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Beim technologischen Fundament von ERP-Lösungen gibt es zwei grundlegende Welten. © AdobeStock/ra2 studio

Helmut Rabanser, Vorstand beim Business-Software-Spezialisten KUMAVISION, erklärt technologische Unterschiede von ERP-Lösungen.

Beim technologischen Fundament von ERP-Lösungen gibt es zwei grundlegende Welten. Auf der einen Seite proprietäre Lösungen, bei denen der ERP-Anbieter alles in Eigenregie selbst entwickelt. Auf der anderen Seite Technologieplattformen (Ökosysteme), auf denen der Softwarepartner seine ERP-Lösung aufbaut. Der zentrale Unterschied: Die Technologieplattform wird von einem Technologiepartner wie Microsoft gestellt, der Softwarepartner kann sich voll und ganz auf die branchen- und unternehmensspezifischen Aufgabenstellungen konzentrieren.

Doch was macht eine Technologieplattform so besonders? Technologieplattformen für Business-Software charakterisieren sich dadurch, dass sie neben der ERP-Software auch CRM-Lösungen für Vertrieb, Marketing und Service, Business-Intelligence-Anwendungen, Lösungen für Workflows und Prozessautomatisierung sowie Office 365 und Teams mitbringen. Die wohl bekannteste Technologieplattform für Business-Software ist heute Microsoft Dynamics 365, das neben den genannten Anwendungen zusätzlich die Möglichkeit bietet, zahlreiche cloudbasierte Microsoft-Azure-Services zu nutzen, etwa für Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und vieles andere mehr. Unternehmen können die Bestandteile flexibel miteinander kombinieren und damit ihre Anforderungen passgenau abbilden.

Keine Datensilos, keine Schnittstellenprobleme
Ein zentraler Vorteil von Technologieplattformen besteht darin, dass sie den gemeinsamen Zugriff auf Daten erheblich vereinfachen. Daten lassen sich damit anwendungsübergreifend verarbeiten, Insellösungen werden konsequent vermieden. Unter der Bezeichnung Dataverse strebt etwa Microsoft eine einheitliche Datenbasis für alle Businessanwendungen an. Eine Business-Intelligence-Anwendung wie Microsoft Power BI ist damit in der Lage, Daten aus unterschiedlichen Quellen wie ERP oder CRM einfach miteinander in Bezug zu stellen und auszuwerten. Auch das Zusammenspiel zwischen ERP-Software und CRM-Lösungen für den Technischen Außendienst (Field Service) wird erheblich vereinfacht, wenn alle beteiligten Anwendungen auf dieselbe Datenbasis zugreifen können.

Das Microsoft Ecosystem bietet zahlreiche Businessanwendungen auf einer Plattform. (c) KUMAVISION


Bereit für neue Geschäftsmodelle

Eine Technologieplattform, deren Bestandteile nahtlos miteinander zusammenspielen, ist die Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle wie Pay-per-Use oder Predictive Maintenance. Ein bereits mögliches Szenario aus der Praxis zeigt das Potenzial – und die Anforderungen auf Softwareseite: Eine Maschine für die Herstellung von Spritzgussteilen wird vermietet statt verkauft. Die Maschine meldet über das Internet of Things (IoT) monatlich die Anzahl der produzierten Teile. Die ERP-Software erstellt automatisch die Rechnung. Gleichzeitig wird abhängig von der Produktionsmenge Verbrauchsmaterial an den Kunden geschickt. Über eine kontinuierliche Überwachung der Sensordaten wird ein drohender Defekt im Vorfeld erkannt. Der Servicetechniker erhält alle Informationen zu Maschine und Kunde in der CRM-Software, die auch mobil abrufbar sind. Benötigte Ersatzteile lassen sich direkt vor Ort bestellen, die Bestellung landet automatisch im ERP-System – ebenso wie Arbeitszeiten und die digitale Unterschrift des Kunden. Mit einer Plattform, die alle erforderlichen Anwendungen wie ERP, CRM, Business-Intelligence, IoT sowie Workflow-Automatisierung abbildet, lässt sich dieses Szenario viel einfacher und vor allem schneller umsetzen, als wenn umständlich Lösungen unterschiedlicher Softwarehersteller durch verschiedene Softwarepartner zusammengefügt werden müssen.

