Was gibt es Neues?

NEW BUSINESS Innovations - NR.11, NOVEMBER 2023
Rittal hat seit Neuestem eine Photovoltaikinstallation mit 150 kWp auf dem Dach seines Gebäudes in Wien in Betrieb. © Rittal

Seien es PV-Anlagen, Bienenstöcke oder regionale Produkte fürs Catering – an großen und kleinen Projekten in Sachen Nachhaltigkeit mangelt es nicht.

Womit sich die Branche noch so beschäftigt? Wir haben wieder einmal nachgefragt. 

3 Fragen an die Top-Entscheider der Schaltschrank-Branche
1. Der Klimawandel ist offensichtlich und nachhaltiges wirtschaften notwendig ­geworden. Wie sehen Ihre ­Aktivitäten im Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit aus?
2. Wie weit hat sich „New Work“ bei Ihnen im Unternehmen ­etabliert? 
3. Was sind aktuell Ihre ­heißesten Themen, mit denen Sie sich beschäftigen?


Martin Berger
Geschäftsführer, Eplan GmbH
www.eplan.at


1. Das Thema Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmenskultur verankert. Das beginnt im Kleinen bei der Mülltrennung, die konsequent durchgezogen wird, und geht hin bis zur Planung unserer Termine, die wir sehr oft schon online im gesamten Konzern durchführen. Für die Bewirtung in der Kantine nehmen wir großteils Produkte aus der Region, für die Bewirtung unserer Semi­nar­teilnehmer und Besucher Produkte der umliegenden Bauernhöfe. Unser Firmengebäude wurde hochwertig isoliert und moderne, nachhaltige Technologien eingesetzt, um die Räumlichkeiten für unsere Mitarbeiter und Besucher angenehm zu gestalten. Im Büro selbst setzen wir durchgehend auf Notebooks, die einen geringeren Stromverbrauch haben. Pflanzen in den Büros sorgen für ein angenehmes Raumklima. Eine automatisch gesteuerte Beschattung vermeidet unnötige Klimatisierung der Räume.

2. New Work ist etabliert und wird genutzt. Es soll die Balance zwischen persönlichem Wohlfühlen und sozialen Kontakten gehalten werden. Unser Modell unterstützt beide Richtungen. Durch moderne IT-Systeme sind wir außerdem in der Lage, überall arbeiten zu können.

3. Sicherlich die Energiepreise sowie die hohe Inflation. Diese Kosten sind schon deutlich gestiegen und müssen natürlich auch in unserer Preisgestaltung berücksichtigt werden. Der Fachkräftemangel ist spürbar, bisher konnten wir jedoch die wesentlichsten Positionen immer wieder besetzen. Aber in Summe sind alle angeführten Themen in Kombination herausfordernd. Als Arbeitgeber will man ein tolles Umfeld bieten, die Work-Life-Balance ermöglichen, den gestiegenen Kosten entgegenwirken und den Erfolg des Unternehmens vorantreiben. Uns gelingt das sehr gut, da wir als Team agieren und unsere Mitarbeiter das, was wir bieten, auch sehr schätzen und sehr daran interessiert sind, dass das Unternehmen auch weiterhin erfolgreich am Markt auftreten kann. 


Andreas Chromy 
Managing Director Cluster CEE, ­Murrelektronik GmbH
www.murrelektronik.at

1.
Die Welt der Automatisierung ist im Wandel. Digitale Planung, einfachere und schnellere Installation und Inbetriebnahme, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit sind die Themen der Zukunft. Murrelektronik treibt diese unter dem Motto „We challenge the way of automation“ global voran. Als Spezialist in der Automatisierungstechnik gehen wir mit unserer modularen Automatisierungsplattform Vario-X den Weg in Richtung „zero cabinet“ und sorgen für eine einfache und nahtlose Installation. Wir fokussieren uns dabei auf eine Minimierung des Energieaufwands. Das gelingt einerseits durch eine intelligente Verteilung der elektrischen Energie und andererseits durch einfache Plug-and-play-Lösungen. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings lassen sich zudem Aussagen zur Energieeffizienz treffen und Simulationen verschiedener Prozessänderungen machen, die Aufschluss über mögliche Einsparpotenziale geben. Dem Bedarf nach mehr Effizienz bei Produktion und Installation sowie Nachhaltigkeit wird durch eine dezentrale Automatisierungstechnik Rechnung getragen. 

