IT, ERP, CRM • INNOVATIVE INDUSTRIE
JULI/AUGUST 2021 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 31
Herr Klinglhuber, Herr Köhler, was ist das Besondere an
der Zusammenarbeit von ACP und NetApp?
KLINGLHUBER: Es war schon immer ein Begegnen auf Augenhöhe
und damit auch eine Fokussierung auf sinnvolle
Lösungen – immer mit dem Blick in Richtung des Kunden. Wir
haben unsere stabile, langfristige Partnerschaft als Basis und
haben gemeinsam unser Portfolio weiterentwickelt. Was uns
auszeichnet, sind das breitere Verständnis und der breitere
Zugang zu den Kunden. Das Thema Cloud gibt es schon lange,
aber Kunden haben oft noch immer keine klare Vorstellung,
wie sie das am besten angehen. Deswegen muss man früher
ansetzen und strategisch mit dem Kunden überlegen. Wir
übernehmen die Rolle des Cloud Journey Managers, der mit
dem Kunden vorab bespricht, wo er mit seinem Business hin
will und wie seine Digitalisierungsstrategie aussieht. Erst
daraus abgeleitet landet man bei einer Cloud-Strategie und
deren Umsetzung.
KÖHLER: Wir sind nicht Generalisten mit 37 verschiedenen
Portfolioelementen, sondern Spezialisten für Datenmanagementkomponenten.
Deswegen hat sich bei NetApp eine Grund-
DNA entwickelt, das Partnering. Gerade bei der ACP sehen
wir den Weg hin zu Hybrid-Multicloud-Beratung hinsichtlich
Workload-Integration. Ich bin tief beeindruckt, wie sich die
ACP neu positioniert. Die Kunden haben derzeit nicht die
Thematik Storage, das ist ein „alter Hut“. Sie fragen sich, wie
sie ihre Workloads schnell, ef zient und sicher bewegen können,
damit ihre Mitarbeiter
Zugriff darauf erhalten. Daten
haben einen neuen Wert. ACP
und NetApp arbeiten dafür
zielführend partnerschaftlich
zusammen.
KLINGLHUBER: Das Thema
Datenmanagement ist heute
viel wichtiger denn je. Die Data
Fabric Story von NetApp ist ein wichtiger Baustein in der
Gesamtstrategie, die wir umsetzen möchten, und ein wichtiger
Teil der Reise, die wir mit unseren Kunden antreten wollen.
Wie steht es in Österreich um das Cloud-Verständnis?
KLINGLHUBER: Es gibt noch viele weiße Flecken mit einem
verhaltenen Zugang zum Thema Cloud, wie zum Beispiel im
öffentlichen Bereich. Technisch ist heute schon viel mehr möglich
als emotional und in der Vorstellungskraft. Der Unterschied
ist, dass früher oft die Technik das limitierende Element war.
Das ist heute sehr oft nicht mehr so. Da hinkt eher die Kultur
der Technik hinterher.
KÖHLER: Jeder nimmt das Wort Cloud in den Mund, weil es
hip ist. Aber wenn man nachfragt, steckt da nichts dahinter.
Deswegen brauchen wir Partner, die das verstehen und adressieren.
Wir haben viele Kundenprojekte plötzlich mit ganz
anderen Argumentationen gewonnen. Es ging nicht mehr um
Höheneinheiten, Throughput, IOPS oder andere technische
Daten, sondern um den Business Value. Wir haben angefangen,
stark in Richtung Workloads und des Bedarfs der Kunden zu
argumentieren. Was sind seine Szenarien und wie will er damit
umgehen? Die Kunden haben viel zu managen, die Komplexität
wird durch die Cloud nicht weniger.
KLINGLHUBER: Es geht eigentlich um das Freisetzen der Potenziale,
die ich mit einer Cloud-Strategie habe. Große Unternehmen
haben immer viele Möglichkeiten. Aber gerade kleine
und Mittelstandsunternehmen können, wenn sie Cloud intelligent
einsetzen, bei Themen wie Voice Recognition oder Face
Recognition Services mitpartizipieren. Das hätten sich Mittelständler
früher nicht leisten können – und das ist in Österreich
nun einmal die Mehrheit der Unternehmen. Wenn sie vollen
Zugang dazu haben, gibt ihnen das einen Wettbewerbsvorteil.
Spannend sind auch die Gespräche über Datenmanagement,
die man mit den Kunden führt. Wenn sie ihr Datenmanagement
im Griff haben, können sie den Inhalt dieser Daten auch verwerten.
Da kommen wir als ACP mit unserem Competence
Center cubido in Leonding ins Spiel und setzen dort mit unseren
Data Scientists an. Wir schauen uns die Datenmodelle
an und helfen dem Kunden, damit Business Value zu generieren.
Für mich ist es das Wichtigste, herauszuarbeiten, dass es
keine technische Fragestellung ist, sondern eine kulturelle.
Entledigen wir uns aller unserer gedanklichen Schranken und
denken wir quer und neu! Das ist für mich essenziell, wenn
man über Cloud spricht.
Das, was NetApp und ACP gemeinsam anbieten, klingt
nach dem heiligen Gral der Cloud: die Möglichkeit,
Workloads und Daten jederzeit von einer Wolke zur
anderen zu schieben und bei Bedarf auch wieder
zurück „nach Hause“ zu holen. Ganz simpel gefragt:
Was leistet ONTAP?
KÖHLER: ONTAP ist – übersetzt auf die Automobilindustrie
Fotos: Shotkitimages/Pixabay (1), NetApp (2)
GEMEINSAM ANPACKEN
»Gemeinsam mit der ACP packen wir es an. Wir sind
aufgestellt, wir können es. Gehen wir es an!«
Christian Köhler, Manager Channel Sales
& Cloud Channel Lead Austria NetApp 2