Die Möbelhäuser von Kika/Leiner sind bald Geschichte © APA - Austria Presse Agentur
Die 17 verbliebenen Filialen der insolventen Möbelkette Kika/Leiner sollen Ende Jänner endgültig ihre Pforten schließen. Ein entsprechender Bericht des "Standard" (online) wurde der APA am Mittwochabend aus Unternehmenskreisen bestätigt. Überlegungen, einzelne Standorte für Restposten länger offenzuhalten, sind damit vom Tisch. Die Mitarbeiter des Unternehmens seien bereits intern über den Schritt informiert worden, schreibt die Zeitung.
Der Abverkauf in den Filialen läuft nach dem Konkurs des Unternehmens schon seit Anfang Dezember, wobei die Restaurants in den einzelnen Möbelhäusern mit Jahreswechsel zugesperrt haben. Kundinnen und Kunden, die Anzahlungen geleistet haben, wurden von Masseverwalter Volker Leitner darüber informiert, ob er ihre Verträge noch erfüllt oder nicht. Öffentlich wollte sich Leitner dazu zuletzt aber nicht äußern. Kolportiert werden bis zu 20.000 Anzahlungen.
Etwa ein Drittel der Anzahlungen dürfte unter den sogenannten "kikaLeiner Schotter-Schutz", eine Art Insolvenzversicherung, fallen. Für diese Käufer ist die Chance, ihr Geld zurückzuerhalten, groß. Jene Kunden, die diesen Schutz nicht genießen und deren Verträge nicht übernommen wurden, haben noch bis 10. Jänner die Option, ihre Forderungen bei Gericht anzumelden. Für die Anmeldung ist allerdings eine Gebühr von 25 Euro zu entrichten. Ob die Anmeldung sinnvoll ist, hängt also auch von der Höhe der Forderung ab.
Möbelkette seit Jahren in der Krise
Die Möbelkette befand sich bereits seit mehreren Jahren in der Krise, seit 2013 gab es drei Eigentümerwechsel. 2023 verkaufte Rene Benkos Signa die Kika/Leiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser. Kurz darauf meldete das Unternehmen Insolvenz an, 23 von 40 Filialen wurden im Zuge der ersten Sanierung geschlossen. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben.
Ihren Job werden wegen der Pleite 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. In Niederösterreich, wo gut 550 Mitarbeiter leben, wurde aus diesem Grund zuletzt eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die dem Personal bei der Vermittlung und Weiterbildung helfen soll. Offen ist noch, welche Quote die Gläubiger im Zuge des Konkursverfahrens erhalten werden. Über den Stand des Verfahrens wird Leitner kommende Woche in einer Tagsatzung berichten.