Lütze hat seine kostenfreie und webbasierte Simulationsanwendung AirTemp überarbeitet. © Lütze
Mit AirTemp 2.0 von Lütze können praxisnahe Wärmeprognosen für Schaltschränke erstellt werden.
Dank der Onlineanwendung können die effektivsten Maßnahmen für eine bedarfsgerechte Kühlung schnell und einfach identifiziert werden.
Wo Strom fließt, entsteht Wärme, und in jedem Schaltschrank entstehen Hotspots! Im Schaltschrankbau werden die Komponenten bei zunehmenden Schaltfunktionen immer kompakter. Dadurch erhöht sich zwangsläufig auch die Wärmeverlustleistung. Durch den üblichen Kabelkanal staut sich die Wärme zusätzlich. Es entstehen Wärmenester. Eine herkömmliche Schaltschrankklimatisierung ist oft nicht in der Lage, diese Hotspots abzubauen. Die Kälteenergie kommt nicht dort an, wo sie eigentlich hin sollte. Ausfälle und Maschinenstillstand sind die Folge. Lütze bietet mit dem AirStream-Verdrahtungssystem für den Schaltschrank eine umfassende Lösung für eine Homogenisierung des Schaltschrankklimas.
Jetzt hat der Automationsspezialist seine kostenfreie und webbasierte Simulationsanwendung AirTemp überarbeitet. Mit AirTemp 2.0 können praxisnahe Wärmeprognosen für Schaltschränke erstellt werden, die mit dem Lütze AirStream Verdrahtungssystemen ausgestattet sind. Dank der Onlineanwendung können die effektivsten Maßnahmen für eine bedarfsgerechte Kühlung schnell und einfach identifiziert werden.
Alle Parameter werden abgefragt
Anwender:innen können mit dem völlig neuen AirTemp die Temperaturen und Temperaturschichtungen in einem Schaltschrank berechnen und damit die thermische Wirkung von Parameterveränderungen bei der Schaltschrankkonstruktion und -konfiguration exakt beurteilen. So kann z. B. bei einem kritischen Zustand aufgrund von Hotspots die Wirkung eines AirBlower Lüfters, einer aktiven Kühlung oder eines kühleren Aufstellungsortes simuliert werden. AirTemp teilt dazu einen Schaltschrank „gedanklich“ in drei Zonen auf. Für jede dieser drei Zonen wird die Temperatur einzeln errechnet.
Für Simulationen werden alle relevanten Schaltschrankparameter in strukturierten Schritten abgefragt; unter anderem Geometrien, Aufstell- und Umgebungsparameter sowie sämtliche verbauten Bauteile, Baugruppen, Lüfter und aktive Kühlmedien. Zusätzlich berücksichtigt das neue AirTemp einen Gleichzeitigkeitsfaktor. So kann in die Simulation mit einbezogen werden, in welchem Umfang Bauteile gleichzeitig arbeiten, Leistung abgeben und damit die maximale Wärmeentwicklung erhöhen oder im gegenteiligen Fall verringern.
Alle Schaltschrankparameter können im Sinne eines Bauartnachweises inklusive Schaltschrankinnentemperatur konform zur EN 61439 (Kapitel 10.10 | Erwärmungsgrenzen) ausgewiesen werden. Simulationen können sowohl für Schaltschränke mit Lütze-AirStream-Verdrahtungsrahmen als auch für AirStream-Compact-Verdrahtungsrahmen realisiert werden. Berechnungen sind ebenfalls für Schränke mit Montageplatte möglich, jedoch mit der Einschränkung, dass eine thermische Simulation nur mit freier Kühlung erfolgen kann. (BS)