350 Teilnehmende aus ganz Europa, inspirierende Keynotes, hochkarätig besetzte Paneldiskussionen, an denen insgesamt 62 Speaker:innen beteiligt waren – die ersten QCI Days waren ein voller Erfolg. © Valerie Maltseva
Von 24. bis 26. Jänner wurde das Haus der Industrie der Industriellenvereinigung (IV) in Wien zum Schauplatz der ersten QCI Days.
Über 350 Mitglieder der europäischen Quantentechnologie-Community folgten gespannt der Einladung des AIT Austrian Institute of Technology sowie dem brisanten Programm.
350 Teilnehmende aus ganz Europa, inspirierende Keynotes, hochkarätig besetzte Paneldiskussionen, an denen insgesamt 62 Speaker:innen beteiligt waren – die Bilanz der ersten QCI Days spricht für sich selbst. Die Umsetzung von Quantenkommunikationstechnologien auf dem europäischen Markt war ein bestimmendes Thema der drei Konferenztage. Die Veranstaltung wurde im Kontext des vom AIT koordinierten EU-Projektes QCI-CAT organisiert, dem österreichischen Nationalprojekt der EuroQCI-Initiative der Europäischen Kommission.
Synergien auf nationaler Ebene
Der erste Tag richtete sich vor allem an österreichische Stakeholder der öffentlichen Hand, Wirtschaft und Industrie sowie Wissenschaft und Forschung. Die Gäste erhielten Antworten zu hochaktuellen Fragestellungen rund um Europas Strategie zum Aufbau des Quantenkommunikationsnetzwerks und die damit verbundenen Chancen, die sich für den österreichischen Wirtschaftsstandort ergeben. „Die technologische Souveränität in den Schlüsseltechnologien der Zukunft ist in Österreich und Europa zuletzt besonders in den Fokus gerückt.
Die Quantentechnologie ist eine dieser Schlüsseltechnologien und daher eine strategisch wichtige Technologie für Österreich und Europa. Zentral ist nun, dass die hervorragenden Forschungsergebnisse der Quantenkommunikation rasch in die industrielle Anwendung und international konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden und somit der österreichische und europäische Wirtschaftsstandort gestärkt wird. „Es ist wichtig, dass wir unsere technologische Spitzenposition und Vernetzung in Europa ausbauen. Hierzu leisten Veranstaltungen wie die QCI Days 2024 in Wien im Haus der Industrie einen wesentlichen Beitrag“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Andreas Kugi, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT: „Nach vielen Jahren der erfolgreichen Grundlagenforschung, wofür Österreich auch einen Nobelpreis bekommen hat, kann der Expert:innenstandort Österreich auch eine erfolgreiche Industriekompetenz verzeichnen. Dies gelang in einem mustergültigen Beispiel durch die enge Kooperation zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen mit Unternehmen und industriellen Organisationen sowie dem starken Commitment und der Unterstützung sowie Förderung seitens der öffentlichen Hand.”
Eröffneten die ersten QCI Days in Wien: Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Georg Niklfeld, Gruppenleiter Digital bei der FFG – Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, und Andreas Kugi, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT © AIT/Husar
Förderung der Kooperation
Die öffentliche Hand stellt mit ihrer Bereitschaft, als innovative Early Adopter aufzutreten, einen entscheidenden Faktor für den Erfolg auf EU-Ebene dar. Désirée Ehlers (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie): „Das österreichische Quantenökosystem kann nur auf seinen bestehenden Erfolgen aufbauen und sich langfristig weiterentwickeln, wenn alle Proponent:innen einen gemeinsamen Weg gehen wollen und gemeinsame Ziele sehen. Im Quantum-Wissens-Wertschöpfungskreislauf ist die österreichische Verwaltung nicht nur als assoziierte Partnerin an innovativen Projekten beteiligt, sondern bringt auch aktiv die österreichische Position in diversen Fachgremien ein und zeigt den Stellenwert auf, den österreichische Institutionen und Unternehmen in der internationalen Quantenwelt haben. Das BMK, als verantwortliches Ministerium für Innovation und Technologie, übernimmt hier u. a. eine koordinierende Rolle zwischen den beteiligten Verwaltungseinrichtungen und sieht sich als Ansprechpartner der am Thema Quantum interessierten Personen und Einrichtungen in Österreich.“
