Christian Klein, Vorstandsvorsitzender der SAP SE © SAP SE
Die "SAP Business Data Cloud" soll Unternehmen dabei helfen, ihre Daten optimal für KI-Anwendungen zu nutzen.
Die Grundlage für gute Entscheidungen, egal ob von Menschen alleine oder mit Unterstützung einer KI getroffen, ist eine valide Datenbasis. "Unternehmen wenden heute bis zu 50 Prozent ihres IT-Budgets unter anderem für Datenanalysen, Pflege der Datenquellen, Harmonisierung und den Aufbau einer einheitlichen Datenschicht aus", erklärte Michael Ameling, Chief Product Officer für die SAP Business Technology Plattform, kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung vor Journalisten. Um diesen Aufwand zu reduzieren hat SAP heute mit der "SAP Business Data Cloud" eine wegweisende Lösung angekündigt, die alle SAP- und Drittdaten in einem Unternehmen zusammenführen soll. Das Ziel ist, damit leichter eine zuverlässige Datenbasis schaffen zu können, mit der Unternehmen bessere Entscheidungen treffen und die Ergebnisse von KI verlässlicher machen können. Die neue Lösung harmonisiert Daten aus den geschäftskritischen Anwendungen von Unternehmen mit Funktionen für Data Engineering und Geschäftsanalysen. Dies ermöglicht tiefere Einblicke in ein Unternehmen und fördert Innovationen.
Elementarer Teil dieser Ankündigung ist die Partnerschaft zwischen SAP und Databricks. Die Zusammenarbeit ist zwar nicht neu, auch schon in der Vergangenheit haben die Unternehmen kooperiert. Doch in der neuen Lösung sind Technologien von Databricks für Data Engineering, maschinelles Lernen und KI-Workloads bereits integriert.
"SAP Business Data Cloud erlaubt es, Geschäftsdaten für Unternehmens-KI optimal zu nutzen", kommentiert Christian Klein, Vorstandsvorsitzender der SAP SE. "Die bahnbrechende Lösung kombiniert das beispiellose Know-how von SAP bei geschäftskritischen, durchgängigen Prozessen und Daten mit umfangreicher Semantik mit der herausragenden Kompetenz von Databricks in Data Engineering. Das hilft Unternehmen, noch mehr aus ihren Daten herauszuholen."
"Jedes Unternehmen möchte größeren Nutzen aus seinen Daten und KI-Investitionen ziehen", so Ali Ghodsi, Mitgründer und CEO von Databricks. "Durch die Zusammenarbeit mit SAP unterstützen wir Unternehmen dabei, alle ihre Daten – unabhängig von Format oder Ablageort – zusammenzuführen, um fachspezifische KI-Anwendungen auf der Databricks Data Intelligence Platform zu steuern, zu analysieren und zu entwickeln.“
Daten mit Kontext und Semantik
SAP Business Data Cloud hilft SAP auch, den Einsatz und die Kombination von Datenprodukten in Unternehmen voranzubringen. Die Lösung stellt den Angaben zufolge vollständig verwaltete SAP-Datenprodukte für sämtliche Geschäftsprozesse bereit – von Finanz-, Ausgaben- und Lieferkettendaten in SAP S/4HANA und SAP Ariba bis zu Schulungs- und Mitarbeiterdaten in SAP-SuccessFactors-Lösungen. In diesen Datenprodukten sollen der ursprüngliche Geschäftskontext und die Semantik erhalten bleiben. Etwas, das beim "händischen" Zusammenführen verschiedener Datenquellen nicht ohne Weiteres immer gelingt. Sie ermöglichen es so, unmittelbar auf hochwertige Daten zuzugreifen, ohne sie mit großem Aufwand extrahieren müssen.
Wenn zum Beispiel ein Finanzvorstand einschätzen möchte, wie sich die steigende Inflation auf die Profitabilität auswirkt, verknüpft SAP Business Data Cloud externe Echtzeitdaten wie den Verbraucherpreisindex mit Datenprodukten des Finanzwesens wie Sachkonten oder Kostenstellen, um einen umfassenden Überblick über die gegenwärtige finanzielle Lage zu geben.
