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Schnell, einfach, sicher, ready to robot: SNAP IN ist bereit für automatisierte Fertigungsprozesse. © Weidmüller

Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer Weidmüller Österreich, sieht sein Unternehmen als Entwicklungs- und Sparringspartner. Daraus folgte die Umwandlung vom Produkt- zum Lösungsanbieter.

Jetzt geht es darum, die Kunden auf ihrem Weg in die Zukunft zu begleiten.

Weidmüller hat zahlreiche neue Produkte und Lösungen im Portfolio. Welche stehen besonders im Fokus?
Wir haben schon im Rahmen der Smart Automation Austria drei große Themenbereiche in den Fokus unseres Messeauftritts gestellt: The easy Way to Industrial Iot & Automation, die zukunftsorientierte SNAP-IN-Anschlusstechnologie sowie den Schaltschrankbau der Zukunft.

Für diese Bereiche haben wir bereits konkrete Konzepte verwirklicht und entwickeln diese stetig weiter. Mit anschaulichen Applikationen und praktischen Anwendungsbeispielen werden wir diese Produkte und Lösungen laufend präsentieren.

Was macht diese Produkte so besonders?
Weidmüller bietet ein Gesamtportfolio, egal ob es um Automatisierung im Schaltschrankbau, Digitalisierung und Automatisierung im Maschinen- oder Anlagenbau oder revolutionäre Klemmentechnologien geht. Wir können unsere Kunden in vielen Bereichen unterstützen. Wenn wir beispielsweise unsere SNAP-IN-Technologie hervorheben: Mit automatisierten Fertigungsprozessen können Fehler vermieden, Abläufe weiter optimiert und Kosten effektiv reduziert werden.

Auch die robotergestützte Verdrahtung wird in Zukunft ein elementar wichtiger Aspekt im Schaltschrankbau werden. Dank der innovativen SNAP-IN-Anschlusstechnologie von Weidmüller sind viele Reihenklemmen, Leiterplattensteckverbinder und schwere Steckverbinder schon heute für die automatisierte Verdrahtung optimiert. Bereit für die Zukunft, ready to robot.

DI (FH) Wolfgang Weidinger,
Geschäftsführer Weidmüller Österreich © Weidmüller

Worauf legen Ihre Kunden aktuell das größte Augenmerk? 
Vor allem im Bereich der Automatisierung sind unsere Kunden auf der Suche nach „offenen Lösungen“. Sie wollen sich nicht an einen Hersteller oder ein System binden. Sie wollen hohe Flexibilität in den Prozessen, die Möglichkeit zu vorausschauenden Entscheidungen und damit zu Zeit- und Kosteneinsparungen – und nicht zuletzt eine gesteigerte Qualität der Prozesse.

Eine Lösung dafür ist unser offenes Betriebssystem mit dem Namen „u-OS“. Kurz zusammengefasst verbindet u-OS IIoT und Automatisierung, Partner mit Anwendern, die Cloud mit Daten, Ökosysteme miteinander und eröffnet den einfachen Weg zum Industrial IoT. Also genau das, was die Industrie aktuell fordert.

Seit ein paar Jahren schon ist ­Weidmüller Lösungsanbieter. Hat sich diese Entscheidung, mehr als nur Produkte zu verkaufen, bewährt?
Absolut. Wir verstehen uns für unsere Kunden als Entwicklungs- und Sparringspartner. Wir sind sowohl Produktanbieter als auch Lösungsanbieter. Dies schließt sich für uns nicht aus, sondern ergänzt sich. Von Pionieren für Pioniere – da gehören auch Lösungen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen dazu, die unser Gesamtportfolio abrunden.

Wie geht Weidmüller mit den Themen Fachkräftemangel, Lieferengpässe und Energie als Unternehmen um?
Die letzten Jahre waren geprägt von Herausforderungen. Fachkräftemangel ist und bleibt ein wichtiges Thema. Die Lieferengpässe haben wir großteils hinter uns. Wir haben unsere eigenen Lieferketten durchleuchtet und diese verbessert. Dies macht uns künftig resilienter. Trotz all dieser Herausforderungen ist es umso wichtiger, dass wir mit unseren Kunden positiv in die Zukunft blicken und diese mit offenen und schnellen Lösungen unterstützen.