Wie wichtig die nationale Förderschiene für das Hervorbringen von Innovationen und Ihre erfolgreiche Vermarktung auf der europäischen Ebene ist, unterstrich Georg Niklfeld (FFG): „Quantentechnologien und die Quantenkommunikation im Speziellen haben einen besonderen Stellenwert für Österreich. Es gilt, die unbestritten exzellente Position Österreichs im Forschungsbereich durch geförderte Kooperation mit Unternehmen in die Anwendung und wirtschaftliche Verwertung zu bringen.“
Spannende Mischung und Einblicke
Das Programm des ersten Tages der QCI-Days bestand aus einer spannenden Mischung aus Paneldiskussionen und Vorträgen wichtiger Akteur:innen und Vorreitern aus der deutschsprachigen Community. Die bedeutende Rolle der neuen Quanten-Sicherheitstechnologien für die Gestaltung unserer digitalen Souveränität in Europa wurde auch durch Felix Wissel (Deutsche Telekom) unterstrichen: „QKD und EuroQCI sind wichtige Säulen für eine Europäische Sicherheitsarchitektur. Die Deutsche Telekom ist in vielen Projekten und Initiativen aktiv, unser Ziel ist eine quantensichere Lösung und wir setzen auf einen hybriden Ansatz aus QKD und PQC. Dadurch wollen wir dazu beitragen, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung aufrechtzuerhalten und zu schützen.“
Darüber hinaus gewannen die Teilnehmenden spannende Einblicke in modernste Hightech-Kompetenzen, IT-Innovationen und Technologien der Quantenverschlüsselung (QKD) im Rahmen einer begleitenden Ausstellung mit österreichischen Herstellern von QKD-Endgeräten, darunter fragmentiX Storage Solutions, qtlabs, Quantum Industries, X-Net und QND – Quantum Network Design.
Fokus auf europäische Ebene an beiden Folgetagen
Am 25. und 26. Jänner folgten dem nationalen QCI-Tag die internationalen QCI Days, die von Helmut Leopold, Head of AIT Center for Digital Safety & Security eröffnet wurden. Hier lag der Schwerpunkt auf dem Austausch von Erfahrungen und Best Practices sowie auf echten Use Cases und Anwendungsszenarien rund um die Absicherung unserer Daten durch den Einsatz modernster Sicherheitstechnologien – über den Einsatz von Quantenkommunikationstechnologien.
Auch Workshops z. B. rund um die Implementierung der Euro-QCI Architektur in Europa und damit zusammenhängenden Zertifizierungs- und Standardisierungsaktivitäten sowie eine Ausstellung der europäischen Quanten-Zuliefererindustrie standen auf der Agenda. Eine Besonderheit dieser beiden Tage stellten Präsentationen neuester Entwicklungen der Produktportfolios europäischer Hersteller und Zulieferer für die terrestrische und satellitenbasierte Quantenverschlüsselung u. a. in der begleitenden Ausstellung, zusätzlich aber auch die Vorstellung von Use-Cases und Projekten von europäischen Universitäten dar.
Hightech-Lieferant im Schlüsselbereich Quantenkommunikation
Das AIT agiert heute als Hightech-Lieferant in diesem Schlüsselbereich für die europäische Industrie und spielt in vielfachen Bereichen eine besondere Rolle in den strategischen europäischen Programmen EuroQCI und Iris2. Als verbindender Akteur bringt das AIT in diesem Hightech-Bereich verschiedene Stakeholder zusammen und ermöglicht damit in einer gemeinsamen Anstrengung mit österreichischen Akteuren der öffentlichen Hand, der Wissenschaft und Forschung sowie der Industrie als auch aus dem KMU-Bereich eine erfolgreiche Umsetzung der Quantenkommunikation in der internationalen Hightech-Szene.
Brigitte Bach, Geschäftsführerin und Sprecherin der Geschäftsführung, AIT: „Das AIT verfügt über hoch qualifizierte Expert:innen in den für diesen Themenkomplex ganz wesentlichen Forschungsschwerpunkten Quantenkryptografie, Photonik und Cybersecurity. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und diese komplementären Kompetenzen sind ein essenzieller Schlüsselfaktor für den Erfolg und die internationale Führungsrolle des AIT.“ (red./PR)
https://qci-cat.at/
www.ait.ac.at