Maximaler Nutzen aus Daten
SAP Business Data Cloud wird als Neuerung auch sogenannte Insight Apps bereitstellen. Diese nutzen Datenprodukte und KI-Modelle, die Echtzeitdaten verwenden. Komplexe Auswertungen und Informationen erlauben Planungen in allen Geschäftsbereichen, unter anderem für zentrale Unternehmensanalysen oder im Finanzwesen und in der Personalwirtschaft.
"SAP Business Data Cloud wird uns helfen, maximalen Nutzen aus unseren Daten zu ziehen und Innovationen im ganzen Unternehmen voranzutreiben", sagt Markus Hartmann, Corporate Vice President, Head of Business Technology und Leiter der Regionen Europa, APAC und IMEA bei Henkel, einem multinationalen Unternehmen der Konsumgüter- und Klebstoffindustrie. "Die Datenprodukte von SAP mit vielfältiger Semantik und die enge Integration von Databricks werden unsere eigenen Datenprodukte verbessern. Das versetzt uns dann in die Lagen, Szenarien zu modellieren und KI-gestützte Erkenntnisse zu gewinnen. Dies stärkt die Zukunftsfähigkeit unserer Datenökosystemen."
Volles Potenzial der KI-Agenten ausschöpfen
Durch SAP Business Data Cloud kann Joule, der SAP-Assistent mit generativer KI, mithilfe von KI-Agenten bereichsübergreifende Workflows beschleunigen und Entscheidungen in Unternehmen beschleunigen. Joule-Agenten nutzen hierzu die hochwertigsten Geschäftsdaten in der Branche und die Lösung SAP Knowledge Graph, die ein benutzerfreundliches Datenmodell bereitstellt. Sie erhalten damit umfangreiches Wissen über durchgängige Prozesse und können über Funktionsbereiche hinweg zusammenarbeiten, um komplexe Herausforderungen in Unternehmen zu lösen. Das ist keiner anderen Technologie für die Erstellung von Agenten von Anfang an möglich.
Um die heutige Ankündigung und ihre Bedeutung für KI-Innovationen hervorzuheben, hat SAP außerdem eine Reihe von sofort einsetzbaren Joule-Agenten für Finanzwesen, Service, Vertrieb und zukünftig weitere Bereiche in der SAP Business Suite vorgestellt. Zum Beispiel werden Agenten im Finanzwesen bei einer Vielzahl von Aufgaben zusammenarbeiten, um Schadenfälle schneller zu bearbeiten und den Cashflow zu verbessern. Im Vertrieb hingegen werden Joule-Agenten mehrstufige Geschäftsprozesse beschleunigen, um Klärungsfälle rascher zu lösen und Kundenanfragen schneller zu erledigen.
SAP hat heute außerdem eine leistungsfähige neue Funktion zur Entwicklung von Agenten vorgestellt, mit der Kunden zusätzlich zu den einsatzfertigen Joule-Agenten von SAP ihre eigenen KI-Agenten erstellen und implementieren können. Die jahrzehntelange Erfahrung von SAP in Geschäftsprozessen ist in den interaktiven Workflow eingeflossen, damit Nutzer für ihre individuellen Agenten die relevantesten Daten und wertvollen Geschäftskontext bereitstellen können.
Dazu Andreas J. Wagner, seit 2025 Geschäftsführer von SAP Österreich (siehe dazu auch "Wagner neuer Geschäftsführer bei SAP Österreich"): "Mit der heutigen Ankündigung tritt SAP in die nächste Ära des Enterprise Management ein. Unternehmen suchen heute nach integrierten Geschäftslösungen, die Prozesse vereinheitlichen, Daten harmonisieren und KI-Agenten einsetzen, um wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern und neue Chancen zu nutzen. Hier setzen wir mit der neuen SAP Business Data Cloud an. Das ist besonders wichtig für den Einsatz künstlicher Intelligenz, die in Österreich noch immer von zu wenigen Unternehmen genutzt wird. Dabei besitzen sie oft massive Datenschätze in unterschiedlichsten Quellen, mit denen man hochspezialisierte KI-Modelle effizient trainieren könnte. Unsere SAP Business Data Cloud unterstützt sie dabei, indem sie große Datenmengen aufbereitet und ebenso mit externen Daten verknüpft. So ermöglichen wir auch in Österreich mehr Unternehmen, umfassende KI-Lösungen schneller zu nutzen und damit produktiver und wettbewerbsfähiger zu werden." (red.)