Pudu reinigt bei Habau © APA - Austria Presse Agentur

Der Fachkräftemangel ist nur einer der Faktoren, die der Automatisierung den Weg ebnen und Bedenken schwinden lassen. Ein zentraler Punkt bei der Umsetzung ist, dass die Systeme und Roboter aufeinander abgestimmt sind und miteinander kommunizieren können. Die oberösterreichische Firma Schmachtl hat sich in den vergangenen Jahren als Komplettanbieter für Automatisierungslösungen etabliert - vom ganzheitlichen Energiekonzept bis zum liftfahrenden Putzroboter.

Das 1936 zunächst in Prag gegründete Familienunternehmen hat sich vom Pumpenhersteller zu einem Komplettanbieter für technische Lösungen entwickelt. Zu den Standorten in Linz und Wien sowie mehreren Außenstellen in Österreich kommen noch Standorte in Tschechien und der Slowakei. Insgesamt beschäftigt Schmachtl rund 250 Leute, 180 davon in Österreich. Der Gruppenumsatz lag 2023/24 bei 117 Mio. Euro.

Flache Hierarchien

Seit April führt Kari Schmachtl - gemeinsam mit Stefan Schafferhofer - die Firma in dritter Generation. Bereits vor zwei Jahren hat man für die Arbeit im Unternehmen eine "agile Kreisorganisation" implementiert - ein System mit flachen hierarchischen Strukturen, das stark auf Rollen und Eigenverantwortung setzt. "Es zieht Leute an, die Ideen haben und umsetzen wollen", ist Schafferhofer überzeugt.

Das Geschäft von Schmachtl verteilt sich auf vier Standbeine: Energietechnik, Automation und Robotik, Prozess- und Umwelttechnik sowie Elektrokomponenten- und Schaltschrankbau. Das Unternehmen produziert nicht selbst, sondern entwickelt und programmiert maßgeschneiderte Lösungen für die Kunden und deren Probleme. "Wir sind der Ansprechpartner, der die Energiewende möglich macht und zu Ende denkt", formuliert es Schafferhofer.

Alarmanlage und Lift kennen den Roboter

Vertriebspartner habe man in aller Welt, vor allem Europa - hier wiederum ist Deutschland ein Schwerpunkt - und Asien. Beispielsweise konzipiert Schmachtl Energiemanagementlösungen für Unternehmen, vom Speicher für die PV-Anlage bis zu den Ladestationen für den Fuhrpark oder die Fahrzeuge der Mitarbeitenden, damit auch ja nichts von der selbst erzeugten Energie verpufft.

Reinigungsroboter, die in Industriebetrieben putzen, müssen mit dem Wasser- und Abwassersystem verbunden werden, aber auch mit dem Lift kommunizieren können, um auf mehreren Ebenen arbeiten zu können. Auch sollte die Alarmanlage informiert werden, dass der Roboter kein Einbrecher ist - wie etwa das Modell "Pudu", das in der Habau-Zentrale in Linz nachts 8.500 Quadratmeter Böden wischt. Auch im Pflege- oder Servicebereich sind Roboter auf dem Vormarsch, hier will sich Firmenchef Cari Schmachtl demnächst auch humanoide Exemplare in China ansehen.