Doskozil steigt mit Land bei Tochterfirma der Burgenland Energie ein © APA - Austria Presse Agentur

Das Burgenland will das in Gols (Bezirk Neusiedl am See) geplante Krankenhaus über Erträge aus Erneuerbarer Energie finanzieren. Dafür übernimmt das Land mit 51 Prozent mehrheitlich ein Tochterunternehmen der Burgenland Energie ein, das Windkraft- und Photovoltaikprojekte in einer Größenordnung von 2.000 Megawatt Leistung in der Pipeline hat. Der daraus erwirtschaftete Gewinn wird in den Spitalsbau fließen, kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag an.

In der Tochtergesellschaft sind vorerst rund 45 Windkraft- und PV-Projekte mit einem Volumen von circa 650 Mio. Euro geplant. Das Land stellt dafür mit 65 Mio. Euro ebenso wie die Burgenland Energie zehn Prozent Eigenkapital zur Verfügung. Diese Investition soll durch die Dividenden, die das Unternehmen ausschüttet, abgedeckt sein, erläuterte Doskozil. Ein zusätzliches Darlehen müsse dafür nicht aufgenommen werden. In weiterer Folge werde das Land seinen 51-prozentigen Anteil nach einer entsprechenden Wertsteigerung wieder an die Burgenland Energie verkaufen und mit dem Geld den Bau des Krankenhauses in Gols finanzieren.

Die Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energie werden ohne Haftungen des Landes realisiert. Die Europäische Investitionsbank plane, die Hälfte der Investitionen zur Verfügung zu stellen, sagte Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie. Zusätzlich soll Geld von Raiffeisen, Erste Bank, UniCredit, der Landesbank Baden-Württemberg und einem österreichisch-europäischen Versicherungskonsortium kommen.

Doskozil sieht in der Konstruktion die Möglichkeit, zwei Herausforderungen gleichzeitig anzugehen: Zum einen soll der Ausbau der Sonnen- und Windenergie das Land in Richtung Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit bringen, zum anderen werde dadurch die Gesundheitsversorgung im Nordburgenland sichergestellt. Beim Spital in Gols rechnet der Landeshauptmann mit Kosten im dreistelligen Millionenbereich. Für September kündigte er ein Angebot an alle Gemeinden an, das Preis- und Versorgungssicherheit für die Bewohner bieten soll.

Mit den Windkraft- und PV-Projekten mit 2.000 Megawatt Leistung soll es gelingen, das Burgenland bis 2030 energieautark zu machen, betonte Sharma. Man wolle sich damit auch aus der Abhängigkeit von russischem Gas lösen.