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Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer Weidmüller Österreich © Weidmüller

Ein Virus habe viele aus der Komfortzone getrieben, sagt Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer von Weidmüller Österreich, und meint damit den Schritt in Richtung Digitalisierung und...

...Automatisierung. Einiges davon werde verschwinden, anderes bleiben.

Viele Branchen sind von der Pandemie hart getroffen. Wie sieht es in der Industrie aus?
Gerade in der derzeitigen Lage muss man das Wort „Industrie“ etwas differenzierter betrachten. Es gibt sicherlich Branchen innerhalb der Industrie, die hart getroffen wurden. Andere wiederum erleben einen regelrechten Boom. Für uns als Unternehmen ist es da wichtig, schnell zu reagieren und uns auf den veränderten Markt angebotsseitig einzustellen.

Man sagt, dass ein Virus die Digitalisierung schneller vorangebracht hat, als es Experten schaffen hätten können. Was meinen Sie?
Dass die Digitalisierung seit März 2020 mit einem unfassbaren Tempo vorangetrieben wird, ist kein Geheimnis. Ich bin prinzipiell der Meinung, dass man seine Komfortzone auch einmal verlassen muss, um einen Schritt weiterzukommen. In diesem Fall hat der Virus sicherlich einige aus der Komfortzone treten lassen. Was aber sicherlich ein guter Schritt ist.

Was bleibt, was geht nach Ende der Pandemie?
Ich denke es wird eine gute Mischung aus Digitalisierung und der persönlichen Komponente werden. Im Bereich von Kundenterminen oder Präsentationen, vor allem bei länderübergreifenden Terminen, wird die Digitalisierung sicherlich zu einem großen Teil bestehen bleiben. Persönliche Kundentermine oder Veranstaltungen und Messen werden ihre Daseinsberechtigung aber garantiert nicht verlieren.

Die Smart Automation wurde jetzt von Mai auf Oktober verschoben. Was wäre jetzt aktuell von Weidmüller auf der Messe zu sehen?
Eines wäre klar: Wir wollen mit unseren Kunden eine Pionierreise starten. Unser Auftritt wäre eine Mischung aus Innovationen und Kundenstimmen gewesen. Wir haben in diesem sehr kurzen Jahr bereits eine Vielzahl an Kunden aus den verschiedensten Bereichen vor das Mikrofon und die Kamera gebeten, um Innovationen einzufangen. Ganz sicher mit dabei gewesen wären die Success-Stories zum Thema Omnimate 4.0, zu Single Pair Ethernet, zu unserem Steuerungsportfolio rund um die u-control web sowie diverse Dienstleistungen. Allen voran Connectivity Consulting.

Wie werden die Angebote Connectivity Consulting und Industrial Analytics angenommen?
Die Angebote werden auf dem Markt jetzt klar verstärkt nachgefragt. Erst unlängst konnten wir durch Connectivity Consulting unserem Kunden OEBG bei der Optimierung seines Schaltschrankbaus unter die Arme greifen. Das Resultat war 60 Prozent mehr Platz im Schaltschrank. Der Trend hingehend zur Optimierung der Prozesse ist ganz klar erkennbar.

Welche Entwicklungen gibt es beim Weidmüller Automated Machine Learning (ML) Tool?
Zur Unterstützung unserer Kunden in Zeiten von Remote Working haben wir eine Vielzahl an Angeboten. Da könnte exemplarisch die Fernwartungslösung u-link in Kombination mit der webbasierten Steuerung u-control web herausgehoben werden. Beim Automated Machine Learning (AML) Tool haben wir sowohl den Funktionsumfang (mehr Modelle inkludiert) wie auch die Usability für Domain-Experten stark verbessert.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten – was würden Sie sich von Ihren Kunden wünschen?
Das sollte kein Wunsch sein, sondern viel mehr ein Dankeschön. Dankeschön dafür, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden im letzten Jahr einen Schritt weiter Richtung Digitalisierung gegangen sind. Wir wünschen uns, dass wir diese Pionierreise gemeinsam weitergehen können. (BS)

www.weidmueller.at