2. Die Grundlagen unseres Erfolgs sind in erster Linie unsere engagierten Mitarbeiter. Unsere Mission ist es, ein strategischer Partner für unsere Mitarbeiter und Kunden zu sein, weltweit die besten Talente anzuziehen, zu gewinnen und langfristig an uns zu binden. Dazu setzen wir innovative und digitale HR-Programme ein und treiben Veränderungsprozesse voran. Insbesondere streben wir eine Erhöhung des Frauenanteils – vor allem in technischen Bereichen – an. Weiters sprechen wir vermehrt Jugendliche an, um sie für eine praxisbezogene Ausbildung zu begeistern. Dazu bieten wir spezielle Trainings an und unterstützen in persönlichen und operativen Angelegenheiten. Ziel ist es, Wunscharbeitgeber zu sein und die Motivation für die tägliche Leistung zu fördern. Mit dem Umzug von Murr­elektronik Austria in die neuen Räumlichkeiten im Office Park 4 am Flughafen etablierten wir ein modernes Arbeitsumfeld mit einer offenen Bürostruktur und unterstützen unsere Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit. Die Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens kann nur optimiert werden, wenn wir unsere Mitarbeiter begeistern können! 

3. Murrelektronik entwickelt und produziert hochwertige Produkte für die Automatisierungstechnik. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Bereich Mechatronik und IT-Technologie ist daher hoch und kann am Personalmarkt derzeit nicht abgedeckt werden. Diese Entwicklung verschärft sich bereits seit Jahren. Murrelektronik steht für Stabilität und hat auch in herausfordernden Zeiten den Mitarbeiterstand sukzessive aufgestockt. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern, die mit uns gemeinsam den Weg in die digitale Automatisierungstechnik gehen wollenn


Christian Löschenbrand
Marketingleitung, BellEquip GmbH
www.bellequip.at

1.
Mit unseren Produkten unterstützen wir vor allem andere Unternehmen, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Unser Angebot reicht dabei von intelligenten Stromversorgungslösungen für kritische IT-Infrastruktur wie z. B. in Serverräumen und Rechenzentren über Monitoringsysteme zur Gewährleistung energieeffizienter Abläufe in Industrieumgebungen bis hin zu Hochleistungs-Mobilfunkroutern und Netzwerkswitches, die leistungsstarke und sichere Datenkommunikation für den Einsatz neuer nachhaltiger Technologien erst ermöglichen.

2. Auch wir entwickeln uns mit den Veränderungen bezüglich des allgemeinen Arbeitsverständnisses weiter. Nicht zuletzt durch die Pandemie wurden flexiblere Gleitzeit und Homeoffice zu akzeptierten und gelebten Arbeitsmodellen. Trotzdem muss aber der Kunde im Mittelpunkt unserer Bemühungen bleiben und dürfen diese Rädchen daher nur behutsam gedreht werden.

3. Leider wurde durch die aktuelle Arbeitsmarktsituation unser schwierigstes Thema „Techniker finden“ noch heißer. Zum einen ist es der Standortnachteil Waldviertel – wir schicken viele junge Menschen in technische Schulen oder Studiengänge in andere Regionen, es kommen jedoch nur wenige wieder zurück – zum anderen fehlt den ArbeitnehmerInnen aber wohl auch oft der Mut zur Veränderung. 


