Schwerpunkt auf Straßentransport © APA - Austria Presse Agentur

Um Lohn- und Sozialdumping Einhalt zu gebieten, soll die Finanzpolizei heuer mindestens 1.300 Unternehmen kontrollieren. Der Fokus liege 2025 auf dem Straßentransport, insbesondere Kleintransporten und Zustelldiensten, teilte das Finanzministerium am Montag per Aussendung mit. Im Vorjahr seien 1.236 Betriebe auf Lohn- und Sozialdumping geprüft worden.

Bei den Kontrollen habe sich herausgestellt, dass acht Prozent "aller grenzüberschreitend entsendeten oder überlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Unterentlohnung betroffen waren". Die Finanzpolizei habe als Teil des Amts für Betrugsbekämpfung 446 Strafanträge wegen "Nichtbereithaltens bzw. -stellens von Lohnunterlagen" gestellt und Geldstrafen von in Summe 4,4 Millionen Euro beantragt.

Auch Fokus auf Tourismus und Baugewerbe

"Der 2018 ins Leben gerufene jährliche Kontrollplan trägt dazu bei, zielgerichtet vorzugehen, sichert heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das ihnen zustehende Entgelt und fördert fairen Wettbewerb zwischen Unternehmen", wird Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) zitiert. "Während das Amt für Betrugsbekämpfung natürlich alle Branchen im Auge hat, werden darüber hinaus jedes Jahr gezielt Schwerpunkte gesetzt."

Neben dem Straßentransport sollen wie im Vorjahr verstärkt Kontrollen im Hotel-, Gastronomie-, Tourismus-, Bau- und Baunebengewerbe sowie der Security- und Eventbranche durchgeführt werden.

Arbeitszeit muss künftig bei Sozialversicherung gemeldet werden

Am Jänner 2026 müssten zudem Arbeitgeber die vereinbarte Stundenzahl angeben, wenn sie Arbeitnehmerinnen oder -nehmer anmelden, so das Ministerium. Auch das soll den Kampf gegen Lohndumping künftig erleichtern. Die Maßnahme wurde mit dem jüngst beschlossenen Budgetbegleitgesetz festgeschrieben. Als einen Erfolg und eine Verbesserung für Beschäftigte begrüßte am Montag AK-Präsidentin Renate Anderl die Änderung: "Denn wer arbeitet, muss wissen, wie viel er arbeitet - und was dabei rauskommt". "Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Fairness und Transparenz am Arbeitsmarkt", pflichtete ihr die ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth bei.