Nachdem die Anzahl der Firmenpleiten in Österreich im vergangenen Jahr bereits um mehr als ein Fünftel gestiegen ist, rechnet der Kreditversicherer Acredia für heuer mit einem weiteren leichten Anstieg der Insolvenzen. "Es ist weiterhin keine Entspannung in Sicht", sagt Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz. "Für 2025 rechnen wir mit 6.700 Firmenpleiten, ein ähnlich hohes Insolvenzniveau wie 2024."

Rückblickend gab es im vergangenen Jahr in Österreich 6.550 Unternehmensinsolvenzen, ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2023. Für heuer erwartet Acredia eine weitere Zunahme um 2 Prozent auf rund 6.700 Pleiten. "Wenn die Zoll- und Handelskonflikte eskalieren, müssten wir die Insolvenzprognose um einen Prozentpunkt nach oben anheben", warnt Meierschitz. "Erst 2026 könnte ein leichter Rückgang auf rund 6.500 Fälle erfolgen." Besonders insolvenzgefährdet bleiben die Baubranche, der Handel und Dienstleistungen.

Düstere Prognose für Italien und Deutschland

Das Bild, das der Kreditversicherer für Österreichs Nachbarländer zeichnet, ist noch düsterer: Für Italien wird ein Anstieg der Firmenpleiten um 17 Prozent prognostiziert, für Deutschland 10 Prozent, gefolgt von Tschechien mit plus 5 Prozent.

Weltweit rechnen die Experten von Acredia in ihrer gemeinsam mit Allianz Trade erstellten Prognose mit 6 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen für 2025 und plus 3 Prozent für 2026. Besonders betroffen sind Russland (+24 Prozent), die Türkei (+20 Prozent), Brasilien (+13 Prozent) und die USA (+11 Prozent). Stark rückläufig sollen die Insolvenzen laut Prognose in Ungarn sein (-23 Prozent).

(APA)