Zweithöchster Wert seit 2016: Starkes Plus bei Meister- und Befähigungsprüfungen
5.230 Menschen haben im letzten Jahr erfolgreich eine Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt. Dieses Plus von sechs Prozent wird auch auf die Übernahme der Gebühren zurückgeführt.
Für den Wirtschaftsstandort Österreich sind Meisterleistungen unverzichtbar – und ein Handwerk ist dabei ebenso wichtig wie ein Studium. Die positive Entwicklung bei den Meister- und Befähigungsprüfungen ist gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten ein sehr erfreuliches Signal“, freut sich Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ, und verweist damit auf die Ende 2024 vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft kommunizierten Zahlen, die beweisen, dass berufliche Topqualifikationen gefragt sind wie selten zuvor.
Von Oktober 2023 bis September 2024 haben 5.230 Personen erfolgreich Meister- oder Befähigungsprüfungen abgelegt. Das ist ein Plus bei den Gesamtzeugnissen von sechs Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum und der höchste Wert seit 2016 (mit Ausnahme der Corona-Nachholeffekte im Jahr 2021). „Wir konnten gerade im abgelaufenen Jahr zahlreiche langjährige Anliegen umsetzen, die es noch attraktiver machen, eine Meister- oder Befähigungsprüfung abzulegen. Das schlägt sich positiv in den Zahlen nieder und ist auch ein Ausrufezeichen im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, betont Scheichelbauer-Schuster.
Zu den Maßnahmen, die die duale Ausbildung weiter aufwerten, zählen beispielsweise die Übernahme der Kosten für Prüfungsantritte, der in Dokumente eintragungsfähige Meistertitel für zahlreiche weitere Gewerbe oder auch die Gesetzesgrundlage für die Höhere Berufliche Bildung, die einen Meilenstein für weiterführende berufliche Spitzenqualifikationen in Österreich darstellt.
„Um die Absolventinnen und Absolventen zu unterstützen und Fairness im Vergleich zum akademischen Bereich sicherzustellen, haben wir diese Prüfungsgebühren per 1. Juli 2023 abgeschafft“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und ergänzt um ein paar weitere Zahlen. Rund 30 Prozent der Absolventen waren Frauen. Das bedeutet gegenüber den 4.430 positiven Prüfungen in der Vorjahresperiode (Oktober 2022 bis September 2023) einen deutlichen Anstieg von 18,1 Prozent und ist die zweithöchste Zahl der vergangenen zehn Jahre.
Plattform zur Vernetzung
Und: 2024 war das erste volle Tätigkeitsjahr für den Meister Alumni Club (MAC). Dieser wurde im Oktober 2023 als Initiative der Wirtschaftskammern Österreichs gegründet und zählt bereits mehr als 2.700 Mitglieder aus allen neun Bundesländern. Die MAC-Mitglieder sind zwischen 20 und 92 Jahre alt und kommen aus 102 unterschiedlichen Berufen. Besonders häufig vertreten sind die Bereiche Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Friseur:innen und Perückenmacher:innen, Tischlerei und Rauchfangkehrer:innen.
„Dieser hohe Zuspruch freut uns sehr! Der Meister Alumni Club hat eine Lücke geschlossen – als Plattform zur Vernetzung, für den Erfahrungsaustausch und indem er die Sichtbarkeit von qualifiziertem Unternehmertum in der Öffentlichkeit verbessert“, sagt Scheichelbauer-Schuster, zugleich MAC-Präsidentin: „Der MAC steht für die Gemeinschaft unserer Leidenschaft, unserer Werte und unseres Handwerks. Er stärkt sowohl branchen- wie auch generationenübergreifend die Identität, den Zusammenhalt und das Selbstbewusstsein aller Mitglieder.“
Im ersten Jahr war der MAC nicht nur bei allen Meisterfeiern vertreten, sondern hat auch eigene Veranstaltungen und Webinare zu Themen wie Betriebsübergabe, Digitalisierung, Weiterbildung, Fehlerkultur und Cybersecurity organisiert. MAC-Mitglieder profitieren darüber hinaus von maßgeschneiderten Services und vergünstigten Angeboten. Alle Absolvent:innen, die eine Meister- oder Befähigungsprüfung nach der österreichischen Gewerbeordnung abgelegt haben, können kostenlos Mitglied werden. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.meisteralumni.at. (BS)