Unternehmen fordern Vier-Punkte-Plan für Kreislaufwirtschaft © APA - Austria Presse Agentur
Die Kreislaufwirtschaft in Österreich könnte ihre Bruttowertschöpfung von derzeit gut 4 Mrd. Euro pro Jahr bis 2030 auf mehr als 5 Mrd. Euro steigern. Sieben Unternehmen haben sich unter der Altstoff Recycling Austria (ARA) zum Senat der Kreislaufwirtschaft zusammengeschlossen und fordern eine Kunststoff-Strategie, eine interministerielle Koordinierungsstelle, einen "Schengenraum" für Abfallwirtschaft und die Organisation der von der EU geforderten Textilsammlung.
Laut einer PwC-Studie generiert die Kreislaufwirtschaft in Österreich bereits mehr als 4 Mrd. Euro an Wertschöpfung und beschäftigt rund 48.600 Menschen. PwC-Österreich-Vorständin Agatha Kalandra betont, dass verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Ressourcenbilanz verbessern könnten.
ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke hebt hervor, dass die Industrie zunehmend Recycling-Rohstoffe benötige, da derzeit nur 9,5 Prozent des verarbeiteten Materials aus Recycling stammen. Der Senat der Kreislaufwirtschaft appelliert an die Bundesregierung, ein Deregulierungs- und Entbürokratisierungspaket umzusetzen, um den Wachstumskurs der Kreislaufwirtschaft zu sichern.
Der Senat, getragen vom ARA-Verein mit 142 Unternehmen, 140.000 Beschäftigten und 50 Mrd. Euro Umsatz, setzt sich für die Förderung der Circular Economy ein. Zu den Mitgliedern zählen die Alpla Werke, Billa, Brau Union, Holcim Österreich, Mayr-Melnhof Karton, NÖM und Spar Österreich.
Billa-Vorstand Robert Nagele wünscht sich die Schaffung eines Kreislaufwirtschaft-Schengenraums, um den Handel mit recycelbaren Materialien in der EU zu erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Der Senat schlägt einen Vier-Punkte-Plan vor, der neben der Kunststoff-Strategie und dem Schengenraum auch eine interministerielle Koordinierungsstelle und eine erweiterte Herstellerverantwortung für Textilien umfasst.