Der Vorstand der RLB Tirol präsentiert den aktuellen Geschäftsbericht: Gabriele Kinast, Thomas Wass, Reinhard Mayr, Christof Splechtna (v. l. n. r.). © RLB Tirol AG
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die Raiffeisen-Landesbank Tirol 2024 ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielen. Die Bilanzsumme lag am 31. Dezember bei 10,3 Mrd. Euro.
Mit einem Betriebsergebnis in Höhe von 69,5 Mio. Euro und einem EGT in Höhe von 45,1 Mio. Euro blickt die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. „Das erfreuliche Ergebnis des vergangenen Jahres ermöglicht es uns, unsere gute Eigenkapitalbasis weiter zu stärken, unsere Risikovorsorge auszubauen, eine attraktive Dividende auszuschütten und unsere Position als verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden zu festigen“, erklärt Reinhard Mayr, der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. „Das Ergebnis ist das Fundament für unsere partnerschaftlichen Kundenbeziehungen und unsere weitere Wachstumsstrategie. Dadurch können wir, gemeinsam mit den Tiroler Raiffeisenbanken, unsere Position als führender Tiroler Finanzdienstleister weiter ausbauen“, ergänzt Thomas Wass, Vertriebsvorstand der RLB.
Aktuelle Wirtschaftslage als Herausforderung
Das Jahr 2024 war von einer Rezession, sehr hoher Inflation, hohen Zinsen und Energiekosten sowie Fachkräftemangel geprägt. Verschärfend wirkten zahlreiche geopolitische Krisen wie zum Beispiel der Russland-Ukraine-Krieg oder der Nahostkonflikt sowie die Folgen des Klimawandels. Der negative Konjunkturverlauf hat sich mit entsprechenden Ratingmigrationen und einem Anstieg der Wertberichtigungen im Kreditportfolio der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG bemerkbar gemacht.
Risikovorstand Christof Splechtna beurteilt die aktuelle Lage aber als sehr stabil: „Unsere vorausschauende Kreditvergabe der vergangenen Jahre lässt uns auf ein gesundes Kreditportfolio blicken. Es ist aber auch ein wichtiger Teil unseres Risikomanagements, für Risiken, wie wir sie im vergangenen Jahr gesehen haben und für 2025 weiter erwarten, angemessen vorzusorgen. Damit sehen wir uns für die nächsten Jahre gewappnet und freuen uns über eine sehr gesunde Bank.“
ISO-Zertifizierung für Nachhaltigkeitsmanagement
Im Jahr 2024 hat die RLB Tirol wichtige Schritte unternommen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ein zentraler Meilenstein war die Einführung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems nach ISO 14001, das die systematische Steuerung und Verbesserung ökologischer Aspekte im gesamten Unternehmen gewährleistet. Zudem wurde mit einem Private Placement die erste nachhaltige Emission der RLB Tirol begeben.
Bau des RAIQA schreitet voran
Die Quartiersentwicklung der RLB Tirol am zukünftigen Standort Raiffeisenplatz in Innsbruck liegt genau im dafür vorgesehenen Zeitplan. Der Roh- und Holzbau des neuen Quartiers ist abgeschlossen und der Innenausbau ist in vollem Gange. Erste regionale Unternehmen stehen bereits als Mieter fest und unterstreichen den Anspruch, einen neuen Stadtteil entstehen zu lassen.
Mit dem Veranstaltungszentrum und dem Vorplatz von circa 1.700 Quadratmetern schafft die RLB Tirol in dem stark frequentierten Durchgang vom Hauptbahnhof zur Innenstadt einen Ort der Begegnung für Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Gabriele Kinast, neues Mitglied im Vorstand, betont: „Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen einzubringen und gemeinsam mit dem Team das RAIQA zu einem lebendigen und wegweisenden Standort zu transformieren – stets mit dem Anspruch, den Menschen in der Region als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen.“
Starkes regionales Engagement
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG und die Tiroler Raiffeisenbanken unterstreichen ihr starkes gesellschaftliches Engagement. Allein im Jahr 2024 stellte die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol rund zwei Millionen Euro für die Förderung des Gemeinwohls bereit, was über 1.500 Vereinen und Initiativen zugutekam. „Wir sind stolz darauf, einen wesentlichen Beitrag zur Regionalentwicklung in Tirol und für unseren Lebensraum leisten zu können. Das zeigt unsere tiefe Verwurzelung“, so Reinhard Mayr.
Stabile Marktführerschaft in Tirol
2024 konnte Raiffeisen in Tirol erneut die Spitzenposition bei Privat- und Firmenkunden belegen. Laut der aktuellen IMAS-Studie bezeichnen 46 Prozent der befragten Unternehmen im Segment 2–10 Millionen die Raiffeisen-Banken als ihre Hauptbank, insgesamt 66 Prozent nutzen sie aktiv. Somit ist sie deutlicher Marktführer vor der Sparkasse. Bei den Privatkunden in Tirol zeigt sich ein ähnliches Bild – der aktuelle Retail Banking Report zeigt eine klare Marktführerschaft mit einem Kundenanteil von 45 Prozent. 39 Prozent nutzen Raiffeisen als Hauptbank und 71 Prozent sind keine Kunden bei weiteren Banken, auch das ist der höchste Anteil in der gesamten Tiroler Bankenbranche.
Vorstandsvorsitz übergeben und Stabilität gesichert
Reinhard Mayr wechselt nach 46 Dienstjahren für Raiffeisen in den wohlverdienten Ruhestand. Er hat durch seine Leistungen, sein Engagement und seine umsichtige Führung die Bank maßgeblich geprägt. An die Spitze der Raiffeisen-Landesbank Tirol folgt ihm Thomas Wass als neuer Vorstandsvorsitzender. Christof Splechtna als sein Stellvertreter und Gabriele Kinast komplettieren das Führungstrio. Mit der Verlängerung der Dienstverträge von Thomas Wass und Christof Splechtna um fünf Jahre ist die Stabilität in dieser Führungskonstellation sichergestellt. (BO)