Daher ist ganz klar, dass für uns DAS Thema dieses Jahres „The easy Way to Industrial IoT & Automation“ ist. Damit auch Unternehmen des Mittelstands die Potenziale ausschöpfen können, die sich mit dem Einzug von IT-Technologien in das OT-Umfeld ergeben haben, muss ihnen der Weg ins IoT so einfach wie möglich gemacht werden. Um das zu realisieren, bedarf es Lösungen für die effektive Erfassung, Vorverarbeitung, Kommunikation und Analyse von Daten.

Hierfür bietet Weidmüller das passende Soft- und Hardware-Produktportfolio. Das Steuerungssystem u-control, die Service-Plattform easyConnect sowie das offene, webbasierte Betriebssystem u-OS ermöglichen Unternehmen einen leichten Weg ins IIoT – auch in Brownfield-Umgebungen.

Im Schaltschrankbau wollen wir mit Automatisierungslösungen unterstützen, dass sich die Fachkräfte auf Kerntätigkeiten konzentrieren können. Das Bestücken oder Beschriften eine Klemmleiste ist für uns keine Kerntätigkeit einer Fachkraft.

Energie und Nachhaltigkeit steht bei den Unternehmen ebenfalls im Fokus. Weidmüller hat mit Resma eine Energiemanagementlösung im Portfolio. Was kann diese Software?
Neben Energiedaten können wir mit dieser Software auch Daten zum Gas-, Wasser-, Wärme- und Druckluftverbrauch sammeln. Da geht es zum einen um die Anzeige der Daten, aber natürlich auch um das Reporting. Man möchte ja nicht nur die Daten sammeln und visualisieren, sondern daraus Maßnahmen ableiten.

Der Kunde will schließlich wissen, wo er steht und wie er sich verbessern kann. Mit ResMa identifizieren wir zum Beispiel Potenziale bei der Energieeinsparung oder dem CO₂-Ausstoß. Man kann die Energieflüsse sogar auf einzelne Produkte runterbrechen oder Vergleiche zwischen unterschiedlichen Arbeitsschichten realisieren.

Weidmüller und Eplan haben auch in Österreich eine Technologiepartnerschaft gegründet. Welche Vorteile bietet die Partnerschaft für den ­Kunden?
Die Verbesserung der Produktionseffizienz und Qualität im Schaltschrankbau ist ein gemeinsames Anliegen von Weidmüller und Eplan. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir gemeinsam an einer Integration unserer Schnittstellen und Datenmodelle. Die Automatisierung im Schaltschrankbau ist in einem wichtigen Grundpfeiler verankert: der Planung und Konstruktion. Dabei ist das Thema Datenqualität und Datendurchgängigkeit eine Grundvoraussetzung.

Wenn das Fundament bereits im Bereich der Planung passt, können schneller Lösungen im Bereich des automatisierten Schaltschrankbaus implementiert werden. Beispiele dafür sind halbautomatisierte Kabelkonfektionierungen (z. B. Wire Processing Center) oder auch vollautomatische Bestückungen und Beschriftungen von Klemmleisten mit dem Weidmüller Rail­Assembler oder RailLaser. Durch die Technologiepartnerschaft soll es für unsere Kunden schneller vorangehen.

Was erwarten Sie für das heurige Jahr?
Wir touren im Juli mit unserem Mobilen Truck durch Österreich. Dabei werden wir unseren Kunden unsere Innovationen vor Ort präsentieren können. Speziell im Bereich der Steuerungstechnik mit dem neuen Betriebssystem u-OS erwarten wir uns spannende Kundenprojekte. Die Portfolio-Erweiterung im Bereich der SNAP-IN-Klemmen wird uns zusätzliche Möglichkeiten bei Kunden bieten.

Auch alle Themen rund um Erneuerbare Energien werden weiterhin stark wachsen (Photovoltaik, aber auch Wasserstoff punktuell). Ich bin überzeugt, dass 2023 ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr für Weidmüller werden wird. (red./BS)

www.weidmueller.at

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Über Weidmüller
Die Unternehmensgruppe Weidmüller verfügt über Produktionsstätten, Vertriebsgesellschaften und Vertretungen in mehr als 80 Ländern. Gemeinsam mit seinen Kunden gestaltet das Familienunternehmen den digitalen Wandel – mit Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für die Smart Industrial Connectivity sowie das Industrial Internet of Things. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte Weidmüller einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro mit rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.