Ohne Schwarzen Peter
Sind wie oben beschrieben mehrere Lösungen unterschiedlicher Hersteller im Spiel, stellt sich über kurz oder lang die Frage nach der Verantwortung, wenn es irgendwo einmal klemmt. Unternehmen, die sich für eine Technologieplattform entscheiden, vermeiden hier langwierige Abstimmungsrunden, da sie alle Anwendungen aus einer Hand erhalten. Für die Wahl des Softwarepartners bedeutet dies aber auch, dass dieser möglichst die gesamte Technologieplattform fachlich abdecken sollte. Gerade kleinere Softwarepartner werden hier schnell an ihre Grenzen stoßen. Wir bei KUMAVISION haben daher schon vor einigen Jahren unser Portfolio und unser Personal gezielt ausgebaut und bieten mit über 850 Spezialisten die Basis, um unterschiedlichste Anforderungen erfolgreich umzusetzen.

Integration schafft Benutzerfreundlichkeit
Technologieplattformen punkten nicht nur in technologischer Hinsicht. Durch einen hohen Integrationsgrad vereinfachen sie die tägliche Arbeit mit dem System. So bietet Microsoft die Möglichkeit, direkt in Outlook einen Auftrag in dem ERP-System Business Central anzulegen, ohne dass dafür der ­E-Mail-Client verlassen werden muss. Die Integration geht hier noch weiter: Durch eine automatische Textanalyse werden Kunde und Bestellpositionen in der E-Mail erkannt und an das ERP-System übertragen. Ebenso einfach lässt sich beispielsweise auch die Business-Intelligence-Anwendung Microsoft Power BI direkt in der ERP-Lösung anzeigen. Das Wechseln zwischen zwei Programmfenstern entfällt ebenso wie fehleranfälliges Copy and Paste. Weitere Effizienzgewinne verspricht die Integration der Microsoft-Plattform in Microsoft Teams. Anwender erhalten damit einen zentralen Anlaufpunkt für alle Aufgaben. Nicht zuletzt erleichtert eine einheitliche Benutzeroberfläche die Einarbeitung.

Zukunftssichere Lösungen
Bei der Wahl des ERP-Software bzw. der Technologieplattform ist auch der jeweilige Technologiepartner zu berücksichtigen. Die Unterschiede sind hier gewaltig: So investiert Microsoft etwa 20 Milliarden US-Dollar jährlich in Forschung und Entwicklung. Kunden von Microsoft Dynamics 365 profitieren direkt von diesen Investitionen und erhalten damit zeitnah Zugriff auf neue Technologien. In Hinblick auf die Zukunftssicherheit sollten Unternehmen auch die Erweiterbarkeit der Technologieplattform prüfen. So bietet Microsoft Hunderte Schnittstellen zu Anwendungen und Onlineangeboten von Drittherstellern. Zudem bietet Microsoft die Möglichkeit, die Businessanwendungen schnell und einfach mit Apps zu erweitern. 

Mehr als ERP
Um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, reicht eine auf die reine ERP-Umgebung beschränkte Funktionalität allein nicht mehr aus. Technologieplattformen wie Microsoft Dynamics 365 versetzen Unternehmen in die Lage, agil auf veränderte Markt- und Kundenanforderungen zu reagieren, neue Geschäftsmodelle zu etablieren und innovative Technologien zu nutzen. Unternehmen, die auf der Suche nach einer neuen ERP-Software sind, sollten daher stets auch die Frage nach dem technologischen Unterbau stellen. Gleichzeitig ist kritisch zu prüfen, ob der Softwarepartner in der Lage ist, neben der ERP-Lösung auch weitere Businessanwendungen zu implementieren. Gefragt ist hier nicht nur Technologie-, sondern auch Beratungskompetenz. (HR)

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