Thomas Lutzky
Geschäftsführer, Phoenix Contact GmbH
www.phoenixcontact.at


1. Phoenix Contact richtet seine Geschäftsmodelle auf nachhaltiges Wirtschaften aus. Wir handeln nach den ESG-Kriterien und betrachten gleichermaßen die ökologischen, die sozialen sowie ökonomischen Aspekte und bringen sie in Einklang mit gesetzlichen Vorgaben sowie gesellschaftlichen Anforderungen. In der Energieversorgung sind wir bereits an allen Standorten CO2-neutral! Unvermeidbare Restemissionen kompensieren wir dabei durch Investitionen in internationale Klimaschutzprojekte. Wir arbeiten jedoch daran, unsere Emissionen sowie den Energiebedarf konsequent zu senken. Im Rahmen unserer PV-Offensive produzieren wir weltweit durch Nutzung neuer Technologien an immer mehr Standorten Solarstrom. Wo und wann immer der nicht ausreicht, speisen wir Ökostrom von Netzanbietern ein.

Durch den Einsatz von Rezyklaten und die Entwicklung smarter Recyclingkonzepte leisten wir Schritt für Schritt unsere Beiträge zur Ressourcenschonung. Vergleichbares gilt auch für den Einsatz umweltschonender Materialien in unseren Verpackungen. Um wertvolle Ressourcen wie Wasser einzusparen oder den Einsatz von Gefahrenstoffen zu vermeiden, prüfen wir alle Arbeitsschritte und Produktionsabläufe darauf, wie wir sie optimieren und effizienter gestalten können. In diesem Zusammenhang ist es unser Ziel, eine wirksame Kreislaufwirtschaft zu etablieren, die ökologisch und ökonomisch vorteilhaft für alle ist.

Mit unseren Partnern auf der ­Kunden- wie der Lieferantenseite arbeiten wir gemeinsam daran, intelligenter zu fertigen, die Wertschöpfungskette zu optimieren und Produkte so lange wie möglich im Kreislauf zu halten. Um den Energiebedarf konsequent zu senken und die Ressourceneffizienz bei allen Beteiligten zu verbessern, sind bereits zahlreiche Projekte und Prozessoptimierungen angestoßen. Dabei haben wir auch die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz fest im Blick. 

Als Familienunternehmen betrachten wir Nachhaltigkeit zudem aus einem sozialen Blickwinkel. Deshalb pflegen wir einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit allen Beteiligten: unseren Kolleginnen und Kollegen, Geschäftspartnern, Kunden sowie allen unseren Mitmenschen. Unsere gesellschaftliche Verantwortung ist uns bewusst und nehmen wir wahr. Deshalb unterstützen wir aktiv soziale und ökologische Projekte.

Haltung erfordert Handlung. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden schaffen wir ein dauerhaftes, gesundes, vielfältiges und insgesamt förderliches Arbeitsumfeld. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Themen Vielfalt, nachhaltiges Mindset und gesellschaftliches Engagement. Wir wollen, dass sich jeder Mensch bei uns willkommen fühlt, und schaffen ein Umfeld, in dem Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Hintergründen und Perspektiven produktiv zusammenarbeiten. Mit Beiträgen und Aktionen regen wir unsere Mitarbeitenden an, im beruflichen und persönlichen Umfeld umweltbewusst zu handeln. In unseren sozialen Projekten verbinden wir soziales Engagement, technisches Know-how und die persönliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden.

Nachhaltigkeit lebt von Konsequenz und Kontinuität: Wir achten bei unseren Produkten und Lösungen auf Nachhaltigkeit in allen Prozessschritten – von der Entwicklung über die Produktion und Logistik bis zum Recycling. Langlebigkeit, Reparatur statt Komplettaustausch und Wiederverwendung – das sind nur drei von vielen Produkteigenschaften, die wir dafür immer mehr fokussieren. Und das immer im Einklang mit den Anforderungen unserer Kunden.

