Unimarkt wird nur mehr vom Zentrallager in Traun versorgt © APA - Austria Presse Agentur

Die UNIGruppe, unter deren Dach die Unimarkt Handelsgesellschaft, UNIGroßhandel und UNILogistik firmieren, hat im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Februar) einen Gruppenumsatz von rund 435 Mio. Euro erwirtschaftet - das liegt deutlich hinter jenem von 2023/24, wo man rund 474 Mio. Euro erzielte. Man habe im letzten Jahr "die entscheidenden Schritte in der Restrukturierung gemacht", so Geschäftsführer Andreas Hämmerle in einer Aussendung am Donnerstag.

Knapp 90 Mio. Euro trug der UNIGroßhandel zum Gruppenumsatz bei, die Unimarkt Handelsgesellschaft erwirtschaftete rund 287 Mio. Euro und 59 Mio. Euro die UNILogistik. Letztere wurde nach der Schließung des Logistikstandorts in Graz zentralisiert. Seit Februar werden alle der rund 100 Unimarkt-Standorte sowie 247 Großhandelspartner (vor allem "Nah&Frisch" und "Land lebt auf") sowie 600 Ablieferstellen direkt aus dem Zentrallager Traun versorgt. Auch an den Sachkosten werde geschraubt.

"Paradigmenwechsel" nach Wachstumskurs

Die Zahl der Filialen sank von 124 im Jahr 2023 auf derzeit 100. Das sei einem "Paradigmenwechsel" geschuldet, so Hämmerle. Sinngemäß: Wenn man immer nur nach Wachstum strebe, werde man trotzdem immer kleiner sein als die Branchenriesen. Stattdessen wolle man den Fokus auf Qualität legen. Von den 100 Filialen werden derzeit 55 von Franchisenehmern geführt, die Strategie, dies weiter zu steigern, ist nach wie vor aufrecht, gestaltet sich aber offenbar schwieriger als gedacht: Zum einen gebe es Konkurrenz um Franchisenehmer, zum anderen würden viele das Risiko scheuen, so Hämmerle. Bis Ende 2026 will er dennoch "ein deutliches Übergewicht" an Franchise bei den Filialen erreicht haben.

Auch was das Sortiment angeht, will man sich neu positionieren, Regionalität soll noch stärker im Fokus stehen. "Als mittelständischer Betrieb im Lebensmitteleinzelhandel schaffen wir es, flexible und authentische Partnerschaften mit regionalen und lokalen Produzenten einzugehen", sieht Hämmerle einen Vorteil gegenüber Handelsriesen. Ziel seien 20 Prozent regionale Produkte. "Mit dieser ganzheitlichen Neuausrichtung" blicke man positiv in die Zukunft.

Hybride Modelle weiter im Fokus

Bereits die Jahre 2023 und 2024 waren von Umstrukturierungen geprägt: Die Onlineshops rentierten sich nicht und wurden wieder geschlossen. Die 24-Stunden-Selbstbedienungs-UNIBoxen sind nach einem VfGH-Urteil bezüglich Öffnungszeiten ebenfalls Geschichte. Hybride Geschäftsmodelle will man dennoch weiter verfolgen. Die Zahl der Hybridstandorte von Nah&Frisch etwa wuchs von 23 im Geschäftsjahr 2023/24 auf aktuell 28. Hämmerle sieht darin einen "unverzichtbaren Beitrag zur Nahversorgung" in ländlichen Regionen.

Im Geschäftsjahr 2024/25 zählt die UNIGruppe rund 2.650 Mitarbeitende, davon ca. 1.000 in den Eigenfilialen, der Logistik und in der Zentrale. Die anderen teilen sich auf die Unimarkt-Franchisepartner und Nah&Frisch-Kaufleute auf.