Die Österreicherinnen und Österreicher legten zuletzt mehr Geld auf die Seite © APA - Austria Presse Agentur
Die Sparanlage hat für die Österreicherinnen und Österreicher im Zuge der Zinswende weiter an Bedeutung gewonnen. Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag lag heuer bei 307 Euro pro Person, im vergangenen Jahr waren es noch 301 Euro gewesen, wie aus einer aktuellen Studie der Erste Bank hervorgeht. Demnach nutzen die Konsumenten auch verstärkt Sparformen wie das Sparkonto oder die Sparkarte. Die Zufriedenheit mit der Höhe des Ersparten ist inflationsbedingt aber niedrig.
"Sparen ist so wichtig wie nie", hielt die Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich, Gerda Holzinger-Burgstaller, am Dienstag bei einer Pressekonferenz fest. So habe das geänderte Umfeld - die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Zinsniveau zur Bekämpfung der Inflation zuletzt wieder kräftig angehoben - zu einer sichtbaren Änderung der Einstellungen zur Anlage geführt. Das resultierte in höheren Sparsummen, die in den vergangenen Jahren auch inflationsbereinigt gestiegen seien.
Vor allem jüngere Personen legen der Studie zufolge hohen Wert auf ein finanzielles Polster. So beträgt der monatliche Sparbetrag unter 27- bis 42-Jährigen 353 Euro und liegt damit deutlich höher als dies bei älteren Generationen der Fall ist. Eine Kluft ergibt sich außerdem zwischen Männern und Frauen. Erstere können im Monat durchschnittlich 347 Euro beiseite legen, Frauen nur etwa 268 Euro.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen laut Holzinger-Burgstaller aber auch, dass die Zufriedenheit mit den monatlichen Ersparnissen gesunken ist. "Die Menschen würden gerne mehr sparen als sie es können." Als Sparziel stehen daher ein finanzielles Polster und das Thema Sicherheit im Vordergrund, worauf auch bei der Auswahl der Veranlagungsformen Wert gelegt werde.
Holzinger-Burgstaller ortet trotz der weiter steigenden Beliebtheit von Sparprodukten noch Luft nach oben. Denn es gebe immer noch sehr viele Menschen, die ihr Geld am Girokonto parken und daher einen Kaufkraftverlust hinnehmen würden. "Wir sehen 50 Prozent der Menschen, die eigentlich noch ihre Gelder am Girokonto liegen lassen, zu wenig Sparformen und zu wenig alternative Veranlagungen nutzen", erklärte die Managerin. "Da sind wir sicher noch nicht dort wo wir eigentlich hinsollten."
Sie appellierte an die Konsumenten, sich neben der Sparanlage auch Gedanken über Anlageformen wie Wertpapiere zu machen. Vor allem bei langfristiger Veranlagung und guter Streuung seien hier hohe Renditen und damit ein Ausgleich für die Inflation möglich.