Die Ökobilanz unserer Produkte betrachten wir in unserem „Product Environmental Footprint“ (PEF), den wir beginnend mit 2023 an unseren Produkten ausweisen. So schaffen wir maximale Transparenz – z. B. über die CO2-Emissionen eines Produkts im Verlauf des gesamten Lebenszyklus. Damit unterstützen wir Kunden dabei, selbst nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig nehmen wir unsere Partner und Lieferanten in die Pflicht, das Thema Nachhaltigkeit als entscheidendes Kriterium für eine zukünftige Zusammenarbeit anzunehmen.

2. Tageweise mobile Arbeit und Online­meetings sind zum Alltag geworden, diese Entwicklung erfordert im Gegenzug ein großes Augenmerk auf Firmenkultur und Teamgefüge.

3. Uns beschäftigt der konjunkturelle Abschwung der Branche, nach Jahren mit großer Wachstumsdynamik erleben wir jetzt eine Korrekturphase nach unten. Damit gilt es richtig umzugehen und Kosten zu sparen, ohne die eigene Strategie zu vernachlässigen. Denn wir rechnen damit, dass sich diese Phase Ende 2024 in einen erneuten Aufschwung drehen wird.n


Armin Pehlivan 
Geschäftsführer, Beckhoff Automation
www.beckhoff.at

1. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind für uns wichtige Themen. Automatisierungstechnik hilft, ressourcenschonend und energieeffizient zu produzieren, und trägt somit zum gesellschaftlichen Fortschritt bei. Ganz nach unserem Credo: „Ingenieure müssen die Welt retten!“ Darüber hinaus optimieren wir unsere Produktions- und Bürogebäude, aber auch unseren Arbeitsalltag stetig hinsichtlich eines nachhaltigen und energiesparenden Betriebs. Ein Beispiel: Mit unseren eigenen Bienenvölkern leistet Beckhoff in Deutschland auch einen Beitrag zum Erhalt unserer Natur. Durch die Unterstützung der Organisation myclimate gGmbH kompensieren wir zudem alle unvermeidbaren CO2-Emissionen, die durch unsere Geschäftsaktivitäten entstehen.

2. Moderne Arbeitszeitmodelle inklusive Vertrauensarbeitszeit und Gleitzeit durch flexible Arbeitszeiten sind für uns selbstverständlich. Die New Work hat viele unterschiedliche Aspekte, die in vielen Fällen schon seit langer Zeit bei Beckhoff zum Tragen kömmen. Stichworte sind hier flexible Arbeitszeiten und -modelle, flache Hierarchien sowie eine hohe Eigenverantwortung und damit verbunden auch eine starke Mitarbeitermotivation. Hinzu kommt: „Vertrauen reduziert Komplexität.“ Nach eben diesem Leitsatz führt unser geschäftsführender Inhaber Hans Beckhoff sein Familienunternehmen. Damit innovative Ideen entstehen, haben alle Kollegen individuelle Freiräume und können sich ganz nach ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten bei Beckhoff einbringen und entfalten. Kurze Wege und flache Hierarchien sind bei uns gelebte Realität und machen unsere tägliche Arbeit einfacher und effizienter.

3. Fachkräftemangel ist in der gesamten Industrie ein wichtiges und wichtiger werdendes Thema. Allerdings ist Beckhoff als Technologieführer für PC-based Control und inhabergeführtes Familienunternehmen für viele ein attraktiver Arbeitgeber. Zudem bildet Beckhoff seit Mitte der 1980er-Jahre Menschen in verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufsfeldern aus, seit 2010 auch im Rahmen praxisintegrierter Ingenieursstudiengänge in Kooperation mit der FH Bielefeld am Campus Gütersloh. 

Und auch hier gibt es den technischen Aspekt aus Sicht unserer Kunden, wie es das MX-System für die schaltschranklose Automatisierung als Paradebeispiel verdeutlicht: Durch diese steckbare Lösung als Schaltschrankersatz reduzieren sich drastisch der Engineeringaufwand und die Montagezeit. Dadurch werden die vorhandenen Fachkräfte eines Maschinenbauers entlastet und es eröffnet sich zusätzliches Potenzial durch die Einbindung von geringer qualifizierten Mitarbeitenden. Gleiches gilt für den Endanwender, der von einer einfacheren und schnelleren Inbetriebnahme und Wartung profitiert. 


Marcus Schellerer
Geschäftsführer, Rittal GmbH
www.rittal.at


1. Für uns sind Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sehr wichtige Themen und das nicht erst seit gestern. Der Carbon Footprint ist in aller Munde. Wir arbeiten im Rahmen einer Arbeitsgruppe mit dem ZVEI gerade einen Branchenstandard für die Berechnung dieses Fußabdruckes aus. 
Der Wunsch nach einer möglichst unabhängigen und nachhaltigen Energieversorgung für Rittal Österreich war maßgeblich für die 2022 begonnenen, umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen, die Mitte 2023 finalisiert werden konnten. Der Aufwand hat sich gelohnt: Unser Rittal-Gebäude in der Laxenburger Straße ist das erste in der Friedhelm-Loh-Gruppe, das umfassend auf eine erneuerbare Energieversorgung umgestellt wurde und dadurch unabhängig von Gas ist. 

Statt der bisherigen, mit Erdgas betriebenen Anlage wurde eine Photovoltaik­installation mit 150 kWp auf dem Dach des Gebäudes in Betrieb genommen, die in Verbindung mit den Luftwärmepumpen und modernster Gebäudeleittechnik bis zu 150 Tonnen CO2 aus Gas und Strom pro Jahr einsparen kann. Auch die Niederlassungen in Graz und Lustenau werden von der neuen Installation in Wien profitieren: Ihnen wird ein Teil dieses Stroms mittels Energiegemeinschaft zur Verfügung gestellt.

Bei einer nachhaltigen Betrachtung darf man natürlich auch den Fuhrpark nicht vergessen. Wir setzen ausschließlich Frächter mit Euro-VI-LKWs ein und tun alles dafür, dass bald der erste Wasserstoff-LKW für uns fährt. Endlich können wir zeigen, dass uns nicht nur die Nachhaltigkeit unserer Produkte – wie z. B. Kühlgeräte der Blue-e+- Reihe für mehr Energieeffizienz – wichtig ist, sondern auch, dass wir bereit sind, für eine grüne Zukunft selbst etwas zu investieren. Das ist Nachhaltigkeit, die wirkt!

2. „New Work“ ist ein internes Rittal-Projekt, bei dem es um unsere Werte, unsere Ziele und den Weg dorthin geht. Es geht darum, wie wir im täglichen Berufsleben miteinander umgehen, die Interessen aller Altersgruppen unter einen Hut bringen und wie wir am Ende des Tages als Team die beste Leistung für uns und unsere Kunden erreichen können. Denn nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir das Bestmögliche herausholen. Motivierte „Botschafter“ erarbeiten regelmäßig neue Themengebiete und präsentieren diese der Geschäftsleitung. Danach werden die Ergebnisse in Workshops mit allen MitarbeiterInnen besprochen bzw. verarbeitet. Weitere Handlungsbedarfe werden in persönlichen Gesprächen erörtert. „New Work“ gibt es also nicht nur am Papier, „New Work“ wird bei Rittal gelebt. Wir sehen eine positive Entwicklung im täglichen Miteinander und das ist wunderbar. 

3. Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingen, wie z. B. aktuell die Inflation und die Lohnkosten, ist der Fachkräftemangel immer noch ein brennendes Thema, das natürlich auch uns beschäftigt. Leider ist es ein Problem, das sich nicht von alleine lösen wird. Wir von Rittal stellen Softwaretools, Maschinen und Automatisierungssysteme zur Verfügung, die mit weniger Personal mehr Outcome bieten. 

Meist sind es viele kleine, manuelle und zeitintensive Tätigkeiten, die es zu reduzieren gilt. Angelernte Kräfte können diese Arbeiten durch Soft- und Hardwareunterstützung fehlerfrei durchführen. Die eingeschränkt verfügbaren Fachkräfte können damit ihrer Kernaufgabe nachkommen und so bestmöglich eingesetzt werden. Mir kommen da diverse Planungssoftware-Tools in den Sinn, unser Schaltschrankbearbeitungscenter Perforex oder der großartige neue Wire Terminal, der Drähte 10-mal schneller konfektioniert, als es per Hand möglich ist. 

Industrieunternehmen sind auf dem Weg zur Smart Production und stehen dabei unter hohem Veränderungsdruck – gefordert ist eine wirtschaftliche Fertigung mit hochgradig automatisierten und effizienten Prozessen, die gleichzeitig energieeffizient gesteuert und flexibel auf individuelle Kundenlösungen hin anpassungsfähig sein muss – und das alles vor dem Hintergrund des oben angesprochenen Fachkräftemangels. 

Es braucht Innovation jenseits von Produkten und Lösungen. Wir müssen die Prozesse entlang der Wertschöpfungsketten unserer Kunden verstehen, in neuen Ökosystemen denken und übergreifende Lösungen entwickeln. Unser Ansatz: Connecting ecosystems. Smarter. Darunter verstehen wir die Vernetzung übergreifender Ökosysteme, die kluge Kombination von Software- und Hardwarelösungen und die Optimierung digital gestützter Prozesse. 


Wolfgang Weidinger
Geschäftsführung, Weidmüller GmbH
www.weidmueller.at


1. Als Familienunternehmen sind wir uns dieser großen Verantwortung bewusst und haben vor vielen Jahren begonnen, einen Kurs für mehr Nachhaltigkeit einzuschlagen. Er ist fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert und klar in unserem Nachhaltigkeitskompass definiert. Dieser Kompass wird Weidmüller in den kommenden Jahren die Orientierung zu einem nachhaltigen Wirtschaften aufzeigen und ist deshalb unser gemeinsames Leitbild für diese unternehmerische Aufgabe. Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten richten sich nach den drei Handlungsfeldern – Environment, Social, Governance (ESG) – einer verantwortungsvollen Unternehmensführung aus. Unser Ziel ist, mit unseren Produkten und Systemen einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Zukunft zu liefern, wie es in dem Leitbild von unserem Verband ZVEI Electrifying Ideas Society skizziert wird.

Zentrale Aspekte sind für uns eine zirkuläre Wertschöpfung und die Dekarbonisierung von Produktion und Produkten mit einem Umstieg auf erneuerbare Energien. Dazu gehören energieeffiziente Gebäude, ein breites Umweltmanagement und alle Aktivitäten, die man von einem klimaneutralen Unternehmen mit direktem Einfluss auf die Umwelt erwarten kann. Nachhaltigkeit definiert aber auch unser Handeln in den Bereichen Mensch und Gesellschaft sowie alle Fragen, die unsere Identität betreffen.

2. Eine attraktive Arbeitsumgebung ist nur eine Facette der neuen Arbeitswelt bei Weidmüller. Die zunehmende Dynamik in Wirtschaftsprozessen und gesellschaftlicher Entwicklung erfordert ein hohes Innovationstempo, agiles, markt- und kundenorientiertes Handeln. Damit entwickeln sich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter permanent neue Anforderungen an Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Für den Vertrieb und vertriebsunterstützende Positionen haben wir neue Shared Working Spaces implementiert. Für Mitarbeiter im Innendienst gibt es die Möglichkeit von Telearbeitstagen. Alle neuen Mitarbeiter durchlaufen einen strukturierten Einarbeitungsprozess. Dies sind nur einige Elemente, mit denen Weidmüller Österreich sicherstellt, dass sowohl langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch neue Kolleginnen und Kollegen den Weg in die Zukunft mitgestalten können.

3. Aktuell beschäftigt uns der Hochlauf unseres neuen Zentrallagers in Eisenach/Deutschland. Dies erfordert vermehrte Kommunikation intern als auch mit den Kunden. Marktseitig ist das Thema hohe Inflation und die dadurch rückläufige Investitionsfreude in Österreich ein großes Thema.