlichen Hand fokussieren. Im Bereich des Handels sieht Steinreiber für Reinigungsdienste – wie bereits erwähnt – nur wenig Wertschöpfung.

Darüber hinaus will ISS die Anzahl der vollzeitbeschäftigten Mitarbeiter steigern, auch wenn dafür die Gesamtzahl der Beschäftigten von den erwähnten rund 7.200 auf etwa 5.500 bis zum Jahr 2023 verringert werden soll. Gleichzeitig werde man den Umsatz von 300 Mio. Euro auf über 400 Mio. Euro steigern, zeigte sich Steinreiber überzeugt.

ISS-Steuermann Erich Steinreiber abschließend: "Der Weg war schwierig, aber wir bekennen uns zu dieser Reise. Wir nehmen Gutes aus der Vergangenheit mit, um die Zukunft zu verändern." Mast- und Schotbruch, kann man da nur wünschen! Der Wind steht jedenfalls günstig für ISS